Dienstag, 26. November 2024
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FIA WEC
12.05.2024

Doppelsieg für Manthey EMA und Manthey PureRxcing in Spa

Manthey EMA und Manthey PureRxcing erzielten beim Sechs-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps mit den Plätzen eins und zwei ein Doppelpodium in der LMGT3-Klasse der FIA WEC. Richard Lietz machte in seinem Stint acht Positionen gut, übernahm in der letzten Rennrunde erneut die Führung und sicherte gemeinsam mit seinen Teamkollegen Morris Schuring und Yasser Shahin den Debütsieg für Manthey EMA in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Das Schwesterauto mit der Startnummer 92 überquerte die Ziellinie in Spa kurz darauf als Zweiter und baute damit die Führung in der LMGT3-Team- und Fahrerwertung weiter aus. Der Manthey PureRxcing Porsche konnte nur dank des Einsatzes der Manthey Crew, die das Fahrzeug nach einem Unfall am Vortag über Nacht wieder aufbaute, an dem Rennen teilnehmen.

Der dritte Lauf der FIA WEC auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien begann für Alex Malykhin (#92) und Yasser Shahin (#91) auf den Positionen drei und acht. Der Start des Porsche 911 GT3 R von Manthey PureRxcing, der am Vortag im Hyperpole-Training in der Passage Eau Rouge/Raidillon verunfallt war, war nur möglich, weil die Manthey-Crew das Fahrzeug bis zum nächsten Morgen wieder aufgebaut hatte. Alex Malykhin überstand den Unfall unverletzt und erhielt die ärztliche Freigabe für das Rennen. Dies bestätigte der Brite mit einem fehlerfreien Start und verbesserte sich in der ersten Runde bereits um einen Rang. Auch die Startnummer 91 arbeitete sich im Feld vor. Morris Schuring übernahm am Steuer des LMGT3-Fahrzeugs rund 20 Minuten vor der Vier-Stunden-Marke Platz eins und sammelte die ersten Führungskilometer mit dem Manthey EMA Porsche 911 GT3 R in der FIA WEC.

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Nach einer Renndistanz von vier Stunden und 15 Minuten wurde das Rennen wegen eines Unfalls unterbrochen. Die rote Flagge begünstigte die Fahrzeuge, die wie die Manthey PureRxcing Crew bereits zu einem früheren Zeitpunkt in der Box waren. Für die bis dahin in Führung liegende Startnummer 91 bedeutete dies, dass der geplante Pitstop und Fahrerwechsel zu Richard Lietz nach dem Restart erfolgen musste und Positionen kosten würde. Der Österreicher ging folglich auf Position neun in die letzten anderthalb Stunden des Rennens. Die beiden Manthey-Porsche machten im weiteren Rennverlauf kontinuierlich Positionen gut und lagen kurz vor Rennende mit den Plätzen zwei (#92) und drei (#91) auf Podiumskurs. In der letzten Runde musste der in Führung liegende Lamborghini nochmals zum Tanken in die Box. Der somit erstplatzierte Porsche Startnummer 92, welcher den ganzen Stint über bereits im Fuel-Management war musste ebenfalls auf den finalen Kilometern seine letzten Tankreserven wahren, wodurch Richard Lietz im Schwesterauto von Manthey EMA in der letzten Rennrunde die Führung zurückgewann.

Dies bedeutete sowohl den ersten Sieg für das Fahrertrio aus Richard Lietz, Morris Schuring und Yasser Shahin als auch das erste Doppelpodium für Manthey in der LMGT3-Kategorie der FIA Langstreckenmeisterschaft. Mit einem dritten Podium beim dritten Lauf der FIA WEC baut Manthey PureRxcing die Führung in der Team- und Fahrerwertung auf einen Vorsprung von 35 Punkten aus.

„Ich bin nach diesem Tag besonders stolz auf unsere ganze Mannschaft. Das war ein Wochenende, das gezeigt hat, dass das hier ein Teamsport ist. Nach dem schweren Unfall am Freitag die Startnummer 92 über Nacht neu aufzubauen und, dass diese dann in der Lage ist mit um den Sieg zu fahren ist eine wirklich starke Leistung. Das Rennen war strategisch sehr anspruchsvoll. Wir haben ein paar gute Schachzüge gemacht, die Mechaniker haben einen super Job gemacht, obwohl sie eine Nachtschicht hinter sich hatten, und so hat hier wirklich jeder seinen Teil zu diesem Doppelsieg beigetragen.“, fasst Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH, zusammen.

Mit dem nächsten Lauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft in Le Mans am 15. und 16. Juni steht das Highlight der WEC-Saison als nächstes für Manthey auf der Agenda. Davor wird das Meuspather Team zudem mit einem Porsche 911 GT3 R bei den 24 Stunden vom Nürburgring vom 30. Mai bis 2. Juni an den Start gehen.


Stimmen zu den sechs Stunden von Spa-Francorchamps

Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #91: „Was für ein turbulentes Rennen! Zuerst hat Manthey unglaublich harte Arbeit gehabt das 92er Auto wieder hinbekommen. Die Crew hat daraufhin ein starkes Rennen gefahren. Bei uns hat sich Yasser super gesteigert und ein tolles Qualifying gehabt. Morris ist dann nach vorne gefahren und hat bis zur roten Flagge komfortabel geführt. Dann war lange unsicher, wie und ob es weitergeht. Zum Schluss hat der Rennleiter entschieden, das Rennen wieder zu starten. Ich habe dann anderthalb Stunden gepusht, wo es geht, und konnte konstant fahren. Im Endeffekt haben wir mit einem Quäntchen Glück und der richtigen Strategie mit Platz eins und Platz zwei ein sehr gutes Ergebnis eingefahren.“

Morris Schuring, Porsche 911 GT3 R #91: „Ein unglaubliches Rennen. Es war ein Wechselbad der Gefühle: Ich übernahm die Führung, fuhr in meinem Stint von P9 auf P1 und verlor dann die Führung durch die rote Flagge. Aber dann hat das Team eine tolle Strategie ausgearbeitet und Richard ist einen wirklich guten Stint gefahren. Und die Teamarbeit zwischen der 92er und der 91er Crew war großartig. Ich bin wirklich dankbar, dass wir so eine gute Atmosphäre im Team haben. Es hat lange auf sich warten lassen, dass wir dieses Rennen gewinnen und wir haben es uns wirklich verdient. Es ist ein tolles Gefühl, so nah an der Heimat zu gewinnen, und ich bin sehr glücklich.“

Yasser Shahin, Porsche 911 GT3 R #91: „Der heutige Tag war absolut einer der Höhepunkte meiner Zeit im Rennsport. Es ist ein Privileg, mit Manthey EMA hier zu sein und The Bend zu repräsentieren. Es gibt kein besseres Gefühl, als auf einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt zu gewinnen. Wir hatten einen großartigen Tag.“

Klaus Bachler, Porsche 911 GT3 R #92: „Zuerst einmal ein großes Dankeschön an das ganze Team, sie haben unser Auto über Nacht wieder aufgebaut. Das Wichtigste ist, dass es Alex gut geht, denn das war schon ein heftiger Unfall gestern. Er ist seine zwei Stints super gefahren, das war natürlich wichtig für uns, vor allem auch wieder für die Meisterschaft. Das waren wichtige Punkte und es war eine richtige Teamleistung. Mit Platz eins für das Schwesterauto und Platz zwei für uns konnten wir hier nicht rechnen. Das war nur möglich, weil wir alle fehlerfrei geblieben sind und alles gegeben haben. Ein Top-Ergebnis für uns als Team und auch für die Meisterschaft, in der wir jetzt mit 35 Punkten in Führung liegen. Jetzt freue ich mich auf die 24 Stunden von Le Mans und darauf, dort noch einmal richtig Gas zu geben.“

Alex Malykhin, Porsche 911 GT3 R #92: „Platz zwei, ein für das Wochenende gutes Ergebnis für uns. Ich wollte gestern im Qualifying alles geben und habe das Auto verloren. Am Samstag ging es mir bis auf ein paar Blessuren den Umständen entsprechend gut und es war meine Entscheidung, in enger Absprache mit den Ärzten und den Ingenieuren im Rennen zu starten. Ich habe mich während des Rennens gut gefühlt. Auch unser Auto hat sich hervorragend angefühlt und ich konnte mit genau dem gleichen Setup wie gestern fahren. Damit hat Manthey einmal mehr gezeigt, dass sie zu den Besten im GT-Sport gehören. Nach diesem Rennen werde ich mich nun auf Le Mans einstellen – es ist eine neue Strecke für mich und ich freue mich auf das Nachtrennen.“

Joel Sturm, Porsche 911 GT3 R #92: „Es war ein extrem gutes Wochenende für Manthey nach dem gestrigen Tag, an dem unser Auto ziemlich stark beschädigt wurde. Das Team hat einen tollen Job gemacht, das Auto über Nacht wieder aufgebaut und wurde dafür mit einem Doppelsieg belohnt. Natürlich hätten wir das Rennen gerne gewonnen – in der letzten Runde die Führung zu verlieren ist nie schön, aber trotzdem ein sehr gutes Ergebnis für uns. Wir konnten die Meisterschaft deutlich ausbauen und ja, es war einfach ein extrem schönes Wochenende. Jetzt feiern wir ein bisschen, und dann geht der Fokus schon wieder nach Le Mans, und da hoffen wir natürlich auch auf ein ähnliches Ergebnis wie hier in Spa.“

Patrick Arkenau, Geschäftsbereichsleiter Racing, Manthey Racing GmbH: „Grundsätzlich bin ich mit unserem Ergebnis sehr zufrieden: Doppelsieg für Manthey hier in Spa vor ausverkauftem Haus, besser hätte es für uns nicht laufen können. Die Woche war natürlich ein Wechselbad der Gefühle mit dem Unfall von Alex Malykhin in der Hyperpole. Aber dann so zurückzukommen, das Auto aufzubauen, das ganze Rennen mit beiden Autos sehr gut zu fahren und am Ende den Doppelsieg feiern zu können, den wir uns mit strategischen Mitteln hart erarbeitet haben, war einfach großartig. Vor allem nach dem schwierigen letzten DTM-Rennen in Oschersleben. Wir sind einfach sehr glücklich, dass wir das so umsetzen konnten und freuen uns jetzt auf die 24 Stunden von Le Mans.“