FIA WEC
06.07.2023
Porsche will zweiten IMSA-Saisonsieg schnell nachholen
Porsche Penske Motorsport hat im vorangegangenen Rennen in Watkins Glen eine starke Vorstellung gezeigt: Zum zweiten Mal in der laufenden Saison war ein Porsche 963 als Erster über die Ziellinie gefahren. Eine minimale Abweichung bei der technischen Nachkontrolle kostete jedoch den Sieg im 6-Stunden-Rennen – und die Tabellenführung. Das Team hat folglich eine Rechnung offen und geht am kommenden Wochenende hoch motiviert in das Kanada-Gastspiel über 2:40 Stunden. Auf dem 3,957 km langen, ehemaligen Grand-Prix-Kurs nahe der Metropole Toronto möchte die Mannschaft mit einem makellosen Auftritt glänzen und sich für die geleistete Arbeit und die konsequenten Fortschritte in den vergangenen Wochen mit einem Top-Resultat belohnen.
„Auch wenn wir aufgrund eines Fehlers am Ende ohne Punkte aus Watkins Glen abgereist sind: Das vergangene Rennen hat unserem Team enormen Schub verliehen“, berichtet Thomas Laudenbach. Der Leiter Porsche Motorsport erklärt: „Die Performance war da. Wir sind aus eigener Kraft an die Spitze gefahren, der Wettbewerb war extrem ausgeglichen – so soll es sein! Auf dieser Grundlage rechne ich auch beim Gastspiel in Kanada mit einem starken Auftritt unserer Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport und der beiden Porsche 963. Ich wünsche mir, dass unsere Partnerteams in den GT-Klassen mit dem 911 GT3 R auf Augenhöhe mit den Konkurrenten fahren können.“
„Nachdem uns der zweite Saisonsieg zuletzt in Watkins Glen aberkannt wurde, greifen wir in Mosport mindestens ebenso motiviert an“, betont Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Die Strecke in Kanada ist sehr flüssig und enorm schnell. Dort sollten die Stärken unseres Porsche 963 gut zur Geltung kommen. In der IMSA-Serie bekommt jeder Hersteller der GTP-Klasse in jedem Rennen eine Chance auf Spitzenpositionen. Mit stabilen und starken Vorstellungen sowie verbesserter Zuverlässigkeit wollen wir unseren zweiten Sieg möglichst schnell nachholen.“
„Das Endresultat in Watkins Glen hat uns alle enttäuscht“, blickt Jonathan Diuguid zurück. „Wir müssen aber nun nach vorn schauen. Tatsache ist, dass unser Team sehr gute Arbeit geleistet hat, das Auto stark war und die Fahrer alles mitbringen, um Rennen zu gewinnen. Der Wettbewerb in der IMSA-Serie ist in diesem Jahr sehr spannend, es geht jederzeit eng zu. Die Strecke im Canadian Tire Motorsport Park zählt zu den Favoriten bei vielen Fahrern, zudem ist der Kurs enorm herausfordernd. Wir erwarten erneut ein spektakuläres und offenes Rennen. Unser Ziel ist der Sieg. Wir wollen zurück an die Tabellenspitze“, so die klare Ansage des Leitenden Direktors Porsche Penske Motorsport.
Der Canadian Tire Motorsport Park – besser bekannt unter dem Namen Mosport – wurde 1961 nahe der Metropole Toronto eröffnet. Zwischen 1967 und 1977 fanden auf der 3,957 Kilometer langen Strecke insgesamt acht Grand-Prix-Rennen der Formel 1 statt. Die IMSA trägt hier seit 1999 einen Saisonlauf aus, musste jedoch während der Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 eine Zwangspause einlegen. Das flüssige Layout mit zahlreichen Kuppen, Senken und nur zehn Kurven erlaubt eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit. Beim dortigen Sportscar Grand Prix, früher auch Grand Prix von Mosport genannt, hat Porsche eine lange Tradition. Der Sportwagenhersteller aus Stuttgart erzielte sieben Gesamterfolge und 19 Klassensiege. Im vergangenen Jahr gewann der Porsche 911 GT3 R von Pfaff Motorsports die GTD-Pro-Kategorie.
