Mittwoch, 16. Oktober 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
GTC
16.10.2024

GTC-Finale: MSC O Sieg bei Honda Spirit Party

Zum Finale der GTC ging es endlich wieder mal nach Oppenrod. Trotz „Not-Fahrerlager“ gelang es alle 30 Teams dort unterzubringen, man rückte eben zusammen. Das war auch gut so, denn es sollte ein bitterkaltes Wochenende werden.

Die Meisterschaftsfrage schien entschieden, Honda Spirit führte vor dem Finale mit einem großen Vorsprung. Falls das GCD Bosch GTC Team gewinnt, würde Honda Spirit Platz5 zum Titel reichen. Also konzentrierten sich alle auf eine Top-Platzierung beim Finale und dann würde man schon sehen ob es den einen oder anderen Platz in der Meisterschaft nach oben geht.

Anzeige
Wie immer ein dichtes Feld mit Wimpernschlag unterschied im Qualifying. Lorenzo Heyder stellte das Kart des MSC Oberflockenbach auf die Pole mit 0,040 Sekunden Vorsprung auf ZAP 153. Ganz stark das beste Team aus der Trophy-Klasse. Die #91 von Kartbahn.de Racing auf dem dritten Rang vor Cinquanta Corse by ACV. Dann die Jungs vom GCD Bosch GTC Team.

Honda Spirit? Die nahmen von P9 das Rennen in Angriff. Sorgenfalten? Eigentlich nicht, aber der Abstand betrug schon 0,457 Sekunden. Das ist schon viel für den fast sicheren Meister.

Wie immer pünktlich, ging das Feld um 10.27Uhr in die Formation-Laps, um dann um 11Uhr das grüne Tuch zu sehen. Sieben Stunden bis zur planmäßigen Unterbrechung, dann Parc Fermee um am Sonntag die letzten 5 Stunden der 27. GTC Saison.

Der MSC Oberflockenbach gewann den Startsprint, sollte sich aber nicht lange diesem „Platz an der Sonne“ halten. Im sonst so ausgeglichen Feld der Top-Mannschaften fiel schnell auf, dass gleich drei Mannschaften über einen gewissen „extra-speed“ verfügten. ZAP 153, ATW Racing als auch Kartbahn.de Racing umrundeten die Strecke 2-3 Zehntel schneller und konnten sich etwas absetzen. Dahinter dann der GCD Bosch und der MSC Oberflockenbach. Weitere 1-2 Zehntel zurück dann die restlichen Verfolger. Das waren größere Abstände als man es sonst gewohnt ist. Dies betraf auch die #22 von Honda Spirit, trotzdem bekam man keine großen Sorgenfalten, obwohl man nach 3h „nur“ auf P8 segelte.

Und schon kamen die genauso entscheidenden Dinge im Langstreckensport zum Tragen. Bei den Cool Runnings stellten sich Kupplungsprobleme ein. Kurz&Paffrath verloren eine 1 Runde durch eine Stop&Go Strafe (Haltelinie Waage) Bei Cinquanta Corse musste der Heckauffahrschutz richtig befestigt werden und Racoon Racing holte sich eine St&Go wegen Untergewicht. Und kurz nach der 6h Stunde gesellten sich auch die starken Bad Rappenauer mit der #91 dazu. Es gab Probleme mit der Benzinleitung bei Kartbahn.de Racing.

Zur planmäßigen Unterbrechung schien auch die Frage um den letzten Sieg des Jahres schon fast geklärt. ZAP153 oder ATW Racing. Die nutzen ihren „Extra-Speed“ konstant und ohne Fehler aus und durften mit zwei Runden Vorsprung auf den Rest des Feldes „übernachten“ Die Meisterschaftsfrage? Alles beim alten. Honda Spirit und das GCD Bosch GTC Team rundengleich auf Rang #3 & 5. Dazwischen der MSC Oberflockenbach. Ab P6 (Kurtz&Paffrath Motorsport) dann 4 Runden Rückstand. Rundenabstände, bei einem normal verlaufenden GTC Rennen wieder aufzuholen ist sehr schwer, aber gleich zwei Runden in 5h aufholen zu müssen scheint aussichtslos. Da muss schon der Petrus oder der „Racing-Gott“ helfen.

