GT4-Europameisterschaft
18.07.2023
Punkte für W&S Motorsport nach Hitzeschlacht in Misano
Max Kronberg und Hendrik Still reisten als Tabellendritte der Pro-Am nach Italien und wollten an die bisherigen guten Saisonresultate anknüpfen. Doch bereits am Freitag beim ersten freien Training gab es einen Rückschlag, als der Antriebsstrang des RODOPI Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport #30 bereits in der ersten Runde seinen Dienst versagte und das Duo somit keine Trainingszeit hatte. Die Crew von W&S Motorsport machte dann bei sommerlicher Hitze von fast 40°C den Boliden rechtzeitig zum zweiten freien Training fertig. Doch auch in diesem Training gab es nach sechs Umläufen erneute Probleme und den beiden Fahrern fehlte wertvolle Zeit auf der Strecke.
Zu den beiden zwanzigminütigen Zeittrainings am Samstagmorgen waren dann alle drei Porsche Cayman GT4 einsatzbereit. In der ersten Qualifikationssitzung stellte Hendrik Still den Boliden mit der #30 auf den 18. Platz und Rang sechs in der Pro-Am-Klasse. Sergey Titarenko qualifizierte den GEDORE Porsche 718 Cayman GT4 #31 auf die 37. Startposition. Der Porsche 718 Cayman GT4 #442, den Gustavo Xavier im ersten Qualifying steuerte, nahm das Rennen am Nachmittag vom 39. Platz aus auf. Das Samstagsrennen über 60 Minuten war durch drei Safety-Car-Phasen geprägt und machten es den Fahrern und dem Team schwer eine passende Taktik zu finden.
Hendrik Still verteidigte in seinem Stint die Position des RODOPI Porsche Cayman GT4 #30 und übergab das Auto nach 17 Runden an Max Kronberg. Dieser sortierte sich schlussendlich erneut auf der 18. Position ein. Nach der dritten Safety-Car-Phase und einer Zeitstrafe von 10 Sekunden wegen Tracklimits wurde das Pro-Am-Duo auf dem 22. Gesamtrang und auf Platz sieben der Klasse gewertet. Im GEDORE Porsche Cayman GT4 #31 übernahm Sergey Titarenko die erste Rennhälfte und gewann schnell Positionen. Er lag bereits auf dem 26. Platz, bevor er beim Pflichtstopp das Cockpit an Vasily Vladykin übergab. Vladykin fuhr konstant schnelle Runden und verteidigte seine Position. Die beiden Silver-Cup-Fahrer beendeten ihr erstes Rennen in der GT4 European Series auf Platz 26 in der Gesamtwertung und dem 16. Platz in der Silber-Klasse. Gustavo Xavier nahm aus der 20. Startreihe die Hitzeschlacht im Porsche Cayman GT4 #442 auf und gewann im Rennverlauf Plätze. Taylor Hagler übernahm dann das Steuer und machte ebenfalls Positionen gut. Das Duo belegte schlussendlich den 31. Gesamtrang und Platz zwölf in der Pro-Am-Klasse.
Am Sonntagvormittag startete Max Kronberg mit dem RODOPI Porsche Cayman GT4 #30 neben dem Schwesterfahrzeug mit der #31 in der 15. Reihe der Startaufstellung. Mitten im Feld verteidigte sich Kronberg, um nach 15 Umläufen zum Pflichtstopp die Boxengasse anzusteuern. Hendrik Still befand sich in der zweiten Rennhälfte bereits im Kampf um ein Pro-Am-Klassenpodium, als er nach 27 Runden mit einem Reifenschaden das Auto abstellen musste. Vasily Vladykin behielt nach dem Start kühlen Kopf im heiß umkämpften Mittelfeld. Das junge Nachwuchstalent lag vor dem Fahrerwechsel auf Sergey Titarenko auf dem 28. Platz. Nach 35 Runden beendete Titarenko den zweiten Gaststart auf Platz 27 und somit auf Platz 20 des Silver-Cups. Von Rang 32, direkt hinter den beiden W&S Motorsport Porsche in der 15. Reihe, nahm Taylor Hagler den Wettbewerb auf und hielt ebenfalls ihre Position. Nach einem Dreher sortierte sich die US-Amerikanerin auf dem 40. Platz ein und kämpfte sich zurück in die Mitte des Feldes. Gustavo Xavier gelang es dann im Anschluss ebenfalls Positionen zu gewinnen. Nach heißen 35 Umläufen gab es für den fünften Platz in der Pro-Am-Klasse Punkte und mit dem 25. Gesamtrang ein versöhnliches Ergebnis.
