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Rallye WM
01.06.2023

M-Sport Ford peilt auf Sardinien erneut ein Topresultat an

Aller guten Dinge sind drei. Für Ott Tänak bedeutet dies: Der Este will mit dem Puma Hybrid Rally1 von M-Sport Ford seinen dritten Sieg bei der Sardinien-Rallye Italien erringen. Bereits 2017 konnte er mit dem Ford Fiesta WRC die anspruchsvolle Schotterveranstaltung auf dem italienischen Eiland für sich entscheiden. Seinerzeit war es sein erster Erfolg auf WM-Ebene. In der vergangenen Saison war ihm erneut der Sprung auf die oberste Podeststufe gelungen. Nun reist der 35-Jährige gemeinsam mit Beifahrer Martin Järveoja als Zweitplatzierter der Fahrerwertung zum Service-Park in Olbia und sein Ziel ist klar definiert: Am liebsten würde Tänak erneut den ganz großen Pokal nach Hause entführen. Mindestens will er aber ein Topresultat erringen, um seine Chancen auf den WM-Titel zu wahren. Nach den viel versprechenden Topzeiten, die der Weltmeister von 2019 beim vorherigen WM-Lauf in Portugal ebenfalls auf Schotter vorgelegt hat, und seinem Sieg bei der Rallye Schweden durchaus ein realistisches Vorhaben.

Mit einem guten Gefühl nimmt auch Pierre-Louis Loubet die italienische Runde der Rallye-Weltmeisterschaft in Angriff: Der Korse konnte auf seiner Nachbarinsel im Vorjahr mit Platz vier sein bisher bestes Ergebnis in der Topkategorie dieses Sports einfahren. Während der ersten Etappe hatte er 2022 sogar die dritte Position verteidigt. Hinzu kommt: Der 26-jährige Franzose und sein belgischer Beifahrer Nicolas Gilsoul starten am Freitag mit dem über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 voraussichtlich erst als Neunte auf die Schotterpisten - dann haben ihre Vorderleute die Prüfungen bereits von der obersten Staubschicht befreit und für bessere Grip-Bedingungen gesorgt. Ein klarer Vorteil also.

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Neben den beiden Hybrid-Allradlern schickt M-Sport Ford auf Sardinien auch drei Fiesta Rally2 ins Rennen um Punkte und Platzierungen in der WRC2-Wertung. Neben Stammpilot Adrien Fourmaux mit Beifahrer Alex Coria kommen dabei auch die Belgier Grégoire Munster/Louis Louka sowie Robert Virves zum Einsatz. Dem Esten liest der Portugiese Hugo Magalhães den Aufschrieb vor.

Die Sardinien-Rallye Italien beginnt am kommenden Donnerstag mit einer spektakulären Zuschauerprüfung entlang der pittoresken Ostküste der Insel. Insgesamt stehen 19 Wertungsprüfungen (WP) über eine Gesamtdistanz von 334 Kilometern auf dem Programm, darunter auch die nunmehr auf 49,92 Kilometer erweiterte „Monte Lerno“. Die mal rasant schnellen, dann wieder technisch engen Schotterpisten zeichnen sich durch eine vergleichsweise weiche Oberfläche auf einem harten Untergrund aus. Er wird oftmals bei der zweiten Passage über die WP freigelegt und sorgt dann für großen Verschleiß im Bereich des Fahrwerks und der Reifen. Auch die hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius stellen Mensch und Material auf eine harte Probe.

„In Portugal haben wir vor 14 Tagen vor einer großen Aufgabe gestanden, aber wir konnten dort auf den Schotterpisten viel lernen für den nun bevorstehenden WM-Lauf auf Sardinien“, erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Wir erinnern uns natürlich noch immer gerne an Ott Tänaks Sieg bei der Italien-Rallye 2017. Hoffen wir, dass uns in diesem Jahr die Wiederholung gelingt. Ott hat seine Konkurrenzfähigkeit mit dem Puma Hybrid Rally1 längst unter Beweis gestellt und gezeigt, dass diese Kombination Rallyes gewinnen kann. Dabei werden wir ihn nach besten Kräften unterstützen. Als Zweitplatzierter in der Fahrer-WM-Wertung hat er eine gute Ausgangsbasis für den Titelkampf. Auch die wollen wir weiter verbessern. Pierre-Louis Loubet hat im vergangenen Jahr auf Sardinien eine tolle Vorstellung abgeliefert und uns von seinem Talent überzeugt. Seither hat er Wertungsprüfungs-Bestzeiten gesetzt und WM-Rallyes angeführt. Ich denke, wir können uns von ihm eine positive Überraschung erhoffen. In der WRC2 sind wir gleich mit einem Trio von Fiesta Rally2 vertreten. Speziell Adrien Fourmaux konnte in Portugal das Potenzial unseres Autos aufzeigen. Ohne sein Pech mit Reifenschäden hätte er ein absolutes Topergebnis erreichen können.“


Ott Tänak / Martin Järveoja (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 8); WM-Rang: 2; Rallye-Italien-Starts: 11. Bestes Ergebnis: Platz 1 (2017 und 2022).

