Montag, 25. November 2024
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FIA WEC
29.10.2024

Porsche strebt beim WEC-Saisonfinale den Gewinn der Weltmeisterschaft an

Porsche möchte mit dem 963 nach dem Gewinn aller Titel in der nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship nun auch die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gewinnen. Das Werksteam geht am kommenden Samstag, 2. November in Bahrain als Spitzenreiter in der Hersteller-Wertung in das Finalrennen über acht Stunden. In der Fahrer-WM führen der Franzose Kévin Estre, André Lotterer aus Deutschland und der Belgier Laurens Vanthoor. Ihre Markenkollegen Matt Campbell aus Australien, der Däne Michael Christensen und der Franzose Frédéric Makowiecki belegen Rang fünf. In der LMGT3-Klasse hatte sich das Team Manthey PureRxcing mit dem Porsche 911 GT3 R beim vergangenen Lauf im japanischen Fuji vorzeitig die Krone gesichert. Hertz Team Jota konnte sich in Japan bereits den FIA World Cup für private Hypercar-Teams sichern.

Stuttgart. Porsche hat zuletzt beim Saisonfinale der nordamerikanischen IMSA-Serie insgesamt neun Titel gewonnen. Diese traumhafte Bilanz möchte der Stuttgarter Sportwagen-Hersteller gemeinsam mit dem Werksteam Porsche Penske Motorsport weiter ausbauen. Beim letzten Rennen des Jahres der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC stehen in der Topklasse Hypercar noch zwei WM-Titel zur Disposition. Mit dem Gewinn der Hersteller- und Fahrerwertung würde Porsche ein äußerst erfolgreiches Jahr krönen.

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„Den ersten Elfmeter hat unsere Mannschaft im Titelkampf der IMSA sicher verwandelt. Nun wollen wir auch in der FIA WEC die Meisterschaften gewinnen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir haben uns im zweiten Jahr unseres globalen Programms erheblich verbessert und jederzeit das Maximale aus unseren Möglichkeiten gemacht. Nichts anderes erwarte ich beim kommenden Rennwochenende in Bahrain. Wenn wir genauso konzentriert und konsequent an unsere Aufgaben herangehen wie in den zurückliegenden Läufen, dann werden wir unser Ziel erreichen: Weltmeister bei den Herstellern und Fahrern 2024.“

„Wir haben nach unseren Triumphen in den USA kurz gefeiert, um uns sofort danach mit aller Konsequenz auf das noch ausstehende Finalrennen vorzubereiten“, schildert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Unsere Mannschaft hat die beiden Porsche 963 in Mannheim optimal für den letzten Wettbewerb des Jahres präpariert, anschließend folgte ein Rollout auf der Strecke des Entwicklungszentrums in Weissach. Es ist deutlich spürbar, dass jeder Einzelne im Team dem Rennen in Bahrain entgegenfiebert. Wir wollen uns für die großartige Arbeit in dieser Saison mit den WM-Titeln belohnen.“

„Als wir vor zwei Jahren mit dem LMDh-Programm bei null angefangen haben, konnten wir von Titelgewinnen in der IMSA-Serie und Siegen in der Langstrecken-WM nur träumen“, betont Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Selbst mit der jahrzehntelangen Erfahrung von Penske und Porsche, was den Gewinn von Titeln betrifft: Niemand sollte unterschätzen, wie schwierig es ist, ein Weltklasse-Rennteam von Grund auf neu aufzubauen. Jeder, der dazu beigetragen hat, kann stolz sein. Dennoch gehen wir das Finale der WEC mit kühlem Kopf an. Damit beide Porsche 963 ein problemfreies Wochenende erleben, müssen wir reibungslos arbeiten und alles umsetzen, was wir gelernt haben. Der Erfolgsdruck ist groß und jeder im Team spürt ihn, aber genau das macht Champions aus.“

In der Hypercar-Klasse setzt das Kundenteam Proton Competition einen weiteren Porsche 963 ein. Das Hertz Team Jota setzt seine ebenfalls rund 515 kW (700 PS) starken Hybridprototypen aus Weissach in Bahrain zum letzten Mal in der WEC ein: Die Kundenmannschaft, die in diesem Jahr den WEC-Lauf in Spa-Francorchamps gewinnen konnte, wechselt zur Saison 2025 die Marke. Die Titel bereits sicher hat Manthey in der neuen LMGT3-Klasse. Der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 92 von Klaus Bachler aus Österreich, Joel Sturm aus Deutschland und Alex Malykhin aus Großbritannien liegt in der Team- und Fahrerwertung der FIA Endurance Trophy uneinholbar vorn. Das Schwesterauto mit der Nummer 91 steuern die Le-Mans-Klassensieger Richard Lietz aus Österreich, Yasser Shahin aus Australien und der Niederländer Morris Schuring.


