Samstag, 28. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Markenpokale Allgemein
04.05.2023

DMV BMW Challenge überzeugt mit packenden Rennen

Fast wäre es für Thomas Ardelt (M4 GT4 G82) das perfekte Wochenende in Zolder geworden. Zweimal sah er das Ziel in den beiden Rennen zur DMV BMW Challenge auf Platz ein. Doch im zweiten Heat kostete eine Zeitstrafe den Sieg und belohnte Eric van den Munckhof (KK M4 GTR) für einen packenden Kampf.

Am Ende kostete Thomas Ardelt ein Gelbvergehen im zweiten Rennen den zweifachen Triumph in Zolder. Wegen Überholens unter Gelb gab es 30 Sekunden obendrauf, wodurch der M4 Pilot auf die dritte Gesamtposition rutschte. Dabei hatte Ardelt eigentlich einen beruhigenden Vorsprung auf die bekämpfende Konkurrenz auf den Plätzen direkt dahinter herausgefahren. Das war im ersten Rennen noch weitaus enger. Gleich zu Beginn hieß es Code 60, Ardelt kam am besten heraus und übernahm von Maurice Thormählen (M3 GTR E46) die Spitze. Der rote M3 blieb allerdings dran, doch fehlten die letzten Pferdestärken, um den Gesamtführenden ernsthaft gefährden zu können. Und im Gegensatz zum zweiten Durchgang erlaubte sich Ardelt keinen Fehler. So musste sich Thormählen mit 1,835 Sekunden und Platz zwei zufriedengeben. Für Thormählen nach dem Pech in den letzten Rennen dennoch Grund zu Freude: „Ich bin glücklich, dass ich endlich mal wieder angekommen bin. Wir hatten eine lange Durststrecke. Ich hatte gehofft den ersten Platz länger zu halten, aber Thomas Ardelt und Jan Kortüm haben gleich viel Druck gemacht. Ich fuhr Thomas Ardelt hinterher und habe versuchte die Pace zu halten. Es war ein schönes und faires Rennen“, so der Zweitplatzierte. Dritter wurde Jan Kortüm (M4 GT4), der sich knapp gegen Eric van den Munckhof durchsetzte. Eine halbe Sekunde entschied den Kampf um den letzten Treppchenplatz.

Anzeige
Durch die Zeitstrafe für Ardelt sprang im zweiten Rennen ein Pilot auf den obersten Podiumsplatz, der überhaupt nicht damit gerechnet hatte. Eric van den Munckhof hatte das schwarz-weiß karierte Tuch eigentlich auf Platz drei gesehen. Der Niederländer war zwischenzeitlich hinter Sebastian Kühn (BMW 1M) auf den vierten Rang zurückgefallen und hatte etwas den Anschluss verloren. Als Kühn zurückfiel, rückte van den Munckhof mit Christoph Driescher (BMW M3 E90 V8 GTR) immer näher an Kortüm heran. Der behauptete sich in einem packenden Dreikampf zwar auf Platz zwei, bekam aber genau wie Ardelt die Quittung für ein Gelbvergehen im Nachhinein verpasst. Mit 30 zusätzlichen Sekunden fiel Kortüm auf Platz vier zurück, während van den Munckhof mit 0,975 Sekunden Abstand siegte. „Ich bin ganz überrascht, dass ich gewonnen habe. Im Rennen hatte ich Probleme mit Überrundungen. Aber es war ein super Rennen mit einigen Überholmanövern. Mal hat Sebastian Kühn mich überholt, dann wieder ihn. Es hätte noch länger dauern müssen, dann hätten wir vielleicht noch im Rennen auf den ersten Platz fahren können“, so ein sichtlich überraschter Eric van den Munckhof.

Niklas Koch in der GTR 2 zweimal vorne

Bisher läuft es in dieser Saison für Niklas Koch (Mini GTR 1,6 Turbo) wie am Schnürchen. In Zolder, eine Strecke, die dem Mini sowieso liegt, holte sich Koch seinen nächsten Doppelpack ab. Zwischenzeitlich lag der Mini-Pilot vor van den Munckhof und Kühn, die sich letzten Endes aber davor setzten. Seine Klasse hatte Koch dafür relativ sicher im Griff. Mit Erik Bänecke (M240i RC-R) hat er zumindest einen Gegner, mit dem immer zu rechnen ist. Nach 15 Runden fehlten Bänecke 15,7 Sekunden auf den Kontrahenten. Für Bänecke bedeutete dies Platz sieben vor den GTR 1 Piloten Christoph Driescher und Thomas Leyherr (M2 CS-R). „Mehr als der zweite Platz in der Klasse war nicht drin. Das Auto von Koch ist schon unglaublich schnell für die Klasse. Mit Platz zwei bin ich aber von meinen Ansprüchen her am Ende nicht zufrieden“, so Bänecke. Auch im zweiten Heat erwies sich Koch erneut als der schnellere in der GTR 2 Klasse. „Es waren zwei schöne Rennen, mit denen ich sehr zufrieden bin. Die Klassensiege waren jeweils nicht in Gefahr und ich konnte den Vorsprung gut nach Hause bringen. Das Auto lief im Rennen gut. Ich bin mit dem Wochenende sehr zufrieden und happy“, beurteilte Koch sein Wochenende. Die dritten Plätze in der GTR 3 teilten sich Arpad Viszokay und Chris Steinacker (beide M240i RC).

