Nachdem Carlberg, wie immer mit seinem Vater Torbjörn als Copilot, die ersten drei Wertungsprüfungen am Freitag für sich entschieden hatte, mischte ein Reifenschaden hinten links am Corsa Rally Electric der Skandinavier rund vier Kilometer vor dem Ziel von WP5 die Karten neu. Doch mit Bestzeit in der 29,1 Kilometer langen „Königs-Prüfung“ (WP6) am Samstagmorgen wandelte Carlberg seinen Rückstand von 7,8 Sekunden auf Reiter und dessen Beifahrerin Conny Nemenich in eine Führung von 14,5 Sekunden um. Diese ließ sich Carlberg auch in der abschließenden, 20 Kilometer langen „Power Stage“ nicht mehr nehmen und strahlte im Ziel in Morzine übers ganze Gesicht: „Dieser Sieg fühlt sich fantastisch an! Wir haben die Rallye einfach genossen. Das ist der Unterschied zum letzten Jahr: Ich habe viel Vertrauen im Cockpit, fahre locker und freue mich einfach auf jede Wertungsprüfung. Mir ist völlig klar, dass noch zwei harte Rallyes auf uns warten und im Titelkampf noch gar nichts entschieden ist, aber die Tendenz ist eindeutig positiv!“
In der Gesamtwertung liegt Carlberg zwei Wertungsläufe vor Saisonschluss nun elf Punkte vor Reiter, der sein Ziel aber ebenfalls klar vor Augen hat: „Die Rallye Mont-Blanc war wieder eine schöne Veranstaltung – vielleicht sogar noch ein bisschen anspruchsvoller als letztes Jahr. Wir gehen das Ganze nach wie vor relativ gelassen an, haben Spaß im Auto und werden versuchen, den Abstand bei der Rallye Stemweder Berg zu verkürzen, um dann Ende Oktober beim WM-Lauf der Central European Rally das Ruder hoffentlich herumreißen zu können.“
Nach einer starken Vorstellung feierten Sarah Rumeau und Beifahrerin Julie Amblard bei ihrem Heimspiel den längst fälligen ersten Podestplatz im ADAC Opel Electric Rally Cup. Nicht zuletzt mit der zweitschnellsten Zeit in der längsten Prüfung der Rallye, nur 1,3 Sekunden hinter Carlberg, bewies die 28-Jährige aus Brouzet-lès-Alès unweit von Avignon einmal mehr ihr enormes Potenzial. „Endlich hat’s geklappt“, freute sich Rumeau. „Die Rallye lief großartig. Wir haben uns einen tollen Kampf mit Max geliefert. Natürlich wären wir gern Zweite geworden, wir hatten ja vor der letzten Prüfung nur zwei Sekunden Rückstand. Aber als wir dann in der Power Stage einen Stein trafen und einen Reifenschaden fürchteten, haben wir beschlossen, lieber den Podestplatz zu sichern. Schön ist, dass wir der Spitze hier wieder nähergekommen sind. Und wir sind auch noch nicht fertig …“ Knapp von den schnellen Damen geschlagen, belegten Luca Pröglhöf/Christina Ettel und Christian Lemke/Stephan Schneeweiß am Ende die Plätze 4 und 5.
Prominenter Gast: Miss France im Opel Corsa Rally Electric
Zur großen Freude von Teammitgliedern und Fans im Opel-Servicepark stattete Miss France 2021 Amandine Petit den Rallye-Pionieren einen Besuch ab und ließ sich von Sarah Rumeau sowie dem ersten Elektro-Cup-Champion, Laurent Pellier, im Corsa Rally Electric über die anspruchsvollen Wertungsprüfungen der Rallye Mont-Blanc Morzine chauffieren. „Die beiden Tage als Gast des ADAC Opel Electric Rally Cup waren eine unglaubliche Erfahrung“, strahlte die 25-Jährige aus Caen in Nordfrankreich. „Ich gestehe, dass ich zunächst ein bisschen Bammel vor der Mitfahrt hatte, aber mir wurde schnell klar, dass Sarah und Laurent am Steuer alles im Griff hatten. Ab da konnte ich die spektakulären Fahrten im Corsa Rally Electric in vollen Zügen genießen und mich im wahrsten Sinne des Wortes elektrisieren lassen.“Der siebte und vorletzte Wertungslauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ 2023 findet am 29./30. September im Rahmen der ADAC Rallye Stemweder Berg rund um Lübbecke statt.