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GTC
09.08.2023

Gesamtsieg für Cinquanta Corse by ACV bei Regenschlacht in Bopfingen

Nach knapp drei Jahren heißt es wieder: Die #50 ist Gesamtsieger eines GTC-Rennens. Die Parallelen zu ihrem ersten Gesamtsieg 2020 in Oppenrod sind nicht von der Hand zu weisen und brachte sie auf eine interessante Frage für das anstehende Rennen in Wackersdorf ...

Zum dritten Saisonlauf der German Team Championship reiste das Team rund um Teamchef Sandro Petrozziello ins baden-württembergische Bopfingen. Nach den GTC-Testtagen im April war dies erst der zweiter Besuch auf dem 1.020 Meter langen Kurs, der mit 18 Kurven und nur wenigen Vollgaspassagen zu den anspruchsvolleren Strecken im Kalender zählt.

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Und da die Kartbahn in Bopfingen freitags erst ab 13 Uhr befahren werden darf, galt es in den verbleibenden 5 Stunden ordentlich Kilometer zu sammeln und mit einem zufriedenstellenden Setup den Trainingstag zu beenden.
Kurz vor Trainingsende musste man dann aber einen Riss am Rennchassis feststellen. Gleichzeitig kamen Erinnerungen an den ersten Gesamtsieg vor knapp drei Jahren hoch. Ein Riss am Freitag im Training, eine Schweißnaht drüber und dann am Sonntag das Rennen gewinnen. Dieses Szenario kannte man bereits aus Oppenrod 2020. Also schnell schweißen und dann am Samstag voll angreifen in Richtung Gesamtsieg? Dieser Plan musste schnell verworfen werden, denn der Riss befand sich an einer sehr wichtigen Stelle des Karts und eine Schweißnaht konnte nie garantieren, dass das Kart den zwölfstündigen Ritt über mehrere Kerbs übersteht. So waren sie gezwungen, auf das neue Chassis umzusteigen.

Das 30-minütige Training am Samstagmorgen nutzte man, um den Umbau und das neue Chassis zu testen und uns für das anstehende Qualifying vorzubereiten. Sandro Petrozziello konnte seine Mannschaft mit Platz 4 und einer sehr guten Zeit von 53.554 in das folgende Top-10-Qualifying über 2 Runden schicken. Nils Koch stellte die #50 mit einer Zeit von 54.422 auf den achten Startplatz, nur 0.220 Sekunden hinter dem Zweitplatzierten.

Der Rückkehrer Joshua Paul Schweizer zeigte dann beim Start, warum er in den letzten beiden Rennen so vermisst wurde. Mit schnellen und konstanten Rundenzeiten setzte er sich in der Spitzengruppe fest, die durch den bitteren Ausfall der #75 von 8 auf 7 Karts reduziert wurde und übergab das Kart auf Position 6 liegend. In den folgenden Runden konnte man einige Plätze gut machen, bevor man nach einem Doppelstopp unter Gelb erstmals auf Platz 1 lag. Nach einigen bitteren Ausfällen der Konkurrenten entwickelte sich ein Zweikampf um Platz 1. Im Ziel des ersten Rennabschnitts lag die Truppe aus Langenselbold nur knapp 6 Sekunden hinter dem führenden Team MSC Oberflockenbach #34. Nach einem einstündigen Parc Fermé hieß es, das Kart für die anstehenden 5 Stunden am Sonntag wieder fit zu machen und, wie alle Wetterprognosen vorhersagten, auf Regen vorzubereiten.

Bei immer wiederkehrenden Regenschauern startete das zweite Rennen am Sonntagmorgen mit Regenreifen. Trotz Schützenhilfe beim Restart konnte Startfahrer Nils Koch schnell die Verfolgung der #34 aufnehmen und durch ein Überholmanöver die Führung übernehmen.  Durch eine stark abtrocknende Strecke waren die profilierten Regenreifen schnell bereit für die Tonne. Durch den notwendigen Reifenwechsel auf Slicks lagen man anschließend wieder auf Platz 2, allerdings nicht hinter der #34, sondern hinter der #153 Team ZAP II, die der abtrocknenden Strecke weiter trotzten und mit ihren Regenreifen sehr schnelle Zeiten fuhren. Auch andere Teams setzten weiter auf ihre Regenreifen und so wurde aus dem Zweikampf schnell ein Fünfkampf um den Gesamtsieg. Erst als der Regen wieder einsetzte, diesmal so extrem, dass mehrere Karts stehen blieben und man zum erneuten Reifenwechsel auf Regenreifen an die Box kam, wurde das Bild etwas klarer. Die #153 und die #55 hatten durch Motorprobleme weitere Runden verloren und das Team Cinquanta Corse lag mit knapp 1 Runde Vorsprung in Führung. Eine weitere Pace-Car-Phase gegen Ende brachte die #34 bis auf 5 Sekunden wieder an sie heran. Aufgrund der nun extremen Wetterbedingungen mit sintflutartigen Regenfällen sah sich der Rennleiter jedoch gezwungen, das Rennen unter Gelb zu beenden.

Für die GTC-Mannschaft mit der Startnummer #50 bedeutete dies der zweite Gesamtsieg in ihrer Geschichte und ein wichtiger Schritt in Richtung Top 3 der diesjährigen GTC-Meisterschaft. Das Team bedankt sich bei ihren Sponsoren, dem ACV Automobil-Club Verkehr e. V., dem ACV Ortsclub Limburg/Lahn e. V., der DEVK Versicherungen in Rüsselsheim für die Unterstützung und der gesamten GTC-Organisation für den reibungslosen Ablauf des Wochenendes.

… nach ihrem ersten Rennsieg in Oppenrod mit ähnlichem Trainings-/Rennverlauf stellt sich nun für Wackersdorf die Frage: Bricht das Chassis des Trainingskarts am Freitag?
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