ADAC Opel Rallye Cup
21.10.2024
Sensation beim elektrisierenden Finale in Niederbayern
Auch wenn er als Gastfahrer weder Punkte noch Preisgeld erhielt, war der junge Belgier im Ziel in Passau sprachlos: „Damit hätte ich niemals gerechnet! Auf den ersten Kilometern dachten wir noch: Oje, wo führt das hin? In der Folge haben wir uns aber schnell ins Auto reingefunden und uns kontinuierlich gesteigert. Den Sieg widmen wir dem Team um Philipp Reich und Johannes Fürst, die das ermöglicht haben und ebenso motiviert waren wie wir. Wir haben viel gelernt und hatten viel Spaß bei dieser tollen Atmosphäre. Ich ziehe meinen Hut vor Opel und ADAC. Sie haben hier einen super Cup aufgebaut, eine perfekte Einstiegsplattform für den professionellen Rallyesport.“
Nur 4,7 Sekunden hinter den Belgiern fuhren Christian Lemke und Jan-Eric Bemmann ins Ziel und strichen damit zum dritten Mal in dieser Saison die vollen Punkte für die Gesamtwertung ein. „Es war eine harte Rallye. Den Beginn gestern hatten wir ein bisschen verschlafen, zumal meine Sitzeinstellung nicht optimal war, sodass mir auf einer Prüfung sogar das Bein eingeschlafen ist. Heute konnten wir uns nochmal deutlich nach vorne arbeiten und am Ende die vollen Punkte einstreichen. Alles in allem können wir sehr zufrieden sein. Das Finale hier im Rahmen des WM-Laufs war eine tolle Veranstaltung, super organisiert, die Prüfungen waren klasse, alle waren gut drauf, es hat richtig viel Spaß gemacht.“
In der Gesamtwertung festigte Lemke damit den vierten Schlussrang und rückte sogar noch dem Spanier Alex Español auf die Pelle. Dessen Siegambitionen hatten durch einen Ausrutscher und die folgende Reparatur an seinem Corsa Rally Electric bereits in der ersten Wertungsprüfung einen herben Dämpfer erlitten. Immerhin hielt sich der Pilot von Opel Spanien mit dem Gewinn der abschließenden „Power Stage“ schadlos. Dritter wurde der junge Niederländer Fabian Kamermans, der sich damit im Dreikampf gegen seine Landsleute Hank Melse und Esmee Den Hartigh um ein Cockpit im ADAC Opel Electric Rally Cup 2025 in eine ausgezeichnete Position brachte.
Riesenpech hatten die Brüder Anthony und Adrien Rott, die bis zur letzten Wertungsprüfung auf Siegkurs fuhren, in der „Power Stage“ aber von der Strecke rutschten und so auf den zehnten Schlussrang zurückfielen. Pilot Anthony war untröstlich: „Es war eine sehr schwierige Rallye, die für uns ziemlich gut begann und bis drei Kilometer vor dem Ziel auch richtig gut lief. Leider passierte uns dann ein kleiner Fehler, der uns den Sieg gekostet hat! Es ist sehr schwer, diese letzte Rallye so zu beenden, aber wir halten den Kopf hoch. Was bleibt, ist eine gute Leistung über die gesamte Saison.“
Immerhin sicherten sich die Elsässer den Vizemeistertitel hinter dem Österreicher Luca Pröglhöf, den eine atypische Lungenentzündung beim Saisonfinale außer Gefecht gesetzt hatte.
In Daniel Mayer fand die Mannschaft von Waldherr Motorsport sehr schnell einen sehr adäquaten Ersatz. Ohne große Vorbereitung nahm der 24-jährige Wiener die Herausforderung an und belegte hinter den deutschen Gastfahrern René Noller/Stephan Schneeweiß den fünften Rang. Die Positionen 6 und 7 sicherten sich Johannes Wittenbeck und Maximilian Kugler sowie die Französinnen Emma Chalvin und Amandine Borderie. In der Jahresendwertung belegte die 23-jährige Pilotin der FFSA Academy damit als beste Teilnehmerin den fünften Schlussrang – punktgleich mit Wittenbeck, der allerdings wegen der schlechteren Einzelergebnisse hinter Chalvin klassiert ist.
Opel-Motorsportchef Jörg Schrott zog ein positives Fazit aus dem letzten Cup-Lauf des Jahres: „Der ADAC Opel Electric Rally Cup hat sich vor der beeindruckenden WM-Kulisse bestens präsentiert. Die 16 Corsa Rally Electric haben den rund 90.000 Zuschauern eine gute Show geboten. Der Kampf um den Sieg war genauso spannend wie in allen Läufen der Saison. Wir hatten zahlreiche schnelle Gastfahrer und mehr als 30 begeisterte Gäste aus den Opel-Handelsorganisation Deutschlands und Österreichs sowie unseres Sponsors Total Energies hier. Wir haben mitten in der Stadt Hauzenberg vor großem Publikum eine tolle Präsentation unseres Cups hingelegt, die Atmosphäre war etwas ganz Besonderes. Ich bin sehr zufrieden mit dem Finale und der gesamten Saison. Elektrischer Rallyesport funktioniert, er macht Spaß und bietet eine perfekte Plattform für einen Nachwuchs-Markenpokal.“