Die Meisterschaftssituation: Dreikampf in der Topklasse Hypercar

Porsche führt die Herstellerwertung der Langstrecken-Weltmeisterschaft vor dem Finale mit 161 Punkten an. Für den Gewinn der Pole-Position und den Gesamtsieg im 8-Stunden-Rennen stehen noch maximal 39 Zähler zur Verteilung an. Das Werksteam von Toyota hat vor dem Finale einen Rückstand von zehn Punkten, Ferrari liegt aktuell 27 Zähler hinter Porsche. Bei einem Sieg in Bahrain beziehungsweise als bestplatziertes Hypercar-Werksteam hätte Porsche den Weltmeistertitel sicher. Bei einem zweiten Platz dürfte Toyota nicht gewinnen. Sollten die Japaner den Sieg verpassen, reicht in jedem Fall ein Platz direkt hinter dem besten Toyota. Ferrari besitzt noch Außenseiterchancen.

In der Fahrerweltmeisterschaft belegen Estre/Lotterer/Vanthoor nach sieben von acht Saisonläufen mit 150 Punkten den ersten Rang, gefolgt von den Trios im Ferrari mit der Startnummer 50 (115 Punkte) und dem Nummer-7-Toyota mit 113 Zählern. Der Crew im Porsche 963 mit der Nummer 6 reicht in jedem Fall ein achter Platz im Rennen zum Gewinn des begehrten Titels.


Das Rennen

Die FIA WEC gastierte erstmals in ihrem Gründungsjahr 2012 auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit in Sakhir nahe der Hauptstadt Manama. Einzig in der Saison 2018/2019 fand dort kein Langstrecken-Wettbewerb statt. Die große Hitze bei Tag, die fallenden Temperaturen bei Einbruch der Nacht und der oftmals mit einer feinen Staubschicht überzogene Asphalt machen das Rennen für Teams, Ingenieure und Fahrer zu einer großen Herausforderung. Der Reifenverschleiß auf dem Grand-Prix-Kurs mit seinen 15 Kurven ist enorm hoch. Ein konstantes Tempo über einen vollen Renn-Stint gilt als entscheidender Erfolgsfaktor. Bei dem 8-Stunden-Rennen kommt für die Punktevergabe der Faktor 1,5 zur Anwendung, das Ergebnis wird aufgerundet (38-27-23-18-15-12-9-6-3-2). 

Am Sonntag (3. November) nach dem Saisonfinale gehen zahlreiche Fahrzeuge noch einmal auf die Strecke, darunter auch der Porsche 963 und der Porsche 911 GT3 R. In den zwei offiziellen Sessions hält die FIA WEC ihren traditionellen Rookietest zum Abschluss der Saison ab. Die Veranstalter der Langstrecken-WM haben für den Einsatz zwei junge Franzosen aus der European Le Mans Series (ELMS) nominiert. Gillian Henrion wird ins Cockpit der Startnummer 92 von Manthey PureRxcing steigen, Reshad de Gerus soll das Weltmeisterauto der Hypercar-Klasse fahren – dies könnte im Falle eines Titelgewinns der Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport sein. Das Werksteam schickt zudem den Franzosen Mathieu Jaminet zum Test auf die Strecke.


Die Porsche-Teams in der Übersicht

Hypercar (Porsche 963):
  • Porsche Penske Motorsport #5: Matt Campbell (AUS), Michael Christensen (DK), Frédéric Makowiecki (F)
  • Porsche Penske Motorsport #6: Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)
  • Hertz Team Jota #12: Will Stevens (UK), Callum Ilott (UK), Norman Nato (F)
  • Hertz Team Jota #38: Jenson Button (UK), Phil Hanson (UK), Oliver Rasmussen (DK)
  • Proton Competition #99: Julien Andlauer (F), Neel Jani (CH), Harry Tincknell (UK)

LMGT3 (Porsche 911 GT3 R):
  • Manthey EMA #91: Yasser Shahin (AUS), Morris Schuring (NL), Richard Lietz (A)
  • Manthey PureRxcing #92: Alex Malykhin (UK), Joel Sturm (D), Klaus Bachler (A)


Stimmen vor dem Rennen

Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Bahrain ist immer ein besonderes Rennen. Der Reifenverschleiß ist enorm, die Anstrengungen aufgrund von Hitze und Rennlänge sind groß. Es gibt dort noch viele Punkte zu holen. Wir waren im Verlauf der Saison fast immer und überall weit vorn dabei. Ich bin sicher, dass das auch in Bahrain der Fall sein wird. Wir möchten zum Abschluss noch einen weiteren Erfolg verbuchen – einen Sieg, oder mindestens einen Podestplatz. Wir wollen das Maximum zu einem möglichen Gewinn der Hersteller-Weltmeisterschaft beitragen.“

