Montag, 19. August 2024
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DTM
19.08.2024

Herausforderndes Wochenende: GRT sammelt Punkte in der DTM

Der Nürburgring empfing GRT am vergangenen Wochenende für die fünfte Runde in der DTM-Saison 2024. Zum Start in die zweite Halbzeit stellte der legendäre Eifelkurs das Lamborghini-Team aus Österreich vor große Herausforderungen. Im Vorjahr hatte Grasser Racing in der DTM mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO2 auf dem Nürburgring im strömenden Regen einen sensationellen Sieg gefeiert. Diesmal gestaltete sich die Ausgangslage für Franck Perera und Luca Engstler schwieriger. Vor 62.500 Zuschauern am Rennwochenende hatte das Duo in zwei turbulenten Läufen mit wechselnden Bedingungen und anderen Widerständen zu kämpfen. Perera eroberte für das Lamborghini Team TGI by GRT trotz der Hürden zwei Punkteresultate. Lamborghini-Junior Engstler erlebte in dem von MOUNTAIN WOLF unterstützen Entry vom Lamborghini Team LIQUI MOLY by GRT ein lehrreiches Wochenende.

Mit einem Doppelpodium in der DTM Norisring sowie einem Sieg im GT World Challenge Europe Endurance Cup auf dem Nürburgring blickte Grasser Racing vor der Veranstaltung auf einen erfolgreichen Sommer zurück. Doch bereits die Vorbereitung auf der 3,629 Kilometer langen Sprintvariante des Nürburgrings gestaltete sich schwierig. Im ersten Qualifying bei trockenen Bedingungen lag das gesamte Feld der 20 DTM-Profis innerhalb von einer Sekunde. Für Perera und Engstler sprangen dabei die Startplätze 13 und 16 heraus. Der Samstagslauf fand bei anhaltendem Regen statt. In der ersten Hälfte des Rennens konnten die GRT-Fahrer nicht die Pace der Spitzengruppe mitgehen. Nach den Boxenstopps nahm der Regen im zweiten Stint ab. Perera fuhr in der Schlussphase die fünftschnellste Runde und war damit zugleich der schnellste Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im Feld. Als 14. erreichte er nach 37 Runden im Ziel immer noch ein Punkteresultat. Engstler verpasste nach einer frühen Penalty-Lap aufgrund von Missachtung der Track-Limits ein zählbares Ergebnis.

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Das Team zog für den Sonntag die richtigen Schlüsse und präsentierte sich im zweiten Qualifying in guter Form. Perera fuhr bei schwierigen Mischbedingungen die sechstschnellste Zeit. Aufgrund eines Missverständnisses mit einem Konkurrenten erhielt der Lamborghini-Werksfahrer im Nachhinein jedoch eine Startplatzstrafe von fünf Positionen. Damit ging er als Elfter ins Rennen während Engstler von Startplatz 14 losfuhr. Das zweite Rennen fand bei durchgehend trockenen Bedingungen statt. Bis zum Boxenstoppfenster hatte sich Perera auf die achte Position vorgearbeitet. Der Franzose und sein Teamkollege blieben länger als der Großteil der Konkurrenz draußen, was nicht den gewünschten Erfolg brachte. Der Undercut erwies sich als die schnellere Strategie, sodass beide an Boden verloren. Nach 41 Runden sah Perera die Zielflagge im Lamborghini Huracán GT3 EVO2 in den Farben von TGI dennoch als Zehnter. Engstler schrammte als 16. knapp an den Punkterängen vorbei.

Die nächste Station steht für GRT in der DTM vom 6. bis 8. September auf dem Programm. Auf dem Sachsenring wartet auf das von Lamborghini Squadra Corse unterstützte Team das sechste der insgesamt acht Rennwochenenden in der prestigeträchtigen Meisterschaft. Zuvor gastiert die Truppe von Gottfried Grasser vom 30. August bis 1. September mit dem ADAC GT Masters auf der legendären Ardennenachterbahn im belgischen Spa-Francorchamps.

Franck Perera: „In beiden Rennen noch Punkte geholt zu haben, ist sicherlich gut. Am Sonntag hätte es aber viel besser laufen können. Die Bedingungen waren im Qualifying sehr wechselhaft und ich war wirklich enttäuscht von dieser Startplatzstrafe. Mir wurde vorgeworfen, jemanden blockiert zu haben, dabei war der andere Fahrer nicht schnell unterwegs und die Strecke veränderte sich mit jeder Minute und wurde schneller. Ich muss diese Strafe akzeptieren, aber ich fand sie nicht verhältnismäßig und sie hat uns um die Chance auf ein besseres Resultat gebracht. Insgesamt war es ein schwieriges Wochenende. Wir hatten als Team dieses Jahr schon viele gute, und wir gewinnen und verlieren zusammen. Dieses Wochenende haken wir ab und blicken nach vorne.“

Luca Engstler: „Wir hatte ein paar positive Sessions, aber zu viele schwierige Momente. Unter dem Strich haben wir es nicht zusammengebracht. Ich bin vor allem enttäuscht, weil ich die Punkte verpasst habe, denn das sollte auch an schwierigen Wochenenden immer das Ziel sein. Das schreibe ich mir selbst auf die Fahne und will daraus lernen, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Solche Wochenenden sind immer hart, aber wir hatten dieses Jahr auch schon großartige Erfolgserlebnisse und werden weiter hart arbeiten. Es kommen noch einige Rennen, an denen wir wieder dort anknüpfen können. Wir haben also keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.“

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Das Wochenende lief nicht wie erhofft. Im ersten Qualifying haben wir die Reifendrücke nicht optimal getroffen. Das Samstagsrennen war mit dem Regen dann wieder ein Poker, der uns anders als am Norisring diesmal nicht gelungen ist. Die Rundenzeiten waren gerade im zweiten Stint sehr schnell, aber insgesamt hat es nicht gereicht, um sich ganz nach vorne zu orientieren. Im Qualifying am Sonntag waren wir besser unterwegs, aber leider hat die Strafe für Franck uns im Grid zurückgeworfen. Wir waren mit der Entscheidung der Stewards nicht einverstanden, aber das ist etwas, das man zu akzeptieren hat. Die Rennpace war im zweiten Lauf auch positiv, aber insgesamt war es für uns durch die Balance of Performance diesmal sehr schwierig. Der Lamborghini war hier am Nürburgring das schwerste Auto und es war nicht möglich, das mit dem Setup zu kompensieren. Wir schauen nach vorne auf den Sachsenring und werden dort wieder voll angreifen.“
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