Dienstag, 26. November 2024
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E-Sport
16.03.2023

Jan Seyffarth: "Sim Racing ist drittee Säule neben F1 und GT-Sport geworden"

2022/23 ging der Titel in der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie zum zweiten Mal in Folge an ein Mercedes-AMG E-Sports Team. Vier Mercedes-AMG GT3 kämpften beim Saisonfinale am vergangenen Wochenende noch um die Meisterschaft, drei davon belegten am Ende die ersten drei Plätze der Gesamtwertung. Mit zwei Punkten Vorsprung kürte sich am Ende das Mercedes-AMG E-Sports Team URANO eSports zum strahlenden Sieger. Jan Seyffarth, Project Manager Virtual Motorsport bei Mercedes-AMG, schildert seine Eindrücke und erklärt die Hintergründe dieser Erfolgsgeschichte.
Jan, ein spannender Titelkampf in der DNLS ist nun zu Ende. Wie hast Du das Finale erlebt?
Jan Seyffarth: Vor allem mit schwitzigen Händen. Die Ausgangslage war vielversprechend, aber genau das ist auch das Tückische. Vor dem Finale konnten noch insgesamt sieben Teams von verschiedenen Herstellern Meister werden, darunter vier Mercedes-AMG Teams und drei von uns unterstützte Performance-Teams. Deshalb war die ganze Veranstaltung schon generell sehr nervenaufreibend. Weil bei uns alle gleichwertig behandelt werden, habe ich etwas gezittert, dass wir uns das Rennen nicht selbst kaputt machen. Am Ende aber überwog natürlich die Freude über diesen großartigen Erfolg. Mein Glückwunsch geht an das Mercedes-AMG E-Sports Team URANO eSports zur verdienten Meisterschaft, aber auch an all unsere anderen beteiligten Teams, die bis zum Schluss alles gegeben und ebenfalls vortreffliche Arbeit geleistet haben.
Es war der zweite DNLS-Titel in Folge für Mercedes-AMG. Woher kommt diese Stärke?
Jan Seyffarth: Das hat viele Ursachen. Wir arbeiten im Hintergrund kontinuierlich daran, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen. Das Besondere an der DNLS ist ja unter anderem, dass Fahrer aus dem virtuellen Motorsport mit realen Fahrern zusammenarbeiten. Bei den Paarungen achten wir darauf, dass alle Fahrzeuge ungefähr gleich stark besetzt sind. Zudem unterstützen wir die Teams so gut es geht und sorgen dafür, dass sie aus dem Vollen schöpfen können. Und obwohl am Ende natürlich jedes Team für sich kämpft, sind wir eine Familie, die geschlossen auftritt und nach gemeinsamen Erfolgen strebt.
Was bedeuten diese Erfolge für das E-Sports-Engagement von Mercedes-AMG?
Jan Seyffarth: Inzwischen sind wir seit fast zwei Jahren im E-Sports aktiv und haben unser Ziel, uns zu platzieren und etablieren, eindrucksvoll erreicht. Wir wollten Fuß fassen und haben uns in der Szene einen Namen gemacht. Das hat das Engagement auch intern gestärkt. Neben der Formel 1 und dem GT-Sport ist Sim Racing zur dritten Säule von Mercedes-AMG Motorsport geworden. Wir sind mit diesem Projekt aber noch lange nicht am Ende. Wir wollen noch größer werden, das Thema weiter pushen und das enorme Potenzial dieses Marktes voll ausschöpfen. Damit können wir auch unsere Außenwirkung weiter verbessern und eine noch größere Gruppe an Menschen erreichen. Denn auch im virtuellen Raum hat die Marke Mercedes-AMG zahlreiche Anhänger.