Thomas Preining – der Stratege
Spitzenreiter Preining glänzt diese Saison als einer der schnellsten und konstantesten Fahrer im international hochkarätig besetzen Starterfeld. Darüber hinaus bewies der Österreicher, dass er auch in schwierigen Rennsituationen cool bleibt und aus Rückschlägen gestärkt hervorgeht. Der Porsche-Werksfahrer trumpfte bisher mit einem Saisonsieg am Norisring und zeigte bei Aufholjagden viel Kampfgeist. In Hockenheim möchte Preining seine starke Saison mit dem Titel krönen. Dort zählte der Linzer bereits im Vorjahr als Meisterschaftskandidat zu den Hauptprotagonisten. „Der Hockenheimring ist eine meiner Lieblingsstrecken, auch wenn der Kurs im letzten Jahr nicht unbedingt für die beste Schlagzeile meiner Karriere gesorgt hat“, sagt Preining und spielt damit auf seinen spektakulären Unfall an, durch den er damals vorzeitig aus dem Titelrennen ausschied. Trotzdem freut sich der 25-Jährige von Manthey EMA auf die Rückkehr an den deutschen Traditionskurs: „Ich habe super Erinnerungen an die Rennstrecke. Ich bin dort meistens schnell, habe viele Rennen und auch schon Meisterschaften in Hockenheim gewonnen.“
Mirko Bortolotti – der Unberechenbare
Das Lamborghini-Ass gehört seit Jahren zu den besten GT-Piloten der Welt. Drei Saisonsiege hat der in Wien lebende Italiener schon auf dem Konto, mehr als seine beiden Meisterschaftskonkurrenten zusammen. Auch im Qualifying ist Bortolotti eine Macht: Insgesamt zwölf Zähler holte der Lamborghini-Werksfahrer im Qualifying, Topwert in dieser Saison. Dagegen blieb der 33-Jährige anders als seine Rivalen zweimal ganz ohne Punkte – Triumph und Misserfolg lagen teilweise dicht beieinander. In der zweiten Saisonhälfte wechselte sich Bortolotti an der Tabellenspitze regelmäßig mit Preining ab. „Der Saisonverlauf hat uns in die tolle Lage gebracht, in Hockenheim um den DTM-Titel kämpfen zu können. Ob ich als Tabellenführer oder -zweiter ins Finale gehe, spielt keine Rolle. Abgerechnet wird wie gewohnt nach dem Wochenende und nicht davor“, sagt ein kämpferischer Bortolotti. In Hockenheim erwartet der Pilot von SSR Performance zwei völlig offene Rennen: „Das Kräfteverhältnis ist in der DTM immer sehr schwierig vorherzusagen. Die Saison hat bereits die eine oder andere Überraschung gebracht. Es wird darauf ankommen, unser eigenes Potenzial voll abzurufen.“ Der Schlüssel dazu ist ein perfektes Zeittraining. Denn seine drei Siege verbuchte Bortolotti jeweils als Pole-Setter.Ricardo Feller – der Abgezockte
Der 23-Jährige demonstrierte wie Preining große Konstanz und holte in jedem der bisherigen 14 Läufe mindestens einen Punkt. „Im Titelkampf wird es auf mehrere Aspekte ankommen, etwas Glück ist sicher einer davon. Fehler sind nicht mehr zu tolerieren, alle drei Titelanwärter müssen konstant in beiden Qualifyings und Rennen vorne dabei sein. Es wird nicht einfach sein, dem Druck standzuhalten“, blickt Feller auf das Finale. Dabei stellte vor allem der Youngster in dieser Saison unter Beweis, dass er sich von Druck überhaupt nicht aus der Spur bringen lässt. So begeisterte Feller die Zuschauer auf dem Red Bull Ring in Österreich mit einer eindrucksvollen Aufholjagd und fuhr vom 26. auf den dritten Rang vor. Auch beim Sieg im niederländischen Zandvoort präsentierte er sich abgeklärt. „In der DTM geht es so eng zu, dass alles möglich ist. Wir wollen versuchen, uns im Idealfall mit beiden Autos vor Thomas Preining und Mirko Bortolotti zu platzieren, um ihnen Punkte wegzunehmen“, erklärt Feller den Matchplan. Der Tabellendritte hat sich diese Saison mehrfach als Mann für spezielle Momente erwiesen und darf sich trotz der Außenseiterrolle berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei sein Team: Mit je fünf Gesamtsiegen in der Mannschafts- und Fahrerwertung ist Abt Sportsline der erfolgreichste aktive Rennstall in der DTM.Der Dreikampf um den DTM-Titel ist vor dem Finale in Hockenheim völlig offen, doch schon jetzt steht fest: Die Fans können sich auf einen hochspannenden Saisonabschluss freuen. Die beiden entscheidenden Meisterschaftsrennen starten Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr.