12h Kuwait
10.12.2023
CP Racing gewinnt Hankook 12H KUWAIT 2023
Nach mehr als elf Stunden Rennbetrieb ohne Unterbrechung gingen der CP RacingMercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster / Shane
Lewis) und the Manamauri Energy by Ebimotors-Porsche 992 GT3 R (#93, Fabrizio Broggi / Sabino de Castro / Sergiu Nicolae / Papi Cosimo) nur wenige Sekunden auseinander in die letzten 25 Minuten des Rennens. Der Mercedes hatte Sprit gespart, um so eine bessere Position auf der Strecke herauszufahren, während der Porsche nach dem letzten Boxenstopp auf die Strecke zurückkehrte. In der Folge wechselten die beiden Fahrzeuge sich mehrmals an der Spitze des Feldes ab. Nur 15 Minuten vor Schluss hatte Charles Espenlaub im Mercedes mit der Startnummer 85 lediglich vier Zehntelsekunden Vorsprung auf Sergiu Nicolae im Porsche mit der Nummer 95.
In den letzten zehn Minuten stieg die Differenz nur selten auf über eine Sekunde an und beim Zieleinlauf, nach einem außergewöhnlichen Duell mit beispielhafter Sportlichkeit zwischen beiden Fahrern fuhr Charles Espenlaub nur 0,537 Sekunden vor Sergiu Nicolae über die Linie. Damit endete das Rennen mit der knappsten Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg in der Geschichte der 24H SERIES. Die bisherige Bestmarke gab es bei de Hankook 12H MUGELLO im Jahr 2014.
„Was die beiden Jungs da draußen gezeigt haben, gehört zu den besten fahrerischen Leistungen, die ich seit langer Zeit gesehen habe. Das war einfach eine unfassbare Show“, sagte CP-Racing-Teambesitzer Charles Putman zu Joe Bradley von radiolemans.com.
„Das letzte Mal, als ich so aufgeregt war, stand ich unmittelbar vor meiner Hochzeit“, sagte ein sichtlich erschöpfter Charles Espenlaub. „Das war absolut 110 Prozent. Ebimotors hat einen großartigen, wirklich großartigen Job gemacht. Sergiu machte mir die ganze Zeit das Leben schwer, aber ganz sauber. Es ist einfach unfassbar. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!“
Auf dem Weg zum Sieg absolvierte CP Racing 363 Runden während Sergiu Nicolae mit einer Zeit von 1:43,065 Minuten auf der 5,160 Kilometer langen verkürzten Streckenvariante des Kuwait Motor Town einen neuen Rundenrekord bei den Hankook 12H KUWAIT aufstellte.
Lediglich 45 Sekunden hinter den ersten zwei Teams krönte Century Motorsport (#22, Carl Cavers / Lewis Plato / Jack Barlow) eine erfolgreiche Premiere seines neuen BMW M4 GT3 in den 24H SERIES mit Platz drei, trotz zwei Dreher in der ersten Rennhälfte, die Zeit gekostet hatten. Für das britische Team war die fünfte und letzte Code-60-Phase des Rennens hilfreich, da die Mannschaft zu dem Zeitpunkt den letzten Fahrerwechsel durchführen konnte. Somit schien Century Motorsport in einer aussichtsreichen Position, das Duell um die Spitze zu einem Dreikampf zu erweitern. Trotz 45 Sekunden Rückstand konnte das Team in der Schlussphase aufholen. Eine 10-Sekunden-Strafe wegen versehentliches Einschaltens des Fernlichts in der Tankzone beim letzten Tankstopp, weniger als 20 Minuten vor Schluss, brachte das britische Team jedoch um die Siegchancen.
Red Camel-Jordans.nl (#909, Ivo Breukers / Rik Breukers / Luc Breukers / Fabian Danz) zeigte eine souveräne Leistung und fuhr damit den zweiten 992-Klassensieg in Folge bei den Hankook 12H KUWAIT ein. Dennoch war es ein harter Kampf bis ins Ziel, denn der Abu Dhabi’s RABDAN by FULGENZI-Porsche 911 GT3 Cup (#971, Saif Alameri / Enrico Fernando Fulgenzi / Christopher Zöchling) setzte die Sieger stark unter Druck.
