Rallye WM
25.04.2023
WM-Rallye Kroatien endet für M-Sport Ford mit Platz zwei
Bereits auf der ersten Etappe am Freitagmorgen meldete Tänak auf den schwierigen Prüfungen der Rallye Kroatien seine Ansprüche auf einen Podestplatz an. Mit einer engagierten und konstanten Fahrt konnte er sich in der Spitzengruppe etablieren. Nach leichten Abstimmungsanpassungen im Mittagsservice sorgte das Wetter für zusätzlich erschwerte Bedingungen. Eine semi-optimale Reifenwahl mit zwei Regenpneus kostete auf der leicht nieseligen Wertungsprüfung (WP) 6 wertvolle Zeit und warf den Weltmeister von 2019 auf den vierten Rang zurück. Schon eine WP später kämpfte sich Tänak aber mit einer ersten Bestzeit wieder in die Top-Drei vor.
Der Samstag erwies sich mit Setup-Problemen zunächst als herausfordernd für den Esten. Auf der WP 11 rutschte jedoch der Belgier Thierry Neuville von der Strecke und musste vorzeitig aufgeben. Hierdurch rückten Tänak/Järveoja auf den zweiten Rang vor. Mit einer weiteren Wertungsprüfungs-Bestzeit konsolidierte das Duo dieses Ergebnis und baute seinen Vorsprung auf Esapekka Lappi weiter aus. Am Sonntagmorgen betrug der Rückstand zum Spitzenreiter Elfyn Evans 30,5 Sekunden - eine Lücke, die sich auf den verbliebenen WP-Kilometern nicht mehr schließen ließ. Mit Blick auf den Meisterschaftsstand ließ es Tänak bei den 18 WM-Punkten für den zweiten Rang bewenden.
Pierre-Louis Loubet machte in Kroatien dort weiter, wo er in der Vorsaison aufgehört hatte: mit einem starken Auftritt bei der härtesten Asphalt-Rallye des Jahres. Gemeinsam mit Copilot Nicolas Gilsoul hielt sich der Korse nach einem schwierigen Start in die neue Saison aus Ungemach weitgehend heraus. Dennoch handelte er sich - wie viele andere auch - einen Reifenschaden ein. Hinzu kam am Sonntagmorgen eine leicht angeschlagene Radaufhängung. Dennoch erreichte das französisch-belgische Gespann das Ziel auf dem siebten Rang.
In der WRC2-Kategorie ließen Adrien Fourmaux/Alex Coria immer wieder mit Klassen-Bestzeiten aufhorchen. Die beiden Franzosen lieferten eine klare Demonstration dessen ab, zu welcher Performance der Ford Fiesta Rally2 in der Lage ist. Ein kleineres Problem mit dem elektronischen Gaspedal kostete jedoch bereits am Freitag alle Aussichten auf einen Sieg in der zweiten Liga. Starke Vorstellungen am Samstag und auf der Schlussetappe brachten das Duo noch auf den fünften Rang nach vorne. Hinzu kamen drei Extra-WM-Punkte für die Bestzeit auf der sogenannten "Power Stage".
"Wir haben das gesamte Wochenende an den tragischen Verlust von Craig denken müssen. Ich hoffe, wir sind ihm mit den vielen Ehrungen und Erinnerungen sowie einer großartigen Veranstaltung gerecht geworden", betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Mit Platz zwei haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Ott Tänak hat das Potenzial des Ford Puma Hybrid Rally1 mit einer starken Performance und erstklassigen Zeiten ausgenutzt. Der große Aufwand, den wir seit Saisonbeginn in das Fahrzeug und seine Weiterentwicklung gesteckt haben, beginnt sich auszuzahlen. Dennoch liegt noch Arbeit vor uns, damit sich Ott in bestimmten Situationen noch entspannter mit dem Wagen am Limit bewegen kann. Ich möchte auch Adrien Fourmaux erwähnen, der in der WRC2-Klasse eine tolle Vorstellung abgeliefert und gezeigt hat, was für ein starker Fahrer er ist."