GTC
01.05.2024
Große Dramen und ein Epischer Zweikampf beim GTC-Auftakt
Die erste Pole des Jahres sicherte sich der MSC Oberflockenbach mit 5 Hundertstel vor ATW Racing und dem GCD Bosch GTC Team. Einen ersten Dämpfer musste der amtierende Meister verdauen. Platz 13 für Cinquanta Corse by ACV. Auch die Cool Runnings kamen nicht in Tritt. P18 für die Pforzheimer Frontrunner aus dem letzten Jahr. Bestes Trophy Team war das SolidBam Racing Team auf einen starken 6.Gesamtrang. Im BEBA Cup überraschte ein Neuling. ASL Racing aus Ellwangen holte sich die Cup Pole vor, und das war eine Mega Überraschung, der Startnummer #2, die BEBA Slalom Racer. Diese Jungs wurden vor knapp 3 Wochen bei einer Slalomsichtung ausgewählt und durften zum Saisonauftakt ihr erstes Rundstreckenrennen fahren. Bei Ihrer Premiere hämmerten sie ihr TB Chassis auf die 17. Gesamtposition und ließen damit gleich 11 Teams hinter sich.
Die Geschichte des ersten Rennens ist schnell erzählt. Nur in der ersten halben Stunde konnte der dichte Verfolgerpulk an der #34 vom MSC Oberflockenbach dran bleiben. Im weitere Verlauf setzte sich die #34 peu á peu vom Feld ab. Da es auch keine SC-Phase gab und die Strafbox ebenso kaum gefragt war, fuhr der MSC Oberflockenbach einen deutlichen Sieg mit 19 Sekunden Vorsprung heraus. Dahinter ging es enger zu. Hier reichte schon ein Dreher und das Podium war außer Reichweite, wie bei #15 vom ADAC Junior Team Südbayern. Cinquanta Corse suchte immer noch den Speed und versuchte alles. Hinterachse gewechselt, Motor gewechselt. Man hoffte auf die nächsten beiden Rennen. Honda Spirit hielt ihre #22 auf der Strecke fightete einen starken zweiten Rang heraus. Dicht dahinter die #20 vom GCD Bosch GTC Teams. Die #44 von Kurz&Paffrath auf P4 war das letzte Team in der Runde des Führenden. Den Trophy Sieg sicherte sich auf dem 8. Gesamtrang Kollektiv Seidel Racing e.V. und BEBA Cup Sieger wurden die „Minis“ vom Kart Club Trier. Starke Leistung.
Nach einer 10 Minuten Reparaturpause ging es in das zweite Rennen über 4h, dieses Mal als „Heavy-Hour“ Rennen mit zusätzlichen 10 KG Gesamtgewicht. Auf der Pole erneut der MSC Oberflockenbach knapp vor der #15 vom ADAC Junior Team Südbayern. Und dieses Rennen wird sich lange in den Geschichtsbüchern des Rennsports halten.
Nach 40 Minuten in denen der MSC Oberflockenbach sich nicht absetzen konnte, gab es die erste SC-Phase durch ein Radverlust beim Gastteam PROJEKT3 aus Dresden. Wie üblich wurde diese Phase für Boxenstopps genutzt, welches das Feld kurzfristig durcheinander brachte. Zum Re-Start lag die #23 von EuroRacing vorn. Diese hatten wie vier bis fünf andere auch, auf einen Stopp unter Gelb verzichtet. Die Hatz begann erneut und die schnellsten lagen weiter hinten im Feld. Da musste man durch und durfte gleichzeitig nicht den Anschluss verlieren. Nur nach ein paar Umläufen verlor dann ein Youngster der PRS Berlin e.V. sein Kart und rutschte in die Streckenbegrenzung und von dort zurück auf die Strecke. Die Nachfolgenden hatten kaum ein Chance. Als sich der Staub legte konnte sich die #70 in die Box schleppen, Racoon Racing kam mit einem eingedrückten Seitenkasten davon, der Starter war allerdings beschädigt. Die #68 vom SolidBam Racing Team fuhr als Rodeoreiter langsam mit verbogener Hinterachse in die Box und die #50 vom amtierenden Meister musste das Bergekommando anfordern. Damit nicht genug Drama für die Cinquanta Corse Mannschaft. Die Langenselbolder sind bekannt dafür auch die größten Schäden zu beben um weiter anzug2reifen. In diesem Fall aber musste man komplett die Segel streichen. Der Rahmen war nach dem Einschlag glatt durchgebrochen und komplett verzogen.
Auf der Strecke sowie in der Strafbox ging es munter weiter. Cool Runnings Reifenschaden, Kurz&Paffrath Untergewicht, #ZAP 152 Einschlag und krumme Lenksäule.
Gleich mehrere SC-Phasen machte die Strategie knifflig. Der MSC Oberflockenbach nutzte eine dieser Phasen zum kurzen Nachtanken obwohl sie wegen der Fahrtzeit noch ein weiteres mal zum Fahrerwechsel kommen mussten. Sollte es nochmals eine SC-Phase geben wäre der Schachzug gelungen. Boxenstopp bereinigt hatte man nun aber einen Stopp mehr gemacht.
