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12h Bathurst
05.02.2023

Mercedes gewinnt 12h von Bathurst

Mercedes-AMG Motorsport ist mit einem überzeugenden Sieg, einer weiteren Podestplatzierung und zwei Klassenpodien in die neue Saison der Intercontinental GT Challenge (IGTC) gestartet. Beim ersten von fünf Rennen der Serie, dem Liqui Moly Bathurst 12 Hour, fuhren Jules Gounon (AND), Kenny Habul (AUS) und Luca Stolz (GER) im Mercedes-AMG GT3 #75 von SunEnergy1 Racing den Sieg ein. Die #999 vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing sicherte sich mit weniger als 1,5 Sekunden Rückstand Podestplatz drei. Zwei Klassenpodien für die #99 von Triple Eight Race Engineering und die #101 von Volante Rosso Motorsport rundeten das erfolgreiche Rennwochenende auf dem 6,213 Kilometer langen Mount Panorama Circuit in Bathurst ab. Damit setzte die Performance- und Sportwagenmarke aus Affalterbach ihre jüngste Erfolgsgeschichte bei dem australischen Langstreckenrennen fort: Im Vorjahr hatte Mercedes-AMG dort einen historischen Dreifachtriumph gefeiert.

Schon in den Trainings- und Qualifying-Sessions hatten sich die neun Mercedes-AMG GT3 und ein Mercedes-AMG GT4 in starker Form gezeigt. Besonders Maro Engel (GER) beeindruckte mit seinen Rundenzeiten. Zuerst stellte der Vorjahreszweite im Qualifying einen neuen Rundenrekord des Bathurst 12 Hour auf. Beim anschließenden Top Ten Shootout gelang ihm mit der ersten jemals dort gefahrenen Runde unter 2:01 Minuten direkt die neue Bestzeit. Damit sicherte Engel der #999 vom Mercedes-AMG Team GruppeM Racing die Pole Position für das 12-Stunden-Rennen. Broc Feeney (AUS) stellte die #888 vom Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering auf Startposition zwei, Jules Gounon brachte die bereits 2022 siegreiche #75 von SunEnergy1 Racing mit P4 ebenfalls in eine gute Ausgangsposition. 

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Beim Start in das Bathurst 12 Hour 2023, traditionell vor Sonnenaufgang, gelang es Maro Engel (#999), Maximilian Götz (#888, GER) und Luca Stolz (#75) souverän, ihre Positionen an der Spitze des 24 Fahrzeuge starken Feldes zu behaupten. Anschließend konnte sich das Trio gemeinsam mit drei Konkurrenten leicht absetzen. Doch gegen Ende des ersten Renndrittels schoben regelmäßige Gelbphasen das Feld ein ums andere Mal zusammen.

Nach drei gefahrenen Stunden lag noch etwa die Hälfte der Fahrzeuge in derselben Runde. Dazu gehörte auch die Startnummer 75, die Luca Stolz nach mehreren Boxenstopps und einer Strafe wieder in die Spitzengruppe fuhr. Im Wechsel mit der #999 verbuchte die #75 nun zahlreiche Führungsrunden. Doch auch nach zwei Renndritteln konnte sich kein Teilnehmer entscheidend absetzen. Dies änderte sich während der letzten vier Stunden: In einem nun unterbrechungsfreien Rennen wurden auch an der Spitze des Feldes die Abstände zwischen den Fahrzeugen größer. Dabei gelang es Maro Engel, Raffaele Marciello (SUI) und Mikaël Grenier (CAN) auf P1 liegend, den Vorsprung ihrer #999 auf den Zweitplatzierten sowie auf die #75 auf P3 stetig auszubauen.

Die vorentscheidende Aktion setzte SunEnergy1 Racing beim finalen Boxenstopp rund eine Stunde vor Rennende: Jules Gounon blieb eine Runde länger auf der Strecke als seine vor ihm fahrenden Konkurrenten, behielt seine bereits aufgewärmten Reifen und sicherte seinem Team so die Führung. Maro Engel, Schlussfahrer der #999, verlor durch einen vom Veranstalter vorgeschriebenen Transponderwechsel wertvolle Sekunden. Genau wie im Vorjahr lieferten sich die beiden Mercedes-AMG Fahrer dann im Schlussspurt ein aufregendes Duell um den Sieg. Als die #999 kurz vor Rennende eine unglückliche Durchfahrtsstrafe erhielt, war die Vorentscheidung gefallen. Nach 323 Runden überquerte Jules Gounon im Mercedes-AMG GT3 #75 von SunEnergy1 Racing als Erster die Ziellinie, womit das Team seinen Triumph aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Die #999 zeigte noch eine beeindruckende Aufholjagd und kam mit weniger als eineinhalb Sekunden Rückstand auf P3 ins Ziel. Darüber hinaus feierten die Kundenteams Triple Eight Race Engineering (PIC3 Pro-Am) und Volante Rosso Motorsport (PIC2 Silver) Podestplatzierungen in ihren Klassen. 

