Wirklich viel Zeit brauchte Ioannis Smyrlis nicht, um sich auf den Porsche 992 GT3 Cup einzuschießen. In Zolder war Smyrlis trotz guter Konkurrenz das Maß der Dinge. Die blieb beim Auftritt in Zolder nicht ohne Fehler. Das kostete einen möglichen Sieg, denn Smyrlis spulte sein Programm bis auf eine kleine Unaufmerksamkeit souverän herunter. Nur für eine Runde musste Smyrlis im ersten Rennen Gregor Drasal die Führung überlassen. „Beim Start ging ich etwas zu früh aufs Gas, aber die Ampel war immer noch rot. Also musste ich ganz kurz bremsen. Dadurch verlor ich meinen Platz“, berichtete Smyrlis. Doch Drasal zeigte Nerven und drehte sich nur wenig später. Dadurch fiel er bis auf die sechste Position zurück. Zwar war mit Klaus Horn (Porsche 991 GT3 R) ein weiterer schneller Kandidat dabei, doch der Landauer stellte seinen Porsche allerdings auf Platz zwei liegenden nach nur fünf Runden ab. Damit war der Weg für Smyrlis endgültig frei: „Mit der Reifentemperatur waren wir sofort gut da. So konnte ich von Anfang an gut Druck machen. Das war auch unsere einzige Chance gegen den Lambo, um irgendwie nach vorne zu kommen. Ich konnte früh überholen und das Rennen bis zum Schluss verwalten.“ Beim Start zum zweiten Durchgang behauptete Smyrlis sofort seine Führung. Als nach der fünften Runde der Rennabbruch kam, hatte sich der Gesamtführende bereits über drei Sekunden Abstand erarbeitet. „Ich konnte von vorneherein einen kleinen Vorsprung herausfahren. Diesen konnte ich bis zum Schluss gut verwalten. Leider passierte dann der Unfall. Zum Glück konnte der Fahrer aussteigen. Wir sind mit den Rennen sehr zufrieden und konnten auch ein paar trockene Setupdaten sammeln“, so ein zufriedener Ioannis Smyrlis.
Lambo kurz in Front
Für Gregor Drasal lief es mit seinen beiden zweiten Plätzen noch einmal besser als beim Saisonstart in Hockenheim. Nach dem Rückfall auf Rang sechs arbeitete sich Drasal Runde für Runde nach vorne, was ihm den zweiten Gesamtplatz einbrachte. Mit dem gleichen Ergebnis beendete der Lamborghini-Pilot auch das zweite Rennen. „Immerhin Platz zwei und schnellste Rennrunde. Damit kann ich leben. Das Problem war, das Auto am Anfang mit den kalten Reifen zum Arbeiten zu bekommen. Wir brauchen einfach zwei Runden, um auf Temperatur zu kommen. Das ist mir leider zum Verhängnis geworden. Aber ansonsten lief es ganz gut. Das Auto war ok, da gibt es nichts zu meckern. Ich hatte noch einen kleinen Dreher in den Kies. Da hatte ich etwas ausprobiert, was nicht so geklappt hat“, erzählte Drasal. Im nur fünf Runden langen zweiten Rennen landete Drasal erneut auf Rang zwei.Dritter wurde in beiden Rennen Harald Geißelhart im Porsche 991 GT3 Cup. Im ersten Heat musste sich Geißelhart erst an den flinken Cayman GT4 vorbeikämpfen, ehe er sich auf der dritten Gesamtposition festsetzte. Diese gab er nicht mehr aus der Hand. Im zweiten Durchgang konnte der Porsche-Pilot seine dritte Startposition verteidigen und ohne Schwierigkeiten über die Zeit bringen. „Es war eigentlich so wie erwartet und hat unheimlich viel Spaß gemacht am Anfang den Lambo zu jagen. Bei ihm waren wohl die Reifen noch nicht auf Temperatur. Da war ich schon ein bisschen euphorisch und dachte, dass es noch klappen würde. So ab der vierten Runde war klar, dass ich auf drei durchkomme, wenn nichts mehr passiert“, so Geißelhart über das erste Rennen.
Packender Dreikampf mit bitterem Ende
Hinter Geißelhart landete Bastian Hein mit seinem BMW M4 GT4 G82 zweimal auf der vierten Gesamtposition. Im ersten Rennen bedeutete das einiges an Arbeit, denn mit Startplatz elf war die Ausgangslage nicht gerade die beste. Es dauerte bis zur neunten Runde, ehe Hein am schnellen Porsche 718 Cayman GT4 CS von Becker/Schmickler vorbei war. Danach konnte sich der BMW-Pilot etwas absetzen und souverän den vierten Platz nach Hause fahren. Damit belegte Hein in der GTS 3 hinter Geißelhart Rang zwei. Dritte wurden Becker/Schmickler. Klarer war es in Rennen zwei, wo Hein mit genügend Abstand souveräner Gesamtvierter wurde.In der GTS 4 Klasse wurde die Entscheidung teamintern ausgefochten. Hier setzte sich Tom Nittel (Porsche Cayman GT4 CS) an der ersten Klassenposition fest, während Paul Schubert (Porsche Cayman GT4 CS) erst an Sebastian Kühn im BMW 1M vorbei musste. Das gelang erst in der neunten Runde. Tom Nittel hatte sich da schon einen Vorsprung herausgefahren, den er bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge weiter ausbaute. Dritter in der GTS 4 wurde Christoph Driescher (BMW WTCR V8), der in der 13. Runde an Kühn vorbeigegangen war. Im zweiten Rennen wurde den Zuschauern ein enger Dreikampf um den Klassensieg geboten. Marco Daedelow, der für Nittel am Volant saß, führte die Dreiergruppe mit Paul und Lothar Schubert im Schlepptau an. Das Trio schenkte sich kaum einen Zentimeter. In der Verfolgung rutschte Lothar Schubert dabei von der Strecke und knallte heftig in die Reifenstapel. Die Folge war ein sofortiger Abbruch, so dass das Rennen in der Reihenfolge Daedelow vor Paul und Lothar Schubert gewertet wurde.
In der GTM Klasse teilten sich Sebastian Kühn und Thomas Kessel (BMW M2 GTR) die Siege. Zweimal Zweiter wurde hier Thomas Leyherr im BMW M2 CS-R.