Serien-Neueinsteiger KKrämer Racing (#936, Tobias Müller / Michele Di Martino / ‘Selv’ / Karsten Krämer / Moritz Kranz) fuhr mit dem ersten Podiumsplatz in der Klasse bei einem Rennen von CREVENTIC wertvolle Punkte für die 24H SERIES Middle East Trophy 2023/2024 ein. Auch das Schwesterauto des deutschen Teams mit der Startnummer 937 (Michele Di Martino / ‘Selv’ / Karsten Krämer) schaffte es noch ins Ziel, obwohl der Porsche während der ersten Rennhälfte viel Zeit in der Box wegen Vibrationen und Problemen mit der Fahrbarkeit verbracht hatte. Daher gab es bei den Hankook 12H KUWAIT offiziell keine Ausfälle.
Toro Verde (#795, Lawrence Tomlinson / Freddie Tomlinson / Michael Simpson) setzte sich beim ersten Wettbewerbseinsatz des Ginetta G56 Cup-Entwicklungsautos in einem harten Kampf um den Sieg in der GTX-Klasse durch, obwohl das Team nach zwei Dritteln des Rennens einen Riemen der Servolenkung hatte austauschen müssen.
24H SERIES Middle East Trophy-Teilnehmer Razoon - More Than Racing (#714, Artur Chwist / Haytham Qarajouli / Daniel Drexel / Dominik Olbert) beendete eine starke Aufholjagd auf Platz zwei der GTX-Klasse. Der KTM X-BOW GTX verlor in der Anfangsphase zweimal Zeit wegen eines Drehers und verbrachte später über eine Stunde in der Box wegen nicht zusammenhängender Probleme an den beiden hinteren Ecken des Autos. Wie 2022 schaffte es das österreichische Team dennoch auf das Podium in der Klasse.
Für Vortex V8 (#701, Arnaud Gomez / Philippe Bonnel / Lionel Amrouche / Olivier Gomez) schien das Rennen kurz vor Halbzeit bereits durch ein Feuer beendet, aber nach Reparaturarbeiten von über einer Stunde an der Kohlefaser-Struktur kehrte das französische Team ins Rennen zurück. Danach gab es nur noch einen kurzen Ausritt ins Kiesbett von Kurve 4 am Abend, aber der nagelneue Vortex 2.0 beendete seinen ersten Rennansatz mit Rang drei in der Klasse. Für den Einsatz wurde das französische Team mit der ‚Spirit of the Race‘-Trophäe von radiolemans.com ausgezeichnet.
Der AGMC Racing team by Simpson Motorsport-BMW M4 GT4 (#438, Fabian Duffieux / Andrey Solukovtsev / Vasily Vladykin) krönte einen starken Auftritt in Kuwait mit dem Sieg in der GT4-Klasse, neun Runden vor dem Century Motorsport-BMW M4 GT4 (#429, Ravi Ramyead / Charlie Robertson / David Holloway / Nathan Freke). Letztgenanntes Auto schien in der Anfangsphase auf dem Weg zum Klassensieg, aber ein Problem mit einer Spurstange sorgte für Zeitverlust.
Das TCR-Schwesterauto von Simpson Motorsport (#138, James Kaye / Ricky Coomber / Henry Neal / Jack Lemmer) sorgte in der Schlussphase noch einmal für Spannung, als sich der Audi RS3 LMS DSG nur 35 Minuten vor Schluss ins Kiesbett von Kurve 16a drehte. Das britische Team schaffte es dennoch zurück auf die Strecke und gewann dennoch die TCE-Division. Dabei half auch, dass CWS Engineering (#278, Colin White / Neale Muston / Christian Broberg) ein eher schwieriges Rennen hatte. Zeitverlust im Kiesbett, eine defekte Servolenkung und ein Problem mit der Lichtmaschine bedeutete, dass der Ginetta G55 bereits zur Halbzeit mehrere Runden Rückstand hatte. Danach kosteten ein Reifenschaden und ein defektes Rücklicht, das das Team auf Anweisung der Rennleitung richten musste, dem ehemaligen SP3- und TCX-Team-Titelgewinner noch mehr Zeit. Immerhin gewann CWS Engineering noch die TCX-Klasse.
Weiter geht es in der 24H SERIES Middle East Trophy 2023/2024 mit der 19. Auflage der Hankook 24H DUBAI, der größten Veranstaltung der Saison von CREVENTIC, vom 12.14. Januar im Dubai Autodrome. Die Serie mit drei Veranstaltungen im Nahen Osten wird eine Woche später, am 20. und 21. Januar, abgeschlossen mit den Hankook 6H ABU DHABI auf dem Yas Marina Circuit.