„Der Lauf auf Sardinien unterscheidet sich in vielem von anderen WM-Rallyes“, weiß der 35-jährige Tänak durch seine zwei Siege auf der Mittelmeerinsel. „Die Strecken sind fahrerisch anspruchsvoll und bieten sehr wenig Grip. Gleichzeitig schlängeln sie sich eng zwischen Bäumen und Felsen hindurch, erlauben aber ein hohes Tempo. Ich fahre immer gerne hier. Die gesamte Mannschaft bei M-Sport und die Leute von Ford Performance in den USA haben intensiv daran gearbeitet, unser Auto zu verbessern. Bei den ausgedehnten Tests im Vorfeld haben wir uns jeden Bereich angeschaut, um noch mehr Speed zu finden. Unser Ziel lautet, den Gegnern vor uns noch näherzukommen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber ich bin sicher, dass wir Schritt für Schritt dorthin gelangen.“


Pierre-Louis Loubet / Nicolas Gilsoul (Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 7); WM-Rang: 12; Rallye-Italien-Starts: 7. Bestes Ergebnis: Platz 4 (2022).

„Wenn wir so eine Pace vorlegen wie am Freitag in Portugal, können wir auf Sardinien einiges erreichen“, hofft Loubet, der WRC2-Champion von 2019. „Dabei müssen wir diesmal jede Unachtsamkeit vermeiden, denn der kleinste Fehler kann hier schwerwiegende Folgen haben. Wir wissen, dass wir schnell fahren können - für ein Topresultat sollten wir bloß mal alles auf den Punkt bringen. Hoffentlich gelingt uns das auf Sardinien.“


Adrien Fourmaux / Alexandre Coria (Ford Fiesta Rally2, Startnummer 16); WRC2-WM-Rang: 6; Rallye-Italien-Starts: 4. Bestes Ergebnis: Platz 6 (WRC2 2021).

„Die Rallye Italien-Sardinien gehört wegen der Hitze zu den richtig harten Läufen, und diesmal kommt auch noch eine fast 50 Kilometer lange Wertungsprüfung dazu“, erklärt Adrien Fourmaux. Der 28-Jährige aus Nordfrankreich blickt mit viel Respekt auf den kommenden WM-Lauf: „Ich erwarte eine heftige Herausforderung, für uns im Auto genauso wie für die Mechanikertruppe. Aber mir gefällt genau das. Da ich zum fünften Mal hier starte, kenne ich viele Prüfungen recht gut. Natürlich gilt diese Rallye als äußerst schwierig, die überall anstehenden Felsen lassen keinerlei Raum für Fehler. Wenn du etwas triffst, dann etwas Hartes...“


Grégoire Munster / Louis Louka (Ford Fiesta Rally2, Startnummer 20); WRC2-WM-Rang: 24; Rallye-Italien-Starts: 0.

„Bei der Italien-Rallye Sardinien befahren wir genau wie zuletzt in Portugal Neuland, deshalb geht es für uns darum, zu lernen und Erfahrung zu sammeln“, unterstreicht der 24-Jährige Belgier mit luxemburgischer Lizenz. „In Portugal lief es nicht so besonders - aber es war unsere erste Schotter-Rallye in diesem Auto, also verbuchen wir das unter Erfahrungsammeln. Die wollen wir auf Sardinien jetzt nutzen und es besser machen.“


Robert Virves / Hugo Magalhães (Ford Fiesta Rally2, Startnummer 40); WRC2-WM-Rang: 29; Rallye-Italien-Starts: 0.

Der 22-jährige Robert Virves, Landsmann von Teamleader Ott Tänak, freut sich auf die wertvollen Lektionen, die er aus Italien mitnehmen will: „Bei meinem ersten Start auf Sardinien kann ich viel lernen, denn die Rallye gilt als richtig hart. Zum Glück konnten wir aus Portugal einiges an Erfahrung mitnehmen, das wir auf der Insel vielleicht anwenden können. Bei diesen rauen Strecken müssen wir sehr gewissenhaft mit Auto und Reifen umgehen. In der Rally2 geht es ums Dazulernen, und darin sehe ich uns auf einem guten Weg.“
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