In den letzten 40 Minuten sollte das SC-Kart nicht mehr benötigt werden dafür so manche Beruhigungspillen. Nachdem alle ihren finalen Stopp erledigt hatten sah man das GCD Bosch GTC Team knapp vor der #153 von ZAP und der #15 vom ADAC Junior Team Südbayern.
Noch 15 Minuten und die #153 schleicht sich langsam an die #20 heran. Es folgt ein Episches Duell um den Laufsieg welches fast die legendären Duelle Villeneuve vs. Arnoux (F1-Dijon 1979) oder Timo Glock vs. Gary Paffett (DTM-Hockenheim 2018) übertrifft. In Belleben hießen die Protagonisten Jacob Siebert (ZAP) und Lucas Schmidt (GCD Bosch).
10 Minuten vor Schluss klebte Jacob am Heck von Lucas Schmidt. Dieser muss nun gelegentlich schon Kampflinie fahren. Jacob Siebert versucht über 4-5 Runden alles um sich durchzuquetschen. Das alles vollkommen sauber und fair. Es folgt die Haarnadel auf die Zielgerade. Lucas fährt etwas engere Kampflinie und Jacob holt aus um den Schwung zu nutzen. Auf Höhe Start/Ziel schiebt er sich daneben. Es folgt die schnelle links am Fahrerlager und die durchfahren beide nebeneinander! Geht eigentlich gar nicht, aber jeder lässt dem anderen Platz zum Überleben. In dieser Position gehen sie beide auf die lange Gerade und schießen side by side auf doppel Links zu. Wer gibt nun nach? Zu zweit kommt man da nicht durch! Dachte man bisher. Es gelingt den beiden tatsächlich side by side durch zwei Mutkurven! Weiter nebeneinander auf die Haarnadel zu und auch hier nebeneinander. Wahnsinn! Ausgangs der Haarnadel hat dann wieder Lucas Schmidt so weit die Nase vorn das es hintereinander weitergeht. Was für ein Fight. Episch. Eine halbe Runde nebeneinander bei Vollspeed und die Race-Control sieht sofort: „Alles Sauber, alles fair, die können das“ In den verbleibenden zwei Runden ergibt sich keine realistische (faire) Möglichkeit mehr an der Reihenfolge was zu ändern.
Der GCD Bosch gewinnt mit 0,2 Sekunden vor der #153 von ZAP. Lucas Schmidt und Jacob Siebert, was ihr da geboten habt war ganz großes Kino! Hut ab. Nur 4 Sekunden dahinter läuft die #15 vom Team des ADAC Südbayerns ins Ziel.
Die Trophy Klasse sichert sich die #67 vom SolidBam Racing auf dem starken 7. Gesamtrang und der BEBA Cup sorgt wieder für erstaunen. Die neue Mannschaft von ASL gewinnt den 4h Lauf und das auf der 8.Gesamtposition.
Am Sonntag stand nun das finale 5h Rennen auf dem Programm. Dies war erneut eng und spannend, wenn auch nicht mit der Dramatik aus dem zweiten Lauf. Auffällig dabei, die Teams gingen mehr an das Limit und es gab mehrere Zeitstrafen wegen Untergewicht oder Überschreitung des Boxen-Speedlimits. Wie z.B. Honda Spirit, Kurz&Paffrath oder der MSC Oberflockenbach (alle 10Sek.) Die #15 musste sogar eine St&Go wegen Untergewichtes verdauen, hier verlor man in Belleben mehr als eine Runde!
Nach 5 Stunden hatte dennoch der MSC Oberflockenbach die Nase vorn und holte sich den zweiten Laufsieg an diesem Wochenende. P2 mit 11 Sekunden Rückstand für die #20, dahinter Honda Spirit, ZAP #153 und die #44 von Kurtz&Paffrath, alle mit 344 absolvierten Runden.
In den anderen Klassen gab es nun neue Gesichter auf P1. Erneut schoben sich der Trophy- als auch der Cup-Sieger in die Top-Ten des Gesamtklassements. Bei der Siegerehrung brauchte man nur einen Namen anzusagen. „Die ADAC- Trophy und der BEBA-Cup in diesem abschließenden 5h Rennen geht an die Mannschaft von: Kartbahn.de Racing aus Bad Rappenau, mit ihrem Mach1 gewinnt die #91 die Trophy und mit der #92 gewinnt die Mannschaft auch den BEBA-Cup.
Fazit: Der MSC Oberflockenbach überzeugte in Belleben und holt sich 54 Meisterschaftspunkte aus den drei Rennen. GCD Bosch GTC Team lieferte eine strake Performance ab (49 Punkte) und sorgte mit Zap für die Show schlechthin. Honda Spirit fährt mit 40 Punkten nach Hause und zeigte das der gewohnte Speed wieder da ist.
In der Trophy holte die Kartbahn.de Racing die meisten Punkte vor SolidBam Racing und FaF Racing.
Im Beba-Cup führt ein Neuling die Tabelle an. ASL Racing kommt als Tabellenführer zum nächsten Lauf. Der findet am 29./30.06. in Bopfingen statt.