Und, siehe da, als am nächsten Morgen das Parc Femree geöffnet wurde, war die Strecke pitschnass. Hier geht eventuell doch noch etwas. Klar war, man musste mit den Slicks in die Einführungsrunden, die der Rennleiter, den Witterungsverhältnissen angepasst, um zwei SC-Runden verlängerte. Dies nutzten die meisten um sich Regenreifen zu holen. Da auch Honda Spirit dazugehörte, entschied man sich bei GCD Bosch es nicht zu tun. Regen war nicht mehr vorhergesagt und genau das Gegenteil wie Honda Spirit zu tun, erschien den „Boschlern“ als einzige Chance doch noch die Meisterschaft an sich zu reißen. Sie waren nicht die einzigen die auf dieses Prinzip „Hoffnung“ setzten.

Doch schon nach kurzer Zeit war klar, mit den Regenreifen war man 10 Sekunden schneller unterwegs und die Strecke wollte partout nur im Zeitlupentempo abtrocknen. Alle die auf Slicks blieben hatten verwachst. Die Gewinner des 1000km Rennens von Wittgenborn, der GCD Bosch war enttäuscht, wechselte eine Stunde später doch noch auf Slicks  und war dann von der Rolle. Erst eine Stop&Go wegen Untergewicht und dann noch eine als man über die Haltelinie an der Waage rutschte. Honda Sprit hielt Platz vier, nun zwei Runden vor der #20 (P6) Ein Sieg für den GCD Bosch war nun nicht mehr möglich, Honda Spirit schaltet schon um in den Party-Modus.

Um den Sieg balgten sich sowieso andere. ZAP153 und ATW lagen immer noch dicht beieinander, hatten aber nur noch eine Runde Vorsprung auf den MSC Oberflockenbach und Honda Spirit. Als alle wieder auf Slicks gewechselt hatten und eine weitere SC-Phase taktische Möglichkeiten eröffnete, war der MSC Oberflockenbach wieder rundengleich. Es war nun ein Dreikampf um den Sieg. Wenn nun ATW und ZAP auf ihren „Extra-Speed“ vom Vortag gesetzt haben, wurden sie enttäuscht. Der hatte sich verflüchtigt oder die anderen hatten aufgeschlossen. Beim Blick auf die Rundenzeiten des zweiten Tages fiel auf, das nun der MSC O, Honda Spirit und Kurtz&Paffrath die schnellsten waren, während ATW Racing 2-4 Zehntel hinterherhechelte und ZAP 153 sogar 5 Zehntel fehlten. „Wir wissen auch nicht woran es liegt“ grübelte man bei ZAP.

So gelang es dem MSC Oberflockenbach erst an ZAP vorbeizugehen, sich dann später ATW zurechtzulegen und diese doch noch hinter sich zulassen. Was war das denn für ein Schlussspurt der #34, die am Vortag noch den Speed suchten und sich zwei Runden Rückstand einfingen. So zwei grundverschiedene Tage mit vertauschten Rollen haben wir lange nicht gesehen. Der MSC Oberflockenbach gewinnt das Finale mit 25 Sekunden Vorsprung vor ATW Racing. ZAP153 muss auch noch Honda Spirit ziehen lassen und landet auf dem undankbaren P4 vor Kurtz&Paffrath. Cinquanta Corse by ACV dann auf Rang 6 vor dem besten Trophy Team von FAF Racing und dem ADAC Junior Team Südbayern #15. Den letzten Top-Ten Platz ergattert Racoon Racing bei Ihrem „Heimspiel“

Vor zwei Jahren verspielte Honda Spirit den Titel, als ihnen beim Finallauf der Rahmen brach. In diesem Jahr hielt das Material bis zur letzten Runde und man feierten letztendlich souverän die Meisterschaft mit einem Podiumsplatz beim Finallauf. Mit P3 holte sich Honda Spirit die Meisterschaft und den Titel, es ist bereits der 5. Meistertitel für die #22 aus Rodenbach.

Durch den Sieg beim 12h Rennen gelang dem MSC Oberflockenbach der Sprung auf P2 in der Meisterschaft, sie schoben sich noch am GCD Bosch GTC Team vorbei. Die Bamberger riskierten alles um das unmögliche möglich zu machen. Das ging leider schief und man musste froh sein das nicht auch noch Kurtz&Paffrath Motorsport vorbeizog. Die Mach1 Mannschaft beendet die Saison mit nur einem Zähler Rückstand auf P4. Der Trophy-Sieger aus dem letzten Jahr, ZAP153, überzeugte auf Anhieb auch in der Top-Klasse und beendet die Saison auf einem starken 5. Rang.
Anzeige