Der Gröbenzeller behauptete sich auf regennasser Strecke mit dem aktuellen Cup-Neunelfer knapp gegen Ulrich Becker im 911 GT3 R. In der Sprint GT-Gruppe für die verschiedenen Rennversion des Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport hat RS-Pilot Alon Gabbay aus Jerusalem unbedrängt Platz eins erobert. Den Sieg in der Klasse 1b holte sich der 17-jährige Paul Schubert trotz einer fünfsekündigen Zeitstrafe. Den ersten Wertungslauf der Porsche Drivers Competition Pro hat Tomas Urban gewonnen. Am Sonntag startet der zweite Renntag auf dem 4,318 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs ab 8:30 Uhr mit dem 40-minütigen Qualifying der Porsche Endurance Challenge. Neben weiteren Läufen der Porsche Sprint Challenge und der Sprint GT-Gruppe zählt dann ein 100-minütiges Endurance-Rennen zu den Höhepunkten.
Porsche Sprint GT
Alon Gabbay konnte das Samstagsrennen der Sprint GT auf dem Red Bull Ring souverän für sich entscheiden. Für den 19-jährigen Newcomer aus dem Team Schütz Motorsport war es beim dritten Start der bereits zweite Laufsieg in der GT4-Serie. Der Israeli hatte sich im Qualifying mit dem rund 358 kW (500 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport die Pole-Position gesichert, drehte in 1:38,044 Minuten die schnellste Rennrunde und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr her. 7,5 Sekunden hinter ihm kam Marco Seebach vor Sebastian Roth auf Rang zwei. Die beiden Seebach-Motorsport-Fahrer mussten jeweils eine Fünfsekundenstrafe hinnehmen, da sie vor der Startaufstellung nochmals durch die Boxengasse gefahren waren. Auf das Ergebnis wirkte sich dies aber nicht aus.„Ich bin auf Platz eins gestartet und hatte wirklich ein gutes Rennen“, so Alon Gabbay. „Ich fahre zum ersten Mal hier auf dem Red Bull Ring und freue mich total darüber, wie es gelaufen ist. Auch mein zweiter Sieg in der Sprint GT des Porsche Sports Cup Deutschland fühlt sich für mich an, als würde ein Traum wahr werden.“
Platz vier ging an den 17 Jahre jungen Paul Schubert. Er gewann damit die Klasse 1b für Teilnehmer mit dem 313 kW (425 PS) starken Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport. Der Schleswig-Holsteiner hatte sich für das überdeutliche Ausreizen der Streckenbreite ebenfalls fünf Strafsekunden aufgeladen. Das Nachwuchstalent aus dem Team East Racing Motorsport profitierte jedoch davon, dass hinter ihm Osman Tüccaroglu kurz vor Schluss noch von Marco Daedelow in ein Positionsduell verstrickt wurde und deswegen den Rückstand nicht ausreichend verkürzen konnte. Tüccaroglu, der für a-workx Motorsport antritt, verpasste damit auch den Sprung an die Tabellenspitze der Sprint GT-Wertung. Die konnte Steve Caroli behaupten. Der Seebach-Motorsport-Fahrer aus Sachsen wurde Klassenvierter vor Alexandra Vateva, der Überraschungs-Klassensiegerin des Auftaktrennens von Hockenheim.
„Mein Rennen war sehr ereignisreich, hat aber viel Spaß gemacht“, gestand Paul Schubert. „Dank eines guten Qualifyings konnte ich von weit vorne starten und an den Cayman GT4 RS dranbleiben. Weil ich etwas übermütig war, habe ich mir aber selbst eine Zeitstrafe eingefangen und gehofft, dass ich trotzdem noch aufs Podium komme. Gottseidank haben sie hinter mir um Positionen gekämpft und ich konnte wieder einen ausreichenden Abstand herausfahren.“
Porsche Sprint Challenge
Die Frage nach den richtigen Rennreifen von Michelin hatte sich kurz vor dem Start der Porsche Sprint Challenge geklärt: Zunehmende Niederschläge ließen das Pendel bei allen 30 Teilnehmern mit den verschiedenen Rennversionen des Porsche 911 GT3 zugunsten von Regenpneus ausschlagen. Der Start erfolgte hinter dem Safety Car, das nach drei Runden in die Boxengasse abbog. Jörg Dreisow, der sich mit einem 911 GT3 R der Generation 991.2 die Pole-Position gesichert hatte, konnte das Feld zunächst anführen. In Runde fünf musste er seine Verfolger jedoch ziehen lassen. Damit rückte Felix Neuhofer (Team Neuhofer Rennsport) an die Spitze vor, dicht gefolgt von Tom Nittel (Team Laptime-Performance) und Philipp Gresek (Plus.Line Racing Team). Alle drei pilotierten einen 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992. Als der Regen zur Mitte des Rennens etwas nachließ, kam Ulrich Becker zunehmend besser in Schwung. Mit seinem 911 GT3 R ging der Marler zunächst an Gresek vorbei, trieb anschließend Nittel in einen Fehler und machte sich mit großen Schritten an die Verfolgung von Neuhofer. Die letzten Runden standen ganz im Zeichen dieses Duells. Neuhofer aber ließ sich nicht beirren und verteidigte seine Führung bis ins Ziel.„Das war für mich auf jeden Fall ein spannendes Rennen“, bilanziert Felix Neuhofer. „Ich bin von Platz vier gestartet, konnte schnell nach vorne fahren, die Position sogar halten und den Sieg nach Hause fahren. In den letzten Runden aber wurde es sehr eng. Ulrich Becker ist immer näher gekommen, ich konnte es aber verteidigen.“
Platz drei ging zunächst an Gresek, der sich zwischenzeitlich dem Polen Tomasz Magdziarz aus dem Team Förch Racing by Atlas Ward geschlagen geben musste. Dann aber unterlief auch dem ehemaligen Fußballprofi ein Fehler und Gresek lag wieder vorn. Magdziarz kam auf Rang sieben hinter Nittel und dem 16 Jahre jungen Carrera-Cup-Fahrer Janne Stiak (ID Racing) ins Ziel. Damit rutschte er in der Punktewertung der Klasse 2d auf Rang drei zurück. Gresek wurde bei der technischen Nachuntersuchung jedoch aus der Wertung genommen. Somit ging Platz drei an den Misano-Laufsieger Karol Kret (Förch Racing by Atlas Ward), der damit auch in der Fahrertabelle an die Spitze rückte.
Als Gesamtführender der Porsche Sprint Challenge durfte sich Stefan Rehkopf im Samstagsrennen über den fünften Laufsieg im fünften Rennen freuen. Mit dem Porsche 911 GT3 Cup der Vorgängergeneration 991.2 hatte der Bovender keine Mühe, seinen Verfolger Andreas Sczepansky (Waiblingen) auf Distanz zu halten. Platz drei in dieser Klasse ging an Matthias Karlowski aus Lünen.
„Ein Regenrennen mit besonders geringer Sicht in den ersten beiden Runden ist immer eine spannende Sache“, so Stefan Rehkopf. „Ich habe am Anfang etwas Speed herausgenommen und ein oder zwei Plätze in der Gesamtwertung verschenkt – doch ich wusste, dass sind nicht meine Mitbewerber in der Klasse. Andreas Sczepansky sah ich nach sechs Runden im Rückspiegel, doch dann hat er einen Fehler gemacht und ich konnte das Rennen komfortabel zu Ende fahren.“