Sportwagen Allgemein
30.12.2023
Tim Heinemann blickt auf umfangreiches Jahr zurück
In diesem Jahr schaffte der zweimalige Meister der DTM Trophy (einer GT4-Rennserie im Rahmenprogramm der DTM, welche nach der Saison 2022 eingestellt wurde) den Aufstieg in Deutschlands bekannteste Rennserie. Mit einem Fahrzeug von Toksport WRT ging Heinemann an den Start. Das von JP Performance designte Fahrzeug entwickelte sich schnell zu einem absoluten Blickfang im Starterfeld.
Bereits beim Saisonauftakt in Oschersleben sorgte der GT3-Neuling für eine absolute Sensation. Heinemann beendete beide Rennen auf der zweiten Position und verließ damit die Magdeburger Börde als DTM-Tabellenführer. „Es war ein überwältigendes Wochenende in vielerlei Hinsicht. Als Neuling in der DTM hat man am ersten Rennwochenende ohnehin schon viele Eindrücke zu verarbeiten, dass es dann direkt so gut läuft, damit habe ich nicht gerechnet. Mir war aber relativ schnell klar, dass es ab jetzt echt schwer werden wird die damit verbundene Erwartungshaltung anzuknüpfen. Ich habe den Moment einfach genossen“, so Heinemann.
Bei den verbleibenden Saisonstationen wurde es schwieriger für Tim Heinemann, wie der Pilot bereits nach dem Saisonauftakt in Oschersleben erwartet hat. Der Toksport WRT-Pilot zeigte immer wieder einen guten Speed, doch es reichte nicht für weitere Topergebnisse. So war er bei der Regenschlacht auf dem Nürburgring in der ersten Rennhälfte auf Podestkurs, ehe man sich beim Reifendruck für den zweiten Reifensatz verspekulierte und das Fahrzeug mit der Startnummer #9 so weiter zurückviel.
Trotz einem 18. Rang in der Gesamtwertung zieht Heinemann ein positives Feedback zur Saison. „Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Saison. Natürlich hatte ich gehofft, konstantere Platzierungen in den Punkten zu erreichen. Dennoch, wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte: "Tim, du wirst zweimal auf dem Podium stehen und die Meisterschaft anführen," hätte ich denjenigen wahrscheinlich für verrückt erklärt. Ich erinnere mich noch an den offiziellen Test am Red Bull Ring vor der Saison, als man mich nach meinen Zielen fragte. Ich sagte, dass ich einmal auf dem Podium stehen möchte und wurde dafür belächelt. Mein persönliches Ziel habe ich also übertroffen, und für mich war es ohnehin eine große Ehre, in der DTM antreten zu dürfen. In dieser Saison habe ich auch viel über mich selbst gelernt und fühle mich definitiv als besserer Rennfahrer als zuvor. Ich fühle mich immer noch wie ein Kind im Traum und bin einfach überglücklich, dass ich meinen Traum "From Sim to DTM" leben darf.“
In der GT World Challenge Europe absolvierte Heinemann zwei kurzfristige Einsätze. Beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps ging der Fichtenberger für Huber Motorsport an den Start. In einem chaotischen verregneten Qualifying konnte sich das Bronze Cup-Fahrzeug sensationell die Pole-Position im weltgrößten GT3-Rennen sichern. Gemeinsam mit Antares Au, Jannes Fittje und Matteo Cairoli konnte Heinemann zudem zum Klassensieg fahren, obwohl das Quartett in der Nacht fast zwei Runden Rückstand auf den Spitzenreiter in der Klasse hatte. Zudem konnte Heinemann auch die bislang schnellste GT3-Rennrunde in der Geschichte des Langstreckenklassikers fahren.
Knapp vier Wochen später bestritt Tim Heinemann kurzfristig ein weiteres Rennwochenende in der international wichtigsten GT-Rennserie. Auf dem Nürburgring ging er mit Ralf Bohn und dem ehemaligen ADAC GT Masters-Meister Robert Renauer an den Start. Wie in Spa konnte er den Bronze Cup für sich entscheiden. Durch die beiden Klassensiege erhielt Heinemann im SRO-Umfeld den Spitznamen Mr. 100% - eine eindrucksvolle Quote für den Fichtenberger!
Auch auf der Nordschleife ging der 26-Jährige an den Start. Heinemann bestritt das 24-Stunden-Rennen und einige Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie für Falken Motorsports. Nach einigen Problemen beendete er das Rennen mit Joel Eriksson, Nico Menzel und Martin Ragginger auf Rang zehn.
Zudem fuhr er mit dem Österreicher Ragginger bei den ADAC 24h Qualifiers im zweiten Rennen auf die dritte Position. Damit unterstrich Heinemann eindrucksvoll, dass auch auf der Nordschleife mit ihm zu rechnen ist.
Im Dezember begann bereits die 2024er Saison für den Fichtenberger. In Malaysia standen die ersten zwei Rennen der Asian Le Mans Series auf dem Fahrplan. Gemeinsam mit Antares Au und Matteo Cairoli bestritt er die beiden Rennen für Herberth Motorsport. Nach einem Ausfall im ersten Lauf, fuhr das Trio im zweiten Rennen auf Position sieben in der GT3-Klasse. Die Asian Le Mans Series wird Anfang Februar in Dubai und Abu Dhabi fortgesetzt. Dann muss sich Heinemann allerdings an einen neuen Teamkollegen gewöhnen, da Cairoli zum Jahreswechsel Porsche verlassen hat und somit für die Rennwochenenden nicht mehr zur Verfügung steht.
Seinen Jahresabschluss bestritt der Vertriebsmitarbeiter im Motorsportbereich von KW Automotive bei den Gulf 12 Hours, dem Saisonfinale der Intercontinental GT Challenge. Gemeinsam mit Au und Cairoli fuhr Heinemann in einem herausfordernden Rennen auf Rang drei in der Pro-Am-Klasse. Dabei hatte das Trio auf dem Formel 1-Kurs von Abu Dhabi mit einer Kollision, Funkproblemen und einem Reifenschaden zu kämpfen, was das Rennen zu einem extrem herausfordernden Saisonabschluss machte.
Zum Jahresende zieht Tim Heinemann ein positives Fazit zum Jahresende. Der Fichtenberger konnte generell mit einer starken Leistung überzeugen, was mit den Klassensiegen und Podesträngen eindrucksvoll unterstrichen wurde. Im gesamten GT3-Sport machte sich der 26-jährige schnell einen Ruf, dass er einer der vielseitigsten und schnellsten Fahrer am Steuer des Porsche 911 GT3 R ist.
Zu seinem Programm in der Saison 2024 informiert Tim Heinemann zu einem späteren Zeitpunkt.