Umkämpft war die GTR 3, wobei sich Stefan Hupfer (320i Evo E46) und Christian Kautz (330i GT E46) die Siege teilten. Kautz hatte im ersten Heat die Siegchancen verspielt, als er sich gleich zu Beginn nach Beendigung der Code 60 gedreht hatte. Die Klassenführung schnappte sich Dirk Lauth (Mini R54), der sich rundenlang gegen die Attacken von Hupfer wehrte. Am Ende musste der Mini-Pilot Hupfer passieren lassen, der daraufhin den Vorsprung auf 5,3 Sekunden ausbaute. Kautz fing dahinter noch Stefan Kahnt (Z4 GT 3,0) ab und betrieb mit Rang drei zumindest Schadensbegrenzung. „Ich musste mich heute gegen Dirk Lauth sehr lang machen. Nach ein paar Runden fand ich eine Stelle, wo ich eventuell vorbeischlüpfen kann. Das ging dann gut. Ich habe danach versucht alles aus dem Auto herauszuholen, was geht. In den Kurven war ich schneller als Dirk, aber auf den Geraden kam er immer wieder näher“, so Hupfer.
Auch im zweiten Durchgang war es zunächst Dirk Lauth, der sich die Spitzenposition in der GTR 3 schnappte. Dahinter folgten Hupfer und Kautz, die beide den Mini in der sechsten Runde überholen konnten. Gegen Ende erhöhte Kautz den Druck auf den dicht vor ihm fahrenden Hupfer. In Runde zwölf erfolgte der Führungswechsel. Mit nur 0,348 Sekunden Abstand ging es durch das Ziel. „Die Erfahrung aus dem Rennen gestern hat sich heute für mich ausgezahlt, nachdem ich die Strecke hier jetzt besser kenne. Ich bin heute sehr zufrieden, dass ich im zweiten Rennen die Klasse gewinnen konnte“, erzählte Kautz. Pech hatte dagegen Dirk Lauth, der von einem anderen Fahrzeug heftig im Heck getroffen wurde. Den dritten Platz holte sich dadurch Stefan Kahnt.

Nächster Sieg für Uenzen Brüder

In der Cup2 Klasse waren Nikolas und Hendrik Uenzen (325iS E90) nicht zu schlagen. Beide Rennen waren eine souveräne Beute für das Brüderpaar vor Jakob Bombis (325iS E90) und Christian Koger (325iS E36). „Es war ein wunderschönes Rennen. Ich war zum ersten Mal hier auf der Strecke. Es war alles noch neu, bis auf die Erfahrungen aus dem Sim Racing. Leider war mein Rennen relativ ereignislos, da heute die Klasse nicht so voll besetzt“, berichtete Nikolas Uenzen. Hendrik Uenzen sah es ähnlich wie sein Bruder: „Es war im Prinzip bei mir genauso. Insgesamt ein schönes Rennen, aber leider in der Klasse zu wenig Gegner, mit denen man hätte kämpfen können. Es wäre schön, wenn da noch Leute mit 325er kommen würden, damit da einfach mehr Action mit Überholen und Kämpfen möglich wäre.“

In der an diesem Wochenende mit zwölf Teilnehmern voll besetzten 318is Cup Klasse feierten Max Günther und Leon Hoffmann jeweils einen Sieg. Eng ging es vor allem im ersten Renne zu, wo Max Günther knapp vor Stefan Hahne den Sieg holte. Lange Zeit war es ein Dreikampf, wobei Leon Hoffmann vor Waibel auf Platz zwei fuhr. Vier Runden vor Schluss verdrängte Waibel den vor ihm fahrenden Hoffmann auf die dritte Position. Gerade einmal 1,391 Sekunde lagen zwischen Sieger Günther und dem Drittplatzierten Hoffmann. Der Youngster drehte im zweiten Rennen mächtig auf. Diesmal reichte es mit über 16 Sekunden Vorsprung auf Günther zu einem deutlichen Erfolg. Dritter wurde in der Klassenwertung Michael Weingärtner.
Anzeige