Für das Werksteam Porsche Penske Motorsport greifen die vier IMSA-Stammpiloten in die Lenkräder der beiden Porsche 963 in der GTP-Klasse. In der Startnummer 6 von Porsche Penske Motorsport wechseln sich Mathieu Jaminet aus Frankreich und der Brite Nick Tandy ab. Das Duo feierte im April in den Straßen von Long Beach den ersten Sieg des Porsche 963. Vor dem sechsten Saisonrennen in Kanada liegen die Beiden in der Meisterschaft aktuell auf dem dritten Platz. Die Crew des Schwesterautos belegt derzeit Rang sechs. In der Startnummer 7 agieren Felipe Nasr aus Brasilien und der Australier Matt Campbell.
Der Porsche 963 des Kundenteams JDC-Miller MotorSports startet zum dritten Mal in der Topklasse GTP. Der erfahrene Deutsche Mike Rockenfeller und der 19-jährige Niederländer Tijmen van der Helm teilen sich den gelben Hybrid-Prototypen mit der Startnummer 5. Die Mannschaft aus Minneapolis fuhr bei ihrem Debüt in Laguna Seca auf den siebten Platz und beendete ihren zweiten Renneinsatz in Watkins Glen als Vierte.
In der GTD-Pro-Klasse tritt Pfaff Motorsports bei seinem Heimspiel mit einem Porsche 911 GT3 R an. Das Kundenteam aus Kanada kommt als amtierender Champion der GT-Topkategorie und Vorjahressieger nach Bowmanville. Den Rennwagen mit der Nummer 9 pilotieren der Österreicher Klaus Bachler und Patrick Pilet aus Frankreich. Das Duo feierte den Sieg in Sebring und erreichte Podestplätze in Long Beach und Laguna Seca.
In der GTD-Kategorie starten weitere drei Kundenmannschaften mit insgesamt vier der bis zu 416 kW (565 PS) starken GT3-Autos aus Weissach. Die Laguna-Seca-Klassensieger Kellymoss with Riley schicken zwei Fahrzeuge ins Rennen. Wright Motorsports sowie AO Racing setzen jeweils einen 911 GT3 R ein.
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Wir haben unsere Führung in der Meisterschaft verloren, sind also nicht dort, wo wir sein wollen. Unser Rückstand ist zwar schon beträchtlich, aber wir geben keinesfalls auf. Es kommt darauf an, dass wir jetzt sofort zurückschlagen. Wir haben mit dem Porsche 963 noch keinen Test in Mosport absolviert. Wir müssen daher schnell lernen und in den Freien Trainings ein gutes Setup erarbeiten. Das Team und wir Fahrer brauchen ein gutes Resultat – und zwar dringend.“
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Ich freue mich sehr auf das kommende Rennen in Mosport. Ich vergangenen Jahr haben wir dort mit dem Porsche 911 GT3 R und der Mannschaft von Pfaff Motorsports einen tollen GT-Klassensieg eingefahren – das war ein großartiges Erlebnis. Nun trete ich dort erstmals am Steuer eines Prototypen an. Die Strecke ist schnell und flüssig. Es wird eine der größten Herausforderungen des gesamten Jahres. Wir fahren dort sehr hohe Geschwindigkeiten und es gibt keinerlei Raum für Fehler. Es steht uns wirklich ein hartes Wochenende bevor, aber es verspricht gleichzeitig auch spannenden und spektakulären Motorsport.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Mosport ist das Heimrennen für unser Team Pfaff Motorsports. Von allen Strecken, die ich in Nordamerika kenne, gehört sie zu den ganz Besonderen: super schnell, mega herausfordernd. Mosport ist eine der wenigen Strecken, auf denen wir in diesem Jahr bereits testen konnten. Der Kurs macht unheimlich viel Spaß. Wir hatten zuletzt in Watkins Glen ein schwieriges Wochenende. Nun wollen wir in Kanada wieder ganz vorn fahren.“