Mittwoch, 27. November 2024
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Kartsport Allgemein
01.07.2024

Schweizer Kart-Meisterschaft: Ein Trio überstrahlt alles!

Drei Fahrer überstrahlten das dritte Rennwochenende der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in 7 Laghi. Matt Corbi (OK Senior), Tiziano Kuznini (X30 Challenge Switzerland) und Jean Luyet (KZ2) gewannen all ihre drei Rennen.

Wie erwartet hat Albert Tamm, der Gesamtführende bei den Super Minis, der am Wochenende bei der WSK in Franciacorta im Einsatz stand, seine Leaderposition in der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft eingebüsst. Allerdings nicht an Nicola Mateo Frigg aus dem Team UBIQ Racing. Der junge Zürcher hatte zwar die beste Ausgangslage, Tamm die Führung abzujagen, doch Frigg hatte das ganze Wochenende über Motorenprobleme. Mit den Rängen 11, 20 und 12 konnte er definitiv nicht zufrieden sein. Besser erging es Aurelio Longhitano. Der Fahrer aus dem Team Spirit Racing war im Qualifying Sechster, fuhr danach zwei Siege in den Vorläufen ein und wurde im Finale Dritter. Mit den Zusatzpunkten für die schnellste Rennrunde hat Longhitano mit 153 Punkten die Führung im Gesamtklassement der 8- bis 12-Jährigen übernommen. Tamm ist neu Zweiter mit 142 Zählern – gefolgt von Diar Islami (133) und Orlando Rovelli (122). Der 12-jährige Islami war neben Longhitano der Mann des Tages in der jüngsten Kategorie. Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorläufen sicherte er sich zum Abschluss eines erfolgreichen Wochenendes seinen ersten Finalsieg. „Ich war im ROK-Cup mal ganz vorne, wurde dann aber abgeschossen”, sagt Islami. „Für mich war das hier also eine Premiere. Und ich bin natürlich sehr stolz auf diesen ersten Sieg.” Zweiter im Finale hinter Islami, aber vor Longhitano wurde dessen Spirit-Teamkollege Aaron Buhofer. Auch er war im Rahmen der SM noch nie so gut klassiert. Knapp an den Podesträngen vorbei fuhr Robin Räikkönen, der Sohn von Kimi Räikkönen. Nach den Rängen 4 und 5 in den Vorläufen wurde Räikkönen im Finale als Vierter abgewunken. Zwei Zeitstrafen warfen ihn danach jedoch auf Platz 16 zurück. Damit rückten Rovelli (auf Platz 4 ) und Marc Müller (auf Platz 5) vor. Ein Ausrufezeichen setzte auch Ben Iten. Der Neunjährige aus dem Team Spirit Racing holte sich in 7 Laghi seine erste Pole-Position! 

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In der Kategorie OK Junior, den Zweitjüngsten, hat Rookie Dan Allemann seine beiden ersten Siege eingefahren. Im Finale war der Spirit-Pilot dann trotz Pole-Position nicht mehr ganz so schnell unterwegs und musste sich mit Rang 4 begnügen. Der Sieg ging wie schon in Lonato und Franciacorta an die Gesamtführende Chiara Bättig aus dem Team KartBox.ch. Die Meisterin der Jahre 2022 und 2023 ist damit auf dem besten Weg, ihren Titel auch in dieser Saison erfolgreich zu verteidigen. „Wir hatten in den Vorläufen noch nicht ganz das perfekte Set-Up”, meinte Bättig. „Im Finale hat es dann gepasst.” Allemann ließ nach dem dritten und entscheidenden Rennlauf ausrichten: „Mit den Vorläufen bin ich sehr zufrieden. Im Finale bin ich mit den beiden neuen Reifen, die wir aufgezogen haben, nicht ganz klar gekommen.” Hinter Bättig und Allemann lieferten sich Arnaud Voutat (P3, P4 und P3) ein abwechslungsreiches Duell mit Georgiy Zasov (P4, P3, P2). In der Meisterschaft liegt Bättig mit 198 gegenüber 175 Punkten vor Allemann. Die schnellste Rennrunde im Finale ging im Übrigen nicht an einen Fahrer aus den Top 3. Diese sicherte sich Shai Derungs aus dem Team MH Racing.

