Mit einer fehlerfreien Vorstellung ist Manthey EMA-Pilot Thomas Preining beim Sonntagslauf des DTM-Wochenendes in Zandvoort auf den zweiten Rang gefahren. Nach seinem siebten Platz am Vortag war der Österreicher damit erneut bester Porsche 911 GT3 R-Pilot. Damit sammelte er genügend Punkte, um nach vier von 16 Saisonläufen die Tabellenführung zu übernehmen. Mit Ayhancan Güven (Team75 Motorsport) auf Rang sieben und Preinings Teamkollegen Dennis Olsen auf Position neun schafften es am Sonntag zwei weitere Neunelfer-Fahrer in die Top-10. Christian Engelhart (Toksport WRT) kam am Sonntag als 13. ins Ziel und sammelte somit ebenfalls Zähler für die Meisterschaft. Am Samstag hatte neben Preining mit Güven nur ein weiterer Porsche-Pilot die Punkteränge erreicht.
„Wir haben ein herausforderndes Wochenende erlebt, an dem wir uns dank intensiver Arbeit aller Beteiligter vom einen auf den anderen Tag deutlich steigern konnten“, fasst Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R, zusammen. „Den Podestplatz hat sich Thomas Preining redlich verdient und darf sich nach dem ersten Viertel der Saison über die Tabellenführung freuen. Auch die Vorstellungen von Ayhancan Güven und Laurin Heinrich stechen hervor: Die ‚jungen Wilden' finden mehr und mehr ihren Rhythmus.“
Pechvogel Laurin Heinrich fällt in beiden Rennen unverschuldet aus
Das Lob aus berufenem Munde dürfte für Laurin Heinrich allerdings nur ein schwacher Trost sein: Von Platz 20 aus gestartet, sammelte der 21-Jährige im Samstagsrennen bereits in der allerersten Runde ein auf der Strecke umherfliegendes Karbon-Teil auf. Nach nur zwei Umläufen musste er seinen dadurch beschädigten Rennwagen abstellen. Das Sonntagsrennen nahm der Team75 Motorsport-Fahrer von der fünften Position in Angriff und behauptete sich lange in der Spitzengruppe. Kurz nach seinem Boxenstopp drehte ihn jedoch ein Konkurrent in der überhöhten Hugenholzbucht-Kurve um. Als Vorsichtsmaßnahme entschied sein Team darauf, ihn vorzeitig aus dem Rennen zu nehmen.Dank des absolut schnellsten Boxenstopps konnte Preining derweil die zweite Position zurückholen, die er beim Start verloren hatte. Mit jeweils rund zwei Sekunden Abstand nach vorn und hinten brachte der 24-Jährige diesen Podestplatz souverän ins Ziel. Auch Güven und Olsen agierten am Sonntag über die gesamte Renndistanz fehlerlos. Während sich der Türke als Siebter gegenüber seiner Startposition um einen Platz verbessern konnte, kam der Norweger auf dem Rang ins Ziel, von dem er auch losgefahren war.
Das Toksport WRT-Duo Christian Engelhart und Tim Heinemann war von den Plätzen zwölf und 16 ins Sonntagsrennen gestartet. Beide sahen sich von Beginn an in zahlreiche Mittelfeld-Zweikämpfe verwickelt. Während Oschersleben-Sieger Engelhart als 13. mit drei Punkten noch Schadensbegrenzung betreiben konnte, ging der als Tabellenführer nach Zandvoort gereiste Heinemann auf Rang 17 leer aus.
Durchwachsener Auftakt ins Wochenende für die Porsche-Kundenteams
Am Samstag war für die sechs Porsche-Piloten im Qualifying zunächst nicht viel zusammengelaufen: Nur Preining war als Zehntplatzierter der Sprung in die Top-10 der Startaufstellung für den dritten Saisonlauf gelungen. Güven folgte neun Tausendstelsekunden dahinter auf Rang elf. Ihre jeweils beste Rundenzeit lag dabei gut eine halbe Sekunde über der des Pole-Setters. Statt sich nach vorn orientieren zu können, waren beide in der Anfangsphase des Samstagsrennens dann auch zunächst mit dem Verteidigen ihrer Positionen beschäftigt. Als einer der aktivsten Akteure der ersten Runden erwies sich Toksport WRT-Pilot Heinemann, der sich von Startplatz 22 aus stetig nach vorn arbeiten konnte. In der 18. Runde bog der als Tabellenführer angereiste Essener als Viertplatzierter zu seinem Pflichtstopp ab. Wegen eines störrischen Reifens dauerte dieser jedoch etwas länger als geplant. Noch unglücklicher verlief der Aufenthalt in der Boxengasse für Oschersleben-Sieger Engelhart: Probleme mit einer Zentralmutter führten zu einer Standzeit von fast 20 Sekunden und einer zusätzlichen Bestrafung mit einer Penalty Lap. Nach Schließen des Boxenstopp-Fensters fand sich Preining als bester Porsche-Fahrer auf Rang sieben wieder, den er bis ins Ziel verteidigen konnte. Güven konnte sich als 13. über seine ersten drei Meisterschaftspunkte der Saison freuen. Olsen (16.), Heinemann (19.) und Engelhart (23.) gingen am Samstag hingegen leer aus.
Stimmen zum Rennwochenende in Zandvoort
Thomas Preining (Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #91): „Wir haben heute etwas mehr als das Maximum herausgeholt. Bereits im Qualifying fuhr mein Porsche 911 GT3 R fantastisch. Im Rennen konnte ich mich gut in der Spitzengruppe behaupten. Wie am Samstag hatten erwies sich auch heute unserer Strategie als Weltklasse. Hinzu kommt der Wahnsinns-Job meines Teams, der uns den schnellsten Boxenstopp des Rennens beschert hat. So maximierst du deine Chancen. Es ist wichtig, regelmäßig zu punkten. So wollen wir weitermachen.“Ayhancan Güven (Team75 Motorsport, Porsche 911 GT3 R #24): „Meine ersten Meisterschaftspunkte am Samstag haben mir das Selbstbewusstein gegeben, im Sonntagsrennen richtig anzugreifen. Nachdem ich beim Start etwas eingeklemmt wurde und zunächst einen Platz verloren habe, wollte ich unbedingt wieder Boden gutmachen. Dabei hat mir auch die tolle Arbeit meines Teams beim Boxenstopp geholfen. Ich konnte meine Pace gegenüber dem Saisonauftakt steigern und dank meines perfekt funktionierenden 911 GT3 R in der Schlussphase meine Position gegen die von hinten drückenden Konkurrenten verteidigen.“
Christian Engelhart (Toksport WRT, Porsche 911 GT3 R #99): „Ein für uns schwieriges Wochenende hat heute ein versöhnliches Ende gefunden. Beim Start habe ich im Gerangel leider einige Positionen verloren, konnte mich dann aber nach dem Boxenstopp wieder nach vorne arbeiten und so wertvolle Punkte sammeln.“