Die ESL R1-Serie auf der Simracing-Plattform „Rennsport“ umfasst sechs Läufe. Drei zählen zur Fahrermeisterschaft, drei für die Team-Wertung – so wie der Saisonauftakt in Florida. Der Event-Modus blieb gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert: Die zwölf teilnehmenden Mannschaften entsenden jeweils einen ihrer vier Fahrer in einen der vier Vorläufe. Diese führten in Daytona über eine Distanz von neun Runden auf dem 5,730 Kilometer langen Kurs, der sich aus einer Infield-Passage und den Steilkurven des Tri-Ovals zusammensetzt. Die sechs Bestplatzierten qualifizieren sich für die beiden Halbfinalrennen, aus denen wiederum die jeweils sechs Ersten in das Finale einziehen. Wesentlichste Neuerung: Wie bei realen GT3-Wettbewerben erfolgen die Starts fortan „fliegend“ statt aus dem Stand.
Die Vorläufe endeten für das Porsche Coanda Esports-Werksteam erfolgreich: Rogers und Collins gewannen ihre Rennen nach spannenden Windschattenduellen jeweils mit hauchdünnem Vorsprung. Dayne Warren wurde zunächst auf Platz sieben gewertet. Er konnte aber von einer Zeitstrafe profitieren, rückte auf Rang sechs vor und damit ebenfalls ins Halbfinale ein. Dort hatte der Australier jedoch bereits im Qualifying Pech: Eine sogenannte Slow-down-Strafe warf ihn in der Startaufstellung auf die letzte Position zurück. Trotz Aufholjagd verpasste er den Sprung in die Endrunde knapp.
Für Collins lief es im zweiten Halbfinale besser. Er startete von der vierten Position, nutzte den Windschatten seines Vordermanns und sicherte sich mit Platz drei die Finalteilnahme. Auf Rogers wartete mehr Arbeit. Er ging als Vorletzter ins Rennen, konnte aber in den ersten zwei Runden sechs Plätze aufholen. Am Ende wurde er als Sechster gewertet. Damit hatte auch der Titelverteidiger den Sprung in die Runde der letzten Zwölf geschafft.
Im Qualifying für den Endlauf setzte sich die Performance der Porsche Coanda-Fahrer fort: Startplatz acht für Rogers, Position elf für Collins. Nach der ersten Runde fanden sich beide in umgekehrter Reihenfolge am Ende des Teilnehmerfelds wieder. Der Brite erreichte das Ziel auf Rang acht, sein australischer Teamkollege wurde Elfter.
Jörn Jens (D, Teamchef Porsche Coanda Esports Racing): „Wir haben uns auf den Renntag sehr gut vorbereitet, auch wenn wir uns noch auf kurzfristige Regeländerungen einstellen mussten. Das haben wir aber gut gelöst. In Daytona ist immer auch etwas Glück gefragt. Mit drei Fahrern im Halbfinale und zwei Fahrern im Endlauf können wir aber durchaus zufrieden sein und freuen uns über die Punkteausbeute.“
Charlie Collins (UK, Porsche Coanda Esports Racing): „Wir wussten, dass uns angesichts der aktuellen Einstufung des virtuellen Porsche 911 GT3 R ein harter Kampf mit den anderen Rennwagen bevorstehen würde. Aber das ganze Team hat einen tollen Job gemacht, um diesen Nachteil auszugleichen. Darum bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden – auch wenn das Finale besser hätte laufen dürfen. Aber ich weiß jetzt, dass ich mit den Top-Jungs mithalten kann.“
Joshua Rogers (AUS, Porsche Coanda Esports Racing): „Alles in allem ein Tag mit Höhen, Tiefen und einem Laufsieg. Die Qualifyings gestalteten sich für mich schwierig, dennoch konnte ich bis ins Finale aufsteigen. Dort bin ich dann beim Start wie eine Flipperkugel in die Mangel genommen worden und lag ganz hinten. Als Team haben wir aber gute Punkte gesammelt und sind bereit für das kommende Wochenende.“
Daytona (USA), Ergebnis Finale
1. Luke Bennett, BMW M4 GT3 (UK, Team Redline)2. Kevin Ellis Jr., Mercedes-AMG GT3 Evo (UK, Apex Racing Team)
3. Jiri Toman, Audi R8 LMS GT3 Evo II (CZ, Vitality R8G Esports)
Punktestand Teamwertung nach einem von drei Wertungsläufen
1. Williams Esports, 166 Punkte2. Team Redline, 147 Punkte
3. Vitality R8G Esports, 130 Punkte