Jules Gounon durfte neben dem Rennsieg einen besonderen persönlichen Erfolg feiern: Er gewann das Bathurst 12 Hour bereits zum dritten Mal in Folge und ist damit der erste Fahrer überhaupt mit drei Siegen bei dem prestigeträchtigen Langstreckenrennen. Auch für Mercedes-AMG Motorsport ist es nach 2013 und 2022 der dritte Bathurst-Triumph.
Vier weitere Langstreckenrennen in der Intercontinental GT Challenge 2023

Im Kalender der Intercontinental GT Challenge stehen nach der Saisoneröffnung in Bathurst vier weitere Langstreckenrennen. Schon Ende des Monats (23. bis 25. Februar) findet in Südafrika das Kyalami 9 Hour statt. Vom 29. Juni bis 2. Juli reisen die Mercedes-AMG Kundenteams nach Belgien zu den CrowdStrike 24 Hours of Spa. Anschließend stehen die Indianapolis 8 Hour Presented by AWS (5. bis 7. Oktober) auf dem Programm, das Saisonfinale bilden die Gulf 12 Hours (8. bis 10. Dezember).
 
Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: „Es war ein anspruchsvolles und vor allem in der Schlussphase sehr intensives Rennen für uns. Unsere Kundenteams haben einen großartigen Kampfgeist gezeigt. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir hier zum zweiten Mal in Folge gewonnen haben und dazu noch eine weitere Podiumsplatzierung holen konnten. Nach dem Sieg bei den Rolex 24 At Daytona auch hier ganz oben auf dem Treppchen zu stehen – das ist für Mercedes-AMG Motorsport ein sehr guter Start in die neue Saison. Mein Dank gilt all unseren Teams, die hier großartigen Motorsport gezeigt und unsere Marke so hervorragend repräsentiert haben.“

Jules Gounon, SunEnergy1 Racing #75: „Ich habe gar keine Worte für das, was passiert ist. Es war ein sehr anstrengendes Rennen, vor allem der letzte Stint war sehr schwierig. Ich musste meine Position mit alten Reifen verteidigen. Hier zu gewinnen ist immer etwas Besonderes. Ich möchte einfach nur allen danken: meinen Fahrerkollegen, dem gesamten Team.“
 
Kenny Habul, SunEnergy1 Racing #75: „Unglaublich. Luca und Jules haben wirklich alles gegeben. Ich bin sehr stolz auf sie, das gesamte Team und auch auf mich selbst. Wir wollten hier unbedingt wieder gewinnen und haben eine fantastische Leistung gezeigt. Jetzt werden wir ordentlich feiern.“

Luca Stolz, SunEnergy1 Racing #75: „Kaum zu glauben, dass wir dieses Rennen zum zweiten Mal in Folge gewonnen haben. Die letzte Stunde aus der Box zu verfolgen war fast nicht auszuhalten. Die Reifen beim letzten Stopp nicht zu wechseln war eine riskante Strategie, es hat sich am Ende aber ausgezahlt und wir haben es geschafft. Für mich persönlich hat die Saison nicht gut begonnen, umso wichtiger ist dieser Sieg. Vielen Dank an das Team und unsere Strategen.“

Maro Engel, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: „Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch an die #75, das ist fantastisch für die Jungs. Ich freue mich für sie, für unser Team bin ich natürlich enttäuscht. Trotzdem hat das Wochenende viel Spaß gemacht. Es stehen noch viele interessante Rennen an, dort werden wir wieder angreifen.“

Ross Poulakis, Volante Rosso Motorsport #101: „Ein tolles Ergebnis für unser Team und ein fantastischer Job von allen. Vielen Dank an Jon, Kevin und Josh. Wir freuen uns riesig.“

Jamie Whincup, Triple Eight Race Engineering #99: „Insgesamt können wir mit unserem Rennen zufrieden sein. Auf dem Pro-Am-Podium zu landen ist ein gutes Ergebnis. Ich habe nach vorne alles versucht, aber wir hatten nicht die Geschwindigkeit der Konkurrenz an der Spitze. Wir werden im nächsten Jahr wiederkommen und wieder alles versuchen.“
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