Am Morgen hatte sich der Porsche-Pilot mit der schnellsten Runde im Qualifying als erster Österreicher bereits den Titel gesichert. Am Mittag legte er nach und beendete seine überragende Saison mit einem überzeugenden Start-Ziel-Sieg. „Ich wollte einfach Spaß haben und den Saisonabschluss als DTM-Meister genießen. Mirko Bortolotti bildet mit Lamborghini seit Jahren ein unfassbar starkes Paket und war teilweise sehr dicht an mir dran. Ich bin im Rennen aber von Anfang bis Ende fehlerfrei geblieben. Vor den Augen meiner Familie und meiner Freundin zu gewinnen, war etwas ganz Besonderes“, erklärte der 25-Jährige, der mit seinem Rennstall Manthey EMA auch die Teamwertung und mit Porsche die Herstellerwertung gewann. Sein schärfster Rivale Mirko Bortolotti (I) vom Team SSR Performance gab im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 alles, konnte Preining aber nicht entscheidend gefährden und belegte Rang zwei. René Rast (Bregenz) gelang als Dritter im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport ein gelungener Saisonabschluss.
Die Zuschauer erlebten ein stimmungsvolles DTM-Finale auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Die beiden dominierenden Fahrer der Saison, Preining und Bortolotti, gingen von der ersten Startreihe aus ins Rennen und führten bis zum Schluss das Feld an. In der Anfangsphase attackierte BMW-Pilot Sheldon van der Linde (ZA) den vor ihm liegenden Italiener, kam trotz harter Manöver jedoch nicht an dem Lamborghini-Piloten vorbei. Hinter van der Linde belegten Laurin Heinrich (Würzburg) im Porsche 911 GT3 R und der Brachbacher Luca Stolz (Mercedes-AMG Team HRT) die Plätze vier und fünf.
Die Boxenstopps wirbelten die Reihenfolge in den Top-Fünf durcheinander. Während Preining und Bortolotti ihre Plätze eins und zwei behaupteten, schob sich Maro Engel (Monaco) im Mercedes-AMG mit einem perfekten Reifenwechsel auf den dritten Rang vor. Der dreimalige DTM-Champion Rast, als 23. gestartet, kam als einer der letzten Piloten an die Box und fuhr sensationell als Erster wieder auf die Strecke. Allerdings hatte der 36-Jährige mit den kalten Pirelli-Reifen keine Chance gegen das Trio Preining, Bortolotti sowie Engel und sortierte sich auf Rang vier vor van der Linde wieder ein.
In den letzten zehn Minuten wurde es an der Spitze noch einmal spannend. Der 33-jährige Bortolotti kam immer näher an den führenden Preining heran, lag in der letzten Runde in Schlagdistanz, musste sich aber nach einem Beinahe-Ausritt mit Rang zwei, wie in der Abschlusstabelle, zufriedengeben. Der neue Titelträger aus Österreich überquerte nach 36 Runden als Sieger die Ziellinie und holte damit als einziger Fahrer in der abgelaufenen Saison zwei Erfolge an einem Rennwochenende. Rast und van der Linde schoben sich noch an Engel vorbei, der trotz technischer Probleme Platz fünf sichern konnte. Dahinter folgte Heinrich auf Rang sechs vor den beiden Mercedes-AMG-Piloten Stolz und Lucas Auer (A). Der Tabellendritte Ricardo Feller (CH) war als Neunter bester Audi-Fahrer, Marco Wittmann (Fürth) steuerte seinen BMW M4 GT3 von Project 1 im letzten DTM-Lauf auf Position zehn.
Mirko Bortolotti: „Ich habe alles gegeben, aber mehr als Platz zwei war leider nicht drin. In der Anfangsphase wollte ich Thomas Preining attackieren, musste mich aber zunächst gegen Sheldon van der Linde verteidigen. Nach dem Boxenstopp habe ich es versucht, bin aber nicht entscheidend an Thomas herangekommen. Ich hätte gern gewonnen, trotzdem ist der zweite Platz ein toller Saisonabschluss.“
René Rast: „Von Startplatz 23 bis aufs Podium zu fahren, ist in so einem starken Feld eigentlich unmöglich. Das Auto lief aber gigantisch gut und ich konnte mich schon früh um viele Plätze verbessern. Entscheidend war zudem, dass ich erst spät zum Reifenwechsel an die Box gekommen bin und durch diese Strategie viele Positionen gut machen konnte. Mit Gesamtrang fünf in meiner ersten DTM-Saison für BMW bin ich sehr zufrieden.“
Ergebnis, 2. Rennen, Hockenheimring Baden-Württemberg
1. Thomas Preining (A/Manthey EMA)2. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +0,852 Sekunden
3. René Rast (D/Schubert Motorsport), +7,618 Sekunden
4. Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport), +9,212 Sekunden
5. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +10,787 Sekunden