Dienstag, 2. Juli 2024
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24h Spa
02.07.2024

razoon - more than racing: Andersen/Birch mit GT2-Doppelpodium

Was für eine Premiere im Rahmen des legendären 24-Stunden-Rennens von Spa-Francorchamps: Just bei der 100. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers auf der Highspeed-Strecke in den belgischen Ardennen durfte das Feld der GT2 European Series erstmals an den Start gehen und am Freitag und Samstag die Saisonrennen fünf und sechs austragen – wie auch die Teams der GT4 European Series. Ein absolutes Highlight, auch für die Mannschaft von razoon – more than racing rund um Team-Eigner Dominik Olbert, der natürlich auch selbst ins Lenkrad griff: „Die Strecke von Spa-Francorchamps ist für sich genommen schon eines dieser seltenen, absoluten Highlights. Es gibt meiner Meinung nach nichts Vergleichbares, von der Nürburgring Nordschleife und vielleicht Bathurst einmal abgesehen. Dann auch noch im Rahmen des 24-Stunden-Rennens vor einer großartigen Kulisse mit zehntausenden Fans zu starten, das toppt so ziemlich alles!“

Dem Anlass entsprechend lieferten „razoon“ und die jeweiligen Fahrer-Paarungen auch beeindruckende Leistungen ab: vor allem das dänische Duo Thomas Andersen/Simon Birch glänzte das gesamte Wochenende über mit tollem Speed, Kampfgeist und Konstanz. So viel Engagement wurde belohnt, sowohl im ersten als auch im zweiten Rennen gab’s den jeweils tollen zweiten Platz in der Pro-Am-Wertung und viele Punkte. Tomas Andersen war entsprechend zufrieden, wenngleich er trotz der Erfolge nicht über ein immanentes Problem hinwegsehen wollte: „Wir hatten am Beginn des Wochenendes mit dem Set-Up zu kämpfen, aber dank harter Arbeit gemeinsam mit unseren tollen Ingenieuren waren wir pünktlich zum Qualifying auf Speed. Damit hatten wir eine gute Ausgangsposition in den Rennen, wo wir uns aus allen Troubles heraushalten konnten. Zwei Mal Rang zwei, das ist schon sehr, sehr gut! Vielen Dank und Gratulation an Simon und das gesamte Team! Die guten Platzierungen dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Sachen BoP schon das eine oder andere Thema gibt: wenn das Glück nicht auf unserer Seite gewesen wäre und die Mercedes- sowie die Maserati-Teams problemlos durchgefahren wären, hätten wir in beiden Rennen keine Chance gehabt, weil uns schlicht der Top-Speed fehlt.“

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Die zweite Paarung mit Denis Liebl und Team-Eigner Dominik Olbert lieferte ebenfalls eine starke Leistung ab, am Ende fehlte dem Duo aber das nötige Quäntchen Glück, um die Performance auch in zählbare Resultate umzusetzen. Im ersten Lauf hatte Denis Liebl mit einem ausgezeichneten Stint für eine gute Ausgangsposition gesorgt, nach einem Dreher mit Leitschienenkontakt musste Dominik Olbert den KTM X-BOW GT2 jedoch leider vorzeitig abstellen. Besonders bitter war der Ausfall im Samstagsrennen, in dem der Sieg in der AM-Wertung greifbar war. Doch Startfahrer Olbert war bereits unmittelbar nach dem Start von einem Mitbewerber getroffen worden, wodurch ein Riemen am Motor kollabierte, die Motorkühlung teilweise ausfiel, und im weiteren Verlauf nichts anderes übrig blieb, als den KTM erneut vorzeitig in die Box zu bringen.

Dominik Olbert: „Im Fall von Denis und mir muss ich sagen, dass solche Wochenenden im Motorsport leider dazugehören. So bitter es ist, aber wir dürfen uns damit nicht lange aufhalten, es kommen bestimmt bald wieder bessere Rennen und Resultate. So wie bei Tomas und Simon, die ein ganz starkes Wochenende abgeliefert haben, herzliche Gratulation dafür!“

Die beiden GT4-Mannschaften von „razoon“ waren in Spa-Francorchamps ebenfalls am Start. Hier konnte vor allem die Paarung Önder Erdem/Rick Bouthoorn im BMW M4 GT4 aufzeigen. Von Startplatz 26 aus ging das türkisch-holländische Duo am späten Samstagabend in das erste Rennen des Wochenendes, das gegen Ende bei Dunkelheit gefahren wurde. Im Ziel durfte man über Gesamtrang 24 und den mehr als verdienten zehnten Platz in der Pro-Am-Wertung jubeln, eine starke Leistung. Im zweiten Rennlauf am Samstag lief es dann leider nicht ganz so gut, nach zwei sehr harten Zeitstrafen gab’s lediglich Platz 41 beziehungsweise 19 in der Pro-Am-Wertung. Für das zweite Duo, Richard Wolf/Gustavo Xavier auf Porsche Cayman GT4, gestaltete sich das Wochenende noch etwas herausfordernder, Highspeed-Dreher in der berüchtigten Eau Rouge inklusive: Gesamtrang 41/Pro-Am-Wertungsplatz 18 beziehungsweise 36/16 lautete die Ausbeute.
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