GT Open
25.10.2024
Christopher Haase und Simon Reicher holen Fahrertitel der GT Open
Wechselhafte Bedingungen am Freitag konnten das Team nicht wirklich ausbremsen. In beiden freien Trainings – das erste im Regen, das zweite im Trockenen – lagen die Österreicher jeweils auf Platz eins. Das erste Zeittraining am Samstag beendete Simon Reicher auf Platz sechs, während im zweiten Zeittraining am Nachmittag Christopher Haase den Audi auf Platz vier stellte. Damit gingen die Fahrer von Gesamtplatz zwei ins dreistündige Endurance-Rennen, genauer gesagt über 500 Kilometer und eine Runde.
Der Start erfolgte auf nassem Asphalt, gefolgt von trockenen, sonnigen Bedingungen. Simon Reicher, der das Rennen als Startfahrer eröffnete, konnte den Audi R8 LMS evo II mit der Startnummer 1 sicher durch die Prima Variante pilotieren, musste jedoch in den folgenden Runden den Anschluss zum führenden Mitbewerber abreißen lassen. Der Grund war eindeutig: Während das von Platz zwei gestartete Team eine konventionelle Strategie mit Slick-Reifen wählte, ging der spätere Sieger von Platz acht mit Regenreifen ins Rennen und übernahm bereits in der ersten Runde die Führung. Drei Boxenstopps mit insgesamt vier Fahrerwechseln und ein fünfsekündiges Handicap hielten die beiden Fahrer jedoch nicht davon ab, sich Runde für Runde wieder an den Erstplatzierten heranzukämpfen. Doch da es für Eastalent Racing um die Meisterschaft ging, entschlossen sich die Ingenieure, das führende Fahrzeug nicht mehr anzugreifen. Aufgrund des Punktestands in der Meisterschaft reichte ihnen der zweite Platz zum Gewinn der Fahrer-Meisterschaft.
„Wie soll es uns als GT Open Champion 2024 gehen? Wir sind jetzt drei Stunden im Kreis gefahren. Es war ein taffes Rennen, nicht einfach zu fahren. Summa summarum sind wir Zweiter im Rennen geworden und Meister in der Fahrerwertung – absolut unglaublich. Das Ganze müssen wir erst einmal sacken lassen“, sagte Simon Reicher nach dem Rennen.
„Ich glaube, wir haben heute ein Rennen erlebt, das in drei Stunden die gesamte Saison beschreibt. Am Ende haben wir uns verdient durchgesetzt, und ich glaube, dass unsere Beziehung, ja dieser Kampfmodus, den wir hier bei Eastalent Racing an den Tag legen, am Ende den Unterschied gemacht hat“, berichtete Audi-Sport-Fahrer Christopher Haase.
Nachdem das Team den Meisterschaftstitel und Vizetitel der Fahrermeisterschaft 2023 geholt und zu Beginn dieses Jahres den Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Dubai eingefahren hatte, steht mit dem Gewinn der Fahrermeisterschaft in diesem Jahr fest, dass Eastalent Racing noch lange nicht seinen Hunger nach Erfolgen gestillt hat.
Dazu sagt Meistermacher und Teamchef Peter Reicher: „Wir haben es wieder geschafft. Es gibt nichts Schöneres, als am Ende erneut die Bestätigung für deine harte Arbeit zu bekommen. Wir haben letztes Jahr die Team-Meisterschaft gewonnen, die 24 Stunden von Dubai und auch in diesem Jahr die GT Open Fahrer-Meisterschaft. Was kann man sich als Team mehr wünschen? Das muss ich jetzt erst einmal für mich sacken lassen. Um es auf Neudeutsch zu sagen: Ich bin geflasht.“
Auch das Nervenkostüm des Audi-GT-Projektmanagers Dietmar Ponticelli wurde nach so vielen Jahren Motorsport gefordert. „Es wird vielleicht einer der letzten Titel sein, den Audi mit Hilfe von Eastalent Racing eingefahren hat. Ich hoffe jedoch, dass es nicht der Letzte war. Ich hoffe sehr, dass Peter Reicher auch im kommenden Jahr wieder mit Audi an den Start gehen wird – vielleicht auch in einer anderen Serie und genauso erfolgreich wie in der GT Open. Ich als Österreicher bin total stolz darauf, dass ein österreichisches Team den Fahrertitel in der GT Open gewonnen hat. Wenn man sich den GT3-Sektor genauer anschaut, dann ist die GT Open eine der wichtigsten Meisterschaften, die Eastalent Racing für uns (Audi) gewonnen hat. Schon der Jahresbeginn mit dem Sieg bei den 24 Stunden von Dubai war eine sensationelle Leistung, aber dieses Rennen heute war unglaublich. Zu Beginn des Rennens dachten wir, das war es mit der Fahrer-Meisterschaft, doch dann hat das Team eine sensationelle Aufholjagd gestartet. Spannender hätte man das Drehbuch nicht schreiben können. Ich bin eigentlich nicht Teil des Teams, aber durch die Gastfreundschaft von Peter bin ich zu einem Teil des Teams geworden. Für mich persönlich war es nervenaufreibend.“