Am ersten Septemberwochenende gastiert die GT4 European Series am Hockenheimring in Baden-Württemberg. W&S Motorsport will beim Heimspiel dann wieder starke Erfolge erkämpfen.
Daniel Schellhaas, Teamchef W&S Motorsport: „Das Glück ist irgendwie in dieser Saison nicht auf unserer Seite. Max und Hendrik hatten aufgrund technischer Probleme weniger Zeit, sich auf die Strecke und die Bedingungen einzuschießen. Dann auch noch der Reifenschaden am Samstag in vielversprechender Position. Wir wollten nach dem doppelten Ausfall in Monza nun kräftig in der Pro-Am-Wertung punkten, doch das gelang leider nicht. Taylor und Gustavo konnten unser Konto zumindest am Sonntag noch füllen. Taylor hat an ihrem dritten Wochenende in der GT4 European Series erneut große Schritte gemacht. Vasily und Sergey behaupteten sich bei ihrem Seriendebüt beachtlich. Wir würden uns freuen, wenn beide weitere Rennen bei uns im Team bestreiten. Besonderen Dank möchte ich an unsere Crew aussprechen, die es schaffte, bei der Hitze in Misano, zwei Mal den Antriebsstrang zu reparieren, eine Megaleistung! Beim Heimspiel im September auf dem Hockenheimring wollen wir an unser starkes Ergebnis vom vergangenen Jahr anknüpfen. Da gelang uns zwei Mal die Pole-Position, zwei Klassensiege und zwei Pro-Am-Podiumsplätze.“
Max Kronberg, Fahrer #30: „Das vierte Wochenende der Serie verlief nicht wie wir es uns erhofft hatten. Zuerst doppelt Pech mit den technischen Problemen, dazu dann der Reifenschaden am Sonntag. W&S Motorsport hat wieder alles gegeben, um den Porsche Cayman GT4 für Hendrik und mich wieder an den Start zu bekommen, danke! Schade, dass die Mühe unbelohnt blieb. Ich freue mich jetzt auf die Rennen in Hockenheim, dort standen Hendrik und ich an beiden Tagen auf dem Podium, das soll dort erneut unser Ziel sein!“
Vasily Vladykin, Fahrer #31: „Nach meiner Teilnahme in der British GT Championship in dieser Saison wusste ich, dass es in der GT4 European Series eng zugeht. Aber eben diese Herausforderung reizt Sergey und mich. Die heißen Tage an der Adria machten es Mensch und Material nicht einfach, aber W&S Motorsport leistete professionelle und super Arbeit. Mit unserem Einstand in dem starken Umfeld bin ich letztendlich zufrieden und konnte viel lernen.“
Taylor Hagler, Fahrerin #442: „Es war ein heißes Wochenende in Misano, aber ich hatte das Gefühl, dass wir mit unserem Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport einen weiteren Schritt in Richtung Pace gemacht haben. Die Strecke in Misano ist wirklich cool und erinnert mich wegen des weitläufigen und kurvenreichen Layouts an Paul Ricard. Wir hatten während des Wochenendes ein paar Probleme. Aber wir haben hart daran gearbeitet, uns davon zu erholen und ich bin dem Team von W&S Motorsport für seinen Einsatz sehr dankbar.“