Für reichlich Action hat einmal mehr die Kategorie X30 Challenge Switzerland gesorgt. 30 Fahrer und Fahrerinnen haben in der Einheitsklasse um Punkte und Podestplätze gekämpft. Diese waren im Qualifying gerade mal durch eine Sekunde getrennt! Mann des Tages war Tiziano Kuznini. Der Fahrer aus dem Innovate Competition verpasste einen „Grand Slam” nur deshalb, weil er im Finale nicht die schnellste Rennrunde fuhr. Diese drei Zusatzpunkte gingen an Teamkollege Luca Luongo, der sein Wochenende nach einer länger anhaltenden Durststrecke mit einem hart verdienten dritten Platz krönte. Vorne diktierte Kuznini das Tempo – dicht gefolgt von Samuel Ifrid aus dem Team UBIQ Racing. Die beiden lieferten sich bereits in Lonato ein heißes Duell. Und auch diesmal schenkten sie sich nichts. Als Ifrid in der letzten Runde im Finale dicht aufschloss, kam es gar zur Berührung. Dabei wurde Ifrids Frontspoiler eingedrückt, was eine Fünf-Sekunden-Strafe zur Folge hatte. Über die Schuldfrage waren sich die beiden, die außerhalb der Strecke lustigerweise ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflegen, (natürlich) uneins. Für Ifrid kam es nach dem Rennen noch dicker. Weil er zuvor unter „Gelb” überholte, bekam er nicht nur fünf, sondern gleich 15 Strafsekunden aufgebrummt. Damit fiel er auf Platz 17 zurück. In der Meisterschaft führt Kuznini mit 182 Punkten vor Gabriel Volpe (131) und Ifrid (130). Volpe, der im letzten in Rennen in Franciacorta noch brillierte, hatte diesmal kein Glück. Im zweiten Vorlauf wurde er gar wegen 100 Gramm Untergewicht disqualifiziert. Ein starkes Wochenende lieferte dafür Nathan Jolliet ab. Der Fahrer aus dem Team LKM wurde nach Platz 6 im ersten Vorlauf zwei Mal Zweiter. Ohne andere Fahrer und deren Leistungen zu unterschlagen, soll an dieser Stelle die schnellste Dame des Feldes hervorgehoben werden: Nicole Maffeis. Die Tessinerin aus dem Gerber Team Corse machte in 7 Laghi mit den Plätzen 9, 6 und 10 von sich reden.

In der Kategorie OK Senior hat einer die Konkurrenz in den Schatten gestellt: Matt Corbi. Der Jurassier fuhr in 7 Laghi zum ersten Mal bei den Senioren und ließ diese in allen drei Rennen klar hinter sich. Corbi, 2022 noch Zweiter bei den Super Minis, hat die vergangenen anderthalb Jahre international sehr viel Erfahrung gesammelt. Diese hat er in 7 Laghi souverän abgerufen. Leader Jérôme Huber musste nach dem ersten Vorlauf – wie auch seine anderen Mitstreiter – neidlos anerkennen, dass gegen Corbi kein Kraut gewachsen war. Letzterer freute sich natürlich über den Sieg und meinte nach der Siegerehrung: „Wir haben in den vergangenen Monaten sehr viel investiert. Der Erfolg heute hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.” Ob Corbi noch weitere Läufe zur SM bestreiten wird, ist offen. „Vielleicht kommen wir nach Levier”, meinte sein Vater David. In der Meisterschaft führt weiter Huber (164 Punkte) vor Teamkollege Lyon Mathur (158). Der Vorsprung Hubers ist deshalb geschrumpft, weil beim Zürcher im zweiten Vorlauf die Zündkerze versagte. Eine erneut starke Leistung lieferte auch Levi Arn. Der erst 13-Jährige fuhr in allen drei Läufen als Dritter aufs Podium.

Für Stimmung sorgten bei den Schaltkarts, der KZ2, vor allem die mitgereisten Walliser Fans der Gebrüder Jean und Samuel Luyet. Ersterer bedankte sich bei ihnen mit drei Laufsiegen und der schnellsten Rennrunde. Für einen „Grand Slam” reichte es knapp nicht. Im Rennen um die Pole-Position fehlten Jean Luyet mickrige zwölf Tausendstelsekunden… Für Samuel Luyet, der jüngere der beiden Brüder, endete das Wochenende mit den Rängen 3, 2 und 2. Damit nahm er im Kampf um die Meisterschaft dem grössten Widersacher Ethan Frigomosca wieder ein paar Punkte zugunsten seines Bruders ab. Vorjahresmeister Frigomosca landete nach Startplatz 1 auf den Rängen 2, 4 und 3. Im Orchester der Großen spielt auch Kevin Wälti mit. Der Berner aus dem Team Swiss Hutless belegte die Plätze 4, 3 und 4 und ließ sich nie abschütteln. Hinterher meinte er bescheiden: „Wenn man bedenkt, wie viel internationale Erfahrung die beiden Luyets und Frigomosca haben, dann kann ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein.” In der Meisterschaft bleibt Jean Luyet nach diesem Wochenende selbstverständlich in Führung – gefolgt von seinem Bruder und Frigomosca, die punktgleich sind. 
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