Rallye Dakar
02.01.2023
Moraes/Gottschalk trotzen extremen "Dakar"-Bedingungen und meistern Härteprüfung
Bereits nach 15 Kilometer zollte der erste Reifen den extremen Herausforderungen Tribut – es sollte allerdings der letzte Reifenschaden bis ins Ziel der 430 Kilometer langen Wertungsprüfung bleiben. Dass das gelang, war der klugen Fahrweise von Lucas Moraes zu verdanken. Mit Tagesrang zwölf verbesserten sich Moraes/Gottschalk auf Gesamtposition elf.
Die Route nach al-'Ula führte zunächst durch Geröll, Sprint-Rallye-ähnlichen Passagen und schmalen Pässen, ehe etwas Off-Piste und Wadis folgten. Nach gut einem Drittel der Route öffnete sich die Landschaft, schnellere Abschnitte auf Sand und steinigem Untergrund folgten. Im letzten Drittel standen schnelle Passagen in offenen Tälern und Wadis zwischen den Bergen auf dem Programm, ehe auf den letzten Kilometer Dünen das Programm abrundeten.
Lucas Moraes: „Das war erst meine zweite 'Dakar'-Etappe überhaupt, aber es war auf jeden Fall das Härteste, das ich im Offroad-Auto je erlebt habe. Schon nach 15 Kilometern hatten wir einen Plattfuß, es blieben 415 mit nur einem Ersatzreifen. Und das waren nur Felsen, nur Steine. Wir sind es also ganz gemächlich angegangen. Wir wollten es ins Ziel schaffen. Das hat sich ausgezahlt, so konnten wir unserem Teamkollegen Henk Lategan kurz vor dem Ziel unseren Ersatzreifen spendieren. Was für ein verrückter Tag.“
Timo Gottschalk: „Das ist meine 15. Rallye Dakar. Und ich habe noch nie eine Stage erlebt, auf der so viele Steine waren. Wir hatten früh einen Reifenschaden und haben ab da Tempo herausgenommen. Es ging nur ums Überleben. Man musste sehr kämpfen, ruhig zu bleiben, drüber zu rollen und das Material zu schonen. Man weiß: Man verliert Zeit. Aber man weiß auch: Ohne Zurückhaltung kann es schnell vorbei sein. Super-toughe Stage. Lucas hat einen tollen Job gemacht!“