24h Le Mans
13.06.2024
Zwei Porsche 963 und ein 911 GT3 R in Le Mans für die Hyperpole qualifiziert
Stuttgart. Bei besten Wetterbedingungen mit leichter Bewölkung und knapp 20 Grad Celsius Lufttemperatur startete das Qualifying mit einem dichten Gedränge an der Boxenausfahrt. Der Grund: Wer als Erster auf die Strecke ging, hatte in der Frühphase eine freie Bahn und damit die beste Chance auf das Weiterkommen in die Hyperpole am Donnerstag. Gleich zu Beginn setzten zahlreiche Konkurrenten gute Rundenzeiten. Die drei Porsche 963 wurden von den Werksfahrern Nick Tandy aus Großbritannien (Startnummer 4), dem Australier Matt Campbell (Nummer 5) und Kévin Estre pilotiert. Der Franzose brachte in 3:25,501 Minuten seinen Porsche Penske Motorsport-Rennwagen in die Hyperpole. Sein 963 mit der Startnummer 6 führt aktuell die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC an. Die ebenfalls 511 kW (695 PS) starken Schwesterautos werden am Samstag um 16:00 Uhr voraussichtlich von den Positionen zehn und 19 ins 24-Stunden-Rennen gehen.
„Es war eine enge und spannende Zeitenjagd mit einem dicht gedrängten Feld in der Hypercar-Klasse“, bilanziert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir hätten gerne weitere Werks-Porsche 963 in der Hyperpole gehabt, daher sind wir enttäuscht. Wir müssen nun die Ergebnisse analysieren und im Hinblick auf das Rennen am Samstag die passenden Schlüsse ziehen. Ich denke, anders als in den bisherigen Trainingssitzungen haben wir im Rahmen des Qualifyings jetzt einen genaueren Eindruck von den Kräfteverhältnissen bekommen und diesbezüglich nun eine Orientierung.“
„Die ersten acht Fahrzeuge lagen am Ende innerhalb von nur sieben Zehntelsekunden – das zeigt deutlich, wie eng es im Qualifying auf dieser über 13 Kilometer langen Strecke zuging“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Unsere Startnummer 6 hat es in die Top-Acht geschafft, die beiden anderen Rennwagen haben einfach keine freie Runde gefunden. Vor allem Nick Tandy am Steuer der Nummer 4 hatte viel Pech, Matt in seiner zweiten schnellen Runde ebenso. Das Feedback der Fahrer über die Performance unserer Fahrzeuge ist gut, daher blicken wir positiv auf das bevorstehende Rennen.“
Hertz Team Jota gelang mit dem Nummer-12-Porsche von Callum Ilott (UK) ebenfalls der Sprung in die Hyperpole. Da einem anderen Teilnehmer nachträglich alle Rundenzeiten gestrichen wurden, rückte das Kundenteam auf den achten Rang vor. Der zweite Hybridprototyp der britischen Mannschaft verpasste als 17. das Weiterkommen ebenso wie der baugleiche Rennwagen von Proton Competition, der es mit dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich auf Rang 14 schaffte
In der LMGT3-Klasse kämpften die beiden Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA und Manthey PureRxcing um den Einzug in die Hyperpole-Session der besten Acht. Dabei ließ Klaus Bachler das erfahrene Kundenteam aus der Eifel jubeln: Der Österreicher fuhr am Steuer des Neunelfers mit der Startnummer 92 auf die fünfte Position. Das Schwesterauto wird den Langstreckenklassiker voraussichtlich von Platz 16 aufnehmen.
Das Rennen in TV und Stream
Die 92. Auflage der 24 Stunden von Le Mans startet am kommenden Samstag, 15. Juni um 16:00 Uhr. Der Langstreckenklassiker wird in Deutschland vom Free-TV-Kanal Nitro aus der RTL-Mediengruppe sowie auf dem Sportsender Eurosport übertragen. Einen kostenpflichtigen Livestream sowie ein Livetiming bieten die offiziellen Apps der FIA WEC sowie des Le-Mans-Veranstalters ACO.
Fahrerstimmen zum Qualifying
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Wir hatten eine Stunde lang Zeit, eine möglichst schnelle Runde zu fahren. Auf der Strecke war unheimlich viel los – bei 62 Autos gab es natürlich viel Überholverkehr. Ich habe alles gegeben und am Ende hat es gereicht – eine Zehntelsekunde entschied letztlich zu unseren Gunsten. Wir müssen xnun schauen, in welchen Bereichen wir bis zum Rennen noch zulegen können. Zuerst freue ich mich aber auf unsere Teilnahme an der Hyperpole am Donnerstag.“
Matt Campbell (Porsche 963 #5): „Es freut mich für unsere Kollegen in der Startnummer 6, aber ich persönlich bin natürlich etwas enttäuscht – ich wäre auch gern in der Hyperpole gestartet. Aber mir fehlte einfach das notwendige Glück. Immer wieder standen mir Autos in der Quere, sodass ich verlangsamen musste. Sehr schade. Nun starten wir von Platz zehn.“
Callum Ilott (Porsche 963 #12): „Das war eine ganz knappe Entscheidung. Mit Platz acht kann sich unser Ergebnis aber sehen lassen, denn uns fehlt weniger als eine Zehntelsekunde auf den schnellsten 963 des Porsche-Werksteams. Ich denke, ich habe alles Mögliche herausgeholt, obwohl es angesichts von 62 Autos auf der Strecke wirklich schwierig war, eine freie Runde zu finden. Eines steht ohnehin fest: Erst im Rennen zählt es so richtig.“
Julien Andlauer (Porsche 963 #99): „Wir haben keine freie Runde gefunden – aber da waren wir nicht die Einzigen. Ich habe den Eindruck, dass unser Porsche in den Kurven ganz gut liegt, aber wir verlieren offensichtlich Zeit auf den langen Geraden. Wir müssen unser Setup so anpassen, dass wir eine bessere Höchstgeschwindigkeit erreichen und die Traktion sich verbessert. Ich wäre gern weiter vorn gelandet. Nun müssen wir uns im Rennen nach vorn kämpfen.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #92): „Das war eine intensive Zeitenjagd – mein Team hat mich zweimal mit frischen Reifen auf die Strecke geschickt. Beim ersten Versuch hatte ich Pech, weil langsamere Autos vor mir fuhren. Als ich dann noch einmal herausging, lief es besser: Platz fünf und der Sprung in die Hyperpole. Ich bin sehr glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis. Hoffentlich können wir am Donnerstag um die Pole-Position in der LMGT3-Klasse kämpfen.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #91): „Auch ich habe zwei Versuche gestartet. Zwischen den beiden Anläufen haben wir nochmal das Setup verändert – leider hatte ich dadurch plötzlich mehr Untersteuern. Dann ging uns die Zeit aus. Wir müssen damit jetzt leben. Die Startposition ist nicht gut, aber wir haben am Samstag und Sonntag 24 Stunden Zeit, uns weit nach vorn zu arbeiten.“