Dienstag, 26. November 2024
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DTM
25.04.2024

Arjun Maini im Interview über seine DTM-Karriere

Auch für Mercedes-AMG Customer Racing startet am kommenden Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben die DTM-Saison 2024. Rekordmeister Mercedes-AMG greift zum Jubiläum von 130 Jahren Mercedes-Benz Motorsport und 40 Jahren DTM mit einem erfahrenen Aufgebot nach dem Titel. 

Als erster indischer Fahrer in der DTM schrieb Arjun Maini 2021 mit Mercedes-AMG Motorsport-Geschichte. Bereits in seinem Debütjahr stand er auf dem Norisring als Zweiter auf dem Podium. 2024 geht er in seine vierte Saison in der Top-Rennserie und tritt dabei erstmals als Performance-Fahrer an. Im Vorjahr zeigte die Formkurve des 26-Jährigen konstant nach oben. In der zweiten Saisonhälfte fuhr er in sechs von acht Rennen in die Punkte. Für das Haupt Racing Team startete Arjun bereits in den vergangenen zwei Saisons. Auf Basis dieser gemeinsamen Erfahrungen wollen Team und Fahrer in diesem Jahr den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen. Bei den offiziellen Testfahrten für die DTM-Saison 2024 auf dem Hockenheimring absolvierte er mit seinem Mercedes-AMG GT3 die meisten Runden des gesamten Teilnehmerfeldes.

Was bedeutet der Aufstieg zum Performance-Fahrer für dich?
Arjun Maini: „Es ist einfach unglaublich! Ich war ein paar Jahre lang Junior-Fahrer und jetzt Performance-Fahrer bei einer so prestigeträchtigen Marke wie AMG zu sein, ist eine große Ehre für mich und ich freue mich sehr, dass der Hersteller dieses Potenzial in mir sieht. Ich werde wie immer mein Bestes geben, um den hohen Ansprüchen gerecht zu werden.“

Du startest dieses Jahr wieder in der DTM. Welche Erwartungen hast du für 2024?
„Es ist toll, in meiner vierten Saison Teil der DTM zu sein. Der Wettbewerb in der Serie ist sehr anspruchsvoll. Es ist eine der am härtesten umkämpften GT3-Meisterschaften. Hier sind die besten Fahrer, die besten Teams und die größten Hersteller vertreten. Um die Meisterschaft zu gewinnen, muss man nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr konstant sein. Das ist für jeden Fahrer eine große Herausforderung. Ich freue mich sehr auf das Jahr. Hoffentlich bringen wir alles zusammen und können eine gute Saison für AMG hinlegen.“

Wie wichtig ist es für dich, im dritten Jahr mit HRT am Start zu sein?
„Ich bin bei HRT zuhause. Es ist ein tolles Team, das sehr professionell arbeitet. In einem bekannten Umfeld fühlst du dich immer wohler. Ich kenne die Leute und bin mit allen Abläufen vertraut. Das macht es einfacher, auf dem Vorjahr aufzubauen, als das vielleicht bei einem Teamwechsel der Fall ist. Jeder freut sich auf die neue Saison, jeder im Team ist hungrig.“ 

Luca ist seit 2022 dein Teamkollege. Oder dein erster Konkurrent. Wie siehst du ihn und wie ist die Zusammenarbeit mit ihm?
„Für mich ist er in erster Linie ein Teamkollege. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und helfen uns immer gegenseitig, was toll ist. Natürlich gibt es auch eine Rivalität und jeder möchte gerne den anderen besiegen, das ist ganz normal. Aber im Endeffekt haben wir eine wirklich starke Beziehung. Wir profitieren voneinander, wir tauschen uns aus und das ist wichtig. Das ist vor allem in einer Meisterschaft wie der DTM entscheidend, denn hier musst du als Team funktionieren.“

Du hast 2023 einen starken Aufwärtstrend gezeigt. Was ist dein Ziel für dieses Jahr?
„Wir müssen dieses Jahr besser in die Saison starten. 2023 ist uns das nicht gelungen, aber wir haben das im Team immer wieder analysiert. Ich persönlich habe einiges gelernt und bin von Rennen zu Rennen besser geworden. Dadurch war ich in der zweiten Saisonhälfte stärker. Ich denke, wir können mit den Lehren aus dem Vorjahr jetzt noch besser sein. Aber natürlich weiß man vor dem ersten Qualifying und dem ersten Rennen nie, wo man steht. Wir wissen, in welche Richtung wir arbeiten müssen und freuen uns auf den Saisonstart.“

Wo rechnest du dir diese Saison die besten Chancen aus?
„Auf dem Norisring und in Spielberg bin ich in der Regel schnell. Es kommt aber immer darauf an, ob wir insgesamt eine gute Pace haben. Der Mercedes-AMG GT3 hat viele Stärken, und eine davon ist die gut ausbalancierte Basis des Fahrzeugs. Das ermöglicht es dir als Fahrer, am Rennwochenende von der ersten Session an Vertrauen zu fassen. Das ist im GT3-Sport sehr wichtig. Wenn wir das, was wir im vergangenen Jahr gelernt haben, in diesem Jahr noch ein wenig optimieren, dann sind wir in einer guten Ausgangsposition.“

Auf dem Norisring hast du deinen bisher größten Erfolg in der DTM gefeiert…
„Ich freu mich immer, wenn ich daran zurückdenke! 2021 war mein erstes Jahr in der DTM und wir waren auf Anhieb konkurrenzfähig. Es gibt keinen Grund, weshalb ich gemeinsam mit HRT in diesem Jahr nicht wieder ganz vorne mitkämpfen sollte.“

Du hast es als erster Inder in die DTM geschafft und dich hier etabliert. Macht dich das stolz?
„Absolut. Wenn du dir die Namen und Hersteller anschaust, die hier in der Vergangenheit gefahren sind und die jetzt dabei sind, ist es eine große Ehre für mich, als einziger Fahrer aus meinem Land ein Teil davon zu sein. Ich bin darüber sehr glücklich und ich möchte das Beste aus dieser Möglichkeit machen.“

Welchen Stellenwert hat der Motorsport in Indien?
„Der Motorsport wächst in Indien. Natürlich würde es helfen, wenn es hier und da einen Champion gäbe. Indien ist ein sehr patriotisches Land, und wenn ein Inder erfolgreich ist, stehen die Menschen in der Heimat voll hinter ihm. Wenn wir ein paar gute Ergebnisse einfahren, könnten wir die Popularität des GT-Sports in meiner Heimat steigern. Es ist großartig für den Sport, wenn neue Nationen dazukommen.“