Eine Eigenart des Sachsenrings kennen beide Titelkandidaten nur zu genau: den ungewöhnlich hohen Anteil von Linkskurven. Er belastet den rechten Vorderreifen der Porsche 911 GT3 Cup besonders stark. „Du musst verhindern, dass dein Auto über die Vorderräder rutscht“, hat Larry ten Voorde dem fahrphysikalischen Zustand des Untersteuerns den Kampf angesagt. „Dem können wir ein wenig mit der Fahrwerksabstimmung und der Einstellung des Heckflügels entgegenwirken. Aber den größten Einfluss darauf hast du als Fahrer.“ In der Saison 2023 erzielte Ten Voorde auf dem Sachsenring einen zweiten und einen dritten Rang. In den Jahren 2019 bis 2021 feierte er jeweils einen Sieg.
„Der Sachsenring passt nicht wirklich zu meinem Fahrstil“, gibt dagegen Harry King zu. In der zurückliegenden Saison kam der Brite bei seinem Debüt auf der Rennstrecke in der Nähe von Chemnitz über einen neunten und einen 13. Rang nicht hinaus. „Wir testen in der Woche vor dem Rennen auf der Strecke – ich will perfekt vorbereitet sein.“
Auf dem dritten Rang der Gesamtwertung wird Robert de Haan aus dem Team75 Bernhard geführt. Der 18 Jahre alte Niederländer ist der aktuell bestplatzierte Fahrer aus dem Talent Pool des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland und führt auch die Rookie-Wertung an. In dieser Kategorie sind seine Landsmänner Kas Haverkort, der für Uniserver by Team GP Elite fährt, und Flynt Schuring seine nächsten Verfolger.
Der erst seit wenigen Wochen 18 Jahre alte Schuring tritt für Proton Huber Competition an. Sein Bruder