FIA WEC
04.11.2024
Proton Competition überzeugt mit bester Qualifyingleistung
Das erste Ausrufezeichen auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir setzte Neel Jani. In seinem ersten Qualifying mit dem Hypercar der Mannschaft von Christian und Michael Ried fuhr der Schweizer die viertschnellste Zeit in der Hyperpole und lag damit als bester Porsche weit vor den anderen Kunden-963 und sogar vor den Werksautos aus Weissach. Für das Team war es die beste Qualifyingleistung der Saison.
Im Rennen knüpfte Startfahrer Julien Andlauer (FRA) an die starke Vorstellung seines Teamkollegen an. Er machte gleich in den Anfangsrunden Positionen gut und fuhr über weite Strecken der ersten Rennstunde auf dem zweiten Platz. Erst als die Mediumreifen gegen Ende seines Stints immer mehr abbauten, musste er sich weiter hinten einreihen. Mehrere Durchfahrtstrafen sowie ein Reifenschaden kosteten das Team über die Distanz eine komplette Rennrunde. Dieser Rückstand war nicht mehr wettzumachen.
Nach 234 Runden auf dem Wüstenkurs kamen Neel Jani, Julien Andlauer und Harry Thincknell (GBR) schließlich als Dritte im FIA World Cup für Hypercar-Kundenteams und auf Platz 13 der Gesamtwertung ins Ziel des letzten WEC-Rennens 2024.
In der Klasse LMGT3 schafften es die von Proton Competition eingesetzten Mustang GT3 nicht über die volle Distanz. Giammarco Levorato (ITA) musste die Startnummer 88, die er sich in seinem ersten WEC-Rennen mit Giorgio Roda (ITA) und Dennis Olsen (NOR) teilte, nach 148 Runden wegen eines Feuers abstellen. Genau 30 Runden später war das Rennen auch für die Startnummer 77 von Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CDN) und Ben Barker (GBR) zu Ende.
Michael Ried, Teameigner und Technischer Direktor Proton Competition: „Auch wenn dieses Saisonfinale nicht das gebracht hat, was wir uns erhofft hatten, nehmen wir aus Bahrain viele positive Dinge mit. Wir werden diese Saison, in der wir sehr viel gelernt und wichtige Erfahrungen gesammelt haben, in den nächsten Wochen sehr genau analysieren. Und dann greifen wir 2025 erneut an.“
Christian Ried, Teameigner Proton Competition: „Mit einem starken Qualifying haben wir uns mit unserem Porsche 963 eine hervorragende Ausgangsposition für das Rennen gesichert. So weit vorne standen wir noch nie. Das ganze Team war super zuversichtlich. Doch einmal mehr hat sich gezeigt, dass einem in dieser Meisterschaft nichts geschenkt wird und man wirklich alles auf den Punkt bringen muss, um sich in diesem Klassefeld zu behaupten. Nichtsdestotrotz sind wir stolz darauf, wie wir uns als Team in dieser Saison weiterentwickelt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle unsere Partner, die uns dabei unterstützt haben.“
Harry Tincknell (Porsche 963 #99): „Es war toll, anfangs mit an der Spitze zu fahren. Die Entscheidung für die weicheren Mediumreifen hat uns das ermöglicht. In meinem zweiten Stint hatte ich dann aber einen unglücklichen Kontakt mit einem GT-Auto und holte mir einen Platten. Das warf uns eine Runde zurück, die wir nicht mehr aufholen konnten. Jetzt wollen wir 2025 stärker zurückkommen.“
Julien Andlauer (Porsche 963 #99): „So wollten wir die Saison nicht beenden. Wir hatten auch diesmal wieder das Potential für eine bessere Performance. Wir haben etwas ausprobiert, doch das zahlte sich nicht aus wie erhofft. Irgendwann kam eines zum anderen. Die erste Durchfahrtstrafe warf uns weit zurück. Beim Versuch, in die Spitze zurückzukehren, kassierten wir die nächste. Damit hatten wir keine echte Chance mehr auf ein Top-10-Ergebnis. Trotz allem war es ein Vergnügen, diese Saison mit Proton Competition bei den Hypercars zu fahren.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Wie dieses Rennen nach dem super Qualifying für uns gelaufen ist, ist nur schwer zu verdauen. Anfangs fuhren wir in den Top 3. Doch dann passierten einige Dinge, Strafen zum Beispiel, die uns unser Rennen kaputt machten. Dadurch wurde es ein sehr enttäuschendes Saisonfinale. Ein großes Dankeschön an Proton Competition. Wir sind ein kleines Privatteam, und trotzdem konnten wir die Großen gelegentlich richtig ärgern. Schade, dass wir unser Potential nie in ein Topergebnis umsetzen konnten.“
Ryan Hardwick (Ford Mustang GT3 #77): „Es ist absolut schrecklich, die erste Saison des Ford Mustang GT3 in der WEC auf diese Art und Weise zu beenden. Wir haben vor Bahrain sehr hart an der Vorbereitung des Autos und am Setup gearbeitet. Wir hatten dann auch eine ganz gute Pace und waren davon überzeugt, mit einem achtbaren Ergebnis in die Winterpause gehen zu können Leider hat das nicht funktioniert. Es tut mir leid für das ganze Team, das unermüdlich gearbeitet hat und zweifellos einen erfolgreicheren Saisonabschluss verdient gehabt hätte.“
Zacharie Robichon (Ford Mustang GT3 #77): „Wenn du dein Auto ohne eigenes Verschulden abstellen musst, ist das immer hart. Vor allem im letzten Rennen der Saison, wenn du weißt, dass du lange auf die Chance warten musst, diesen Rückschlag auszumerzen.“
Ben Barker (Ford Mustang GT3 #77): „Es war ein spannendes Jahr mit Proton Competition und Ford in der WEC. Ich hoffe, dass wir das Potential des Mustang GT3 in der neuen Saison zuverlässiger aufzeigen können.“
Dennis Olsen (Ford Mustang GT3 #88): „Im letzten Rennen der Saison nicht ins Ziel zu kommen, ist besonders schmerzvoll. Wir hatten uns viel vorgenommen. Über den Winter werden wir zusammen mit Proton Competition und Ford hart arbeiten, um zur neuen Saison noch stärker zurückzukommen. Mit unserem Podium in Le Mans haben wir gezeigt, was wir mit dem Mustang GT3 erreichen können.“
Giammarco Levorato (Ford Mustang GT3 #88): „Bei aller Freude über mein erstes Rennen in der WEC bin ich natürlich enttäuscht darüber, wie es endete. Dabei war unser Mustang GT3 zunächst ganz gut unterwegs. Auch mein letzter Stint, es war ein Doppelstint, lief ganz gut. Ich habe so gut es ging auf meine Reifen aufgepasst, was in diesem Rennen einer der Schlüssel war. In meiner letzten Runde vor dem geplanten Stopp schlugen dann aber plötzlich Flammen aus dem Mustang, so dass ich nicht weiterfahren konnte. Jetzt freue ich mich auf 2025.“
Giorgio Roda (Ford Mustang GT3 #88): „So ein Saisonfinale will kein Rennfahrer erleben. Wir waren schon im Qualifying nicht da, wo wir sein wollten. Im Rennen haben wir uns aus allen Rangeleien herausgehalten und konnten dadurch Positionen gut machen. Leiter war das heute nicht genug.“