Mit einem guten Gefühl nimmt auch Pierre-Louis Loubet die italienische Runde der Rallye-Weltmeisterschaft in Angriff: Der Korse konnte auf seiner Nachbarinsel im Vorjahr mit Platz vier sein bisher bestes Ergebnis in der Topkategorie dieses Sports einfahren. Während der ersten Etappe hatte er 2022 sogar die dritte Position verteidigt. Hinzu kommt: Der 26-jährige Franzose und sein belgischer Beifahrer Nicolas Gilsoul starten am Freitag mit dem über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 voraussichtlich erst als Neunte auf die Schotterpisten - dann haben ihre Vorderleute die Prüfungen bereits von der obersten Staubschicht befreit und für bessere Grip-Bedingungen gesorgt. Ein klarer Vorteil also.
Neben den beiden Hybrid-Allradlern schickt M-Sport Ford auf Sardinien auch drei Fiesta Rally2 ins Rennen um Punkte und Platzierungen in der WRC2-Wertung. Neben Stammpilot Adrien Fourmaux mit Beifahrer Alex Coria kommen dabei auch die Belgier Grégoire Munster/Louis Louka sowie Robert Virves zum Einsatz. Dem Esten liest der Portugiese Hugo Magalhães den Aufschrieb vor.
Die Sardinien-Rallye Italien beginnt am kommenden Donnerstag mit einer spektakulären Zuschauerprüfung entlang der pittoresken Ostküste der Insel. Insgesamt stehen 19 Wertungsprüfungen (WP) über eine Gesamtdistanz von 334 Kilometern auf dem Programm, darunter auch die nunmehr auf 49,92 Kilometer erweiterte „Monte Lerno“. Die mal rasant schnellen, dann wieder technisch engen Schotterpisten zeichnen sich durch eine vergleichsweise weiche Oberfläche auf einem harten Untergrund aus. Er wird oftmals bei der zweiten Passage über die WP freigelegt und sorgt dann für großen Verschleiß im Bereich des Fahrwerks und der Reifen. Auch die hohen Temperaturen von über 30 Grad Celsius stellen Mensch und Material auf eine harte Probe.
„In Portugal haben wir vor 14 Tagen vor einer großen Aufgabe gestanden, aber wir konnten dort auf den Schotterpisten viel lernen für den nun bevorstehenden WM-Lauf auf Sardinien“, erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Wir erinnern uns natürlich noch immer gerne an Ott Tänaks Sieg bei der Italien-Rallye 2017. Hoffen wir, dass uns in diesem Jahr die Wiederholung gelingt. Ott hat seine Konkurrenzfähigkeit mit dem Puma Hybrid Rally1 längst unter Beweis gestellt und gezeigt, dass diese Kombination Rallyes gewinnen kann. Dabei werden wir ihn nach besten Kräften unterstützen. Als Zweitplatzierter in der Fahrer-WM-Wertung hat er eine gute Ausgangsbasis für den Titelkampf. Auch die wollen wir weiter verbessern. Pierre-Louis Loubet hat im vergangenen Jahr auf Sardinien eine tolle Vorstellung abgeliefert und uns von seinem Talent überzeugt. Seither hat er Wertungsprüfungs-Bestzeiten gesetzt und WM-Rallyes angeführt. Ich denke, wir können uns von ihm eine positive Überraschung erhoffen. In der WRC2 sind wir gleich mit einem Trio von Fiesta Rally2 vertreten. Speziell Adrien Fourmaux konnte in Portugal das Potenzial unseres Autos aufzeigen. Ohne sein Pech mit Reifenschäden hätte er ein absolutes Topergebnis erreichen können.“