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Porsche Carrera Cup
12.03.2024

Talentprobe von Bönighausen in Middle East

Nach zwölf Saisonrennen endete die Saison 2023/2024 des Porsche Carrera Cup Middle East letzten Samstag in Jeddah. Für den Niedersachsen Colin Bönighausen ging es im Finale darum, seinen Top-Drei-Platz in der Meisterschaft zu fixieren und damit eine großartige Debütsaison zu krönen. „Ich habe mich auf dem Stadtkurs sofort sehr wohl gefühlt. Allerdings musste man sich auf die veränderten Gripverhältnisse einstellen, wenn Formel 2 oder Formel 1 vor unserer Session gefahren sind.“ Auf der schnellen Strecke am Roten Meer ging es in den Rennen knapp her und zahlreiche Duelle prägten die beiden Rennläufe.

Im stark besetzten Starterfeld, umgeben von erfahrenen Supercup- und Carrera-Cup-Piloten, konnte sich Bönighausen erneut sensationell behaupten und als Dritter die Ziellinie überqueren: „Das war sicher mein Saisonhighlight, unter Flutlicht und im Rahmen der Formel 1 aufs Siegerpodest zu dürfen“, zeigte sich Colin stolz neben Sieger Harry King und dem Zweitplatzierten Robert de Haan. PCCME Series Head und Teamchef Robert Lechner resümiert: „Zum Abschluss der Saison hat Colin noch einmal eine Megaleistung gezeigt. Auf dem schnellsten Straßenkurs der Welt, zwischen den Leitplanken entlang, sieht man wirklich, wer Talent hat!“

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Damit sicherte er Rang drei in der Meisterschaft ab, theoretisch war jetzt noch Rang 2 in Reichweite. „Ich bin mit der Einstellung ‚alles oder nichts’ ins letzte Rennen gegangen. Die Pace war wieder gut, aber ich habe mich dann ein-, zweimal verbremst und den Podestplatz verloren.“ Rang vier zum Ausklang seiner erster Saison mit dem neuen Porsche 911 GT3 Cup-Auto und ohne Fahrhilfen ist aber beileibe kein Grund zu klagen. Insgesamt fuhr Bönighausen im PCCME fünfmal aufs Podest und damit verdient auch in der Gesamtwertung unter die Top-Drei: „Ich habe fahrerisch sehr viel gelernt und zusammen mit meinem Ingenieur Frank Funke ein besseres Verständnis für das Auto und die Reifen entwickelt.“ Robert Lechner fügt hinzu: „Colin ist im letzten Jahr sehr erwachsen geworden. Er hat verstanden, was einen guten Rennfahrer ausmacht: Es gilt, auf der Rennstrecke und auch abseits davon zu performen. Er repräsentiert seine Partner gut und sein Umfeld ist sehr professionell.“

Schon eine Woche zuvor, ebenfalls im Rahmen der Formel 1, wurde in der Wüste von Bahrain um Punkte gekämpft. In zwei heißen Rennen war Colin bemüht, die schlechte Platzierung aus der Qualifikation wieder gut zu machen. Dies gelang dem 19-Jährigen mit schnellen Sektor- und Rundenzeiten und Rang fünf im ersten Lauf. „Bahrain mit dem Saisonauftakt der Formel 1 war eine coole Veranstaltung, es waren sehr viele Fans da und sehr viel Entertainment rundherum.“

Für den orange-weißen FIRE-Boliden geht es jetzt per Flugzeug zurück nach Europa. Noch im März stehen die Testfahrten für die kommende Saison des Porsche Carrera Cup Deutschland am Programm: „Das deutsche Championat wird nochmal schwerer – mit 30 Autos und vielen Topfahrern und -teams. Aber das krieg' ich dann auch hin!“, zeigt sich Colin optimistisch, als Rookie auch im PCCD zu liefern. Auch Robert Lechner ist überzeugt: „Mit der Vorbereitung über den Winter im Porsche Carrera Cup Middle East kommt er bestens vorbereitet in den Porsche Carrera Cup Deutschland. Ich traue ihm zu, die Rookiewertung in den Top-Drei zu beenden. Wir von Lechner Racing werden ihn jedenfalls weiter beobachten.“ Das erste Rennen steigt am 20. April im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola.
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