Eines haben Preining und seine beiden Verfolger Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini und Audi-Fahrer Ricardo Feller (CH) gemeinsam: Es wäre ihr erster Titel in der weltweit populären Rennserie. In der Teamwertung haben sogar noch vier Rennställe Siegchancen. Manthey EMA, die Mannschaft rund um Preining, liegt in der Tabelle vorn. Die Herstellerwertung führt Porsche vor den beiden finalen Rennen an. ProSieben zeigt den DTM-Showdown live im deutschen Free-TV und beginnt Samstag sowie Sonntag jeweils ab 13:00 Uhr, eine halbe Stunde vor Rennstart, mit der Übertragung. Tickets für das Finale gibt es online ab 39 Euro unter dtm.com, Kinder und Jugendlichen unter 16 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt.
Leichte Vorteile für Thomas Preining
Spitzenreiter Preining geht mit einem Vorsprung von zehn Punkten als leichter Favorit in die letzten beiden Rennen – bei noch maximal 56 zu holenden Zählern allerdings kein beruhigendes Polster. „Der Titel ist seit dem ersten Saisonrennen das große Ziel“, gibt Preining die Devise für das Finale vor. Der Porsche-Werksfahrer von Manthey EMA hat während des gesamten Jahres bewiesen, dass er seine Konkurrenz immer im Blick hat und auf verschiedene Rennsituationen flexibel reagieren kann. „In der DTM kannst du nicht jedes Rennen perfekt bestreiten, dafür ist die Serie viel zu umkämpft. Entscheidend ist, das Potenzial trotzdem immer größtmöglich auszuschöpfen und maximal viele Punkte mitzunehmen. Das ist uns bisher super gelungen“, sagt Preining. Sein härtester Verfolger Bortolotti muss von Beginn an voll angreifen und das Podium anvisieren, um den Druck auf den Tabellenführer zu erhöhen. Ein Platz unter den Top-15 vor Preining nützt wenig, da ab Position fünf der Punkteabstand zum nachfolgenden Fahrer nur jeweils einen Zähler beträgt. Besonders wichtig wird für den 33-Jährigen und sein Team SSR Performance das Qualifying: Immer wenn Bortolotti mit seinem Lamborghini Huracán GT3 Evo2 in der ersten Startreihe stand, gewann er oder wurde Zweiter.Der dritte Meisterschafts-Aspirant Ricardo Feller (CH) kann als Außenseiter die letzten beiden Läufe unbeschwert in Angriff nehmen. Der 23-jährige Tabellendritte hat bisher in jedem Rennen gepunktet und mehrere Saison-Highlights markiert. Ob abgezockte Last-Second-Poles im Qualifying, harte Duelle wie mit Bortolotti auf dem DEKRA Lausitzring oder eine Aufholjagd von Position 26 auf drei am Red Bull Ring in Österreich – der Schweizer sorgte für besondere Momente. Daher ist der Audi-Pilot von Abt Sportsline, dem erfolgreichsten aktiven Team in der DTM, auch bei einem Rückstand von 31 Zählern zur Spitze alles andere als chancenlos.
Sheldon van der Linde von Schubert Motorsport hat als aktueller Champion und Gesamtvierter nur noch theoretische Meisterschaftschancen. Zu groß ist die 52-Punkte-Lücke zu Preining. Der BMW-Werkspilot wird jedoch alles daransetzen, um sich mit einer Top-Leistung aus der Saison zu verabschieden. Das gilt auch für den Teamkollegen und Tabellenfünften René Rast (Bregenz), der am Red Bull Ring seinen ersten Erfolg für BMW eingefahren hat. In Hockenheim feierte der dreimalige DTM-Champion schon fünf Siege und dem 36-Jährigen ist zuzutrauen, dass er an diesem Wochenende das halbe Dutzend vollmacht. Marco Wittmann (Fürth) zählt ebenfalls zum Favoritenkreis in Hockenheim, wo der BMW-Pilot im vergangenen Jahr zum vierten Mal in seiner Karriere ganz oben auf dem Treppchen stand.