Laurens Vanthoor (Porsche 963 #6): „Es liegt ein sehr, sehr spannendes Wochenende vor uns. Beim Blick auf die WM-Tabelle sagen einige, es sei doch schon alles in trockenen Tüchern – ist es aber überhaupt nicht! Es sieht gut aus, aber es ist angesichts der 1,5-fachen Punkte, die in Bahrain vergeben werden, noch alles offen. Ich blicke dem Rennen daher mit etwas gemischten Gefühlen entgegen. Wenn es uns gelingt, diesen Wettbewerb mit der gleichen Konzentration und Konsequenz anzugehen wie in den zurückliegenden Rennen, dann werden sich unsere großen Wünsche hoffentlich erfüllen. Im vergangenen Jahr waren wir in Bahrain nicht allzu stark. Wir haben allerdings genau verstanden, woran das lag. Wir wollen unser Potenzial abrufen. Die Meisterschaft zu gewinnen, wäre ein absoluter Traum für alle im Team.“

Will Stevens (Porsche 963 #12): „Ich freue mich sehr auf Bahrain – die Historie unseres Rennstalls zeigt, dass wir auf dieser Strecke immer recht gut unterwegs waren. Schon im vergangenen Jahr konnten wir dort unsere Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen. Jetzt, nach dem Gewinn des FIA Weltpokals für Hypercar-Teams, können wir mit entsprechendem Selbstbewusstsein mit einer aggressiveren Strategie an den Start gehen. Wir wollen die Saison mit einem erfolgreichen Wochenende krönen. Es wird unser letztes Rennen am Ende der gemeinsamen Reise mit Porsche sein, deswegen wäre es umso schöner, wenn wir für die Marke noch einmal ein Glanzlicht setzen könnten.“

Oliver Rasmussen (Porsche 963 #38): „Bahrain ist bereits das letzte Rennen der laufenden Saison – das stimmt mich etwas traurig, denn wir haben einen guten Lauf und können unser Potenzial aufzeigen. Unser Punkteresultat in Fuji hat es beispielhaft bewiesen, dass wir wirklich vorzeigbare Sachen machen können. Jetzt kommt es auf Bahrain an. Ich weiß, dass unser Porsche 963 auch dort wieder gut sein wird, das ist ein beruhigendes Gefühl. Ich freue mich auf ein langes Wochenende mit einem Rennen über acht Stunden. Das sind 120 Minuten mehr als normal, in denen alles passieren kann...“

Neel Jani (Porsche 963 #99): „Ich komme immer gern nach Bahrain. Vor dem Winter bildet diese Veranstaltung immer einen schönen Rahmen auf einer tollen Strecke bei warmen, sonnigen Bedingungen. In den vergangenen Rennen lief es für uns nicht immer perfekt. Es sind meist kleine Dinge schiefgelaufen, die großen Einfluss auf unsere Vorstellung hatten. Ich hoffe, wir lassen dies nun hinter uns. Wir möchten zum Abschluss des Jahres unser volles Potenzial ausschöpfen und aller Welt unsere maximale Performance zeigen.“

Morris Schuring (Porsche 911 GT3 R #91): „Unter die Vorfreude auf das Rennen in Bahrain mischt sich auch etwas Wehmut, weil die Saison bald zu Ende sein wird. Ich hatte in diesem Jahr sehr viel Spaß! Beim Saisonfinale geht es für uns noch um etwas: Wir kämpfen mit unserem Auto noch um Platz zwei in der Meisterschaft. Derzeit liegen wir in der Fahrerwertung auf Rang zwei, aber die Abstände sind äußerst gering. Wir müssen noch einmal alles geben. Die Strecke in Bahrain mag ich sehr gern. Wir werden in der dortigen Hitze sehr ins Schwitzen kommen – aber daran sind wir nach den Auftritten in Fuji und Austin schon gewöhnt.“

Joel Sturm (Porsche 911 GT3 R #92): „Den Titel haben wir bereits beim vergangenen Rennen in Fuji unter Dach und Fach gebracht. Nun wollen wir in Bahrain einen möglichst schönen Saisonabschluss erleben und uns mit einem Sieg in den Winter verabschieden – oder zumindest mit einem weiteren Podestplatz. Wir werden unseren letzten Einsatz des Jahres rundherum genießen und möchten gemeinsam mit unserer gesamten Mannschaft noch einmal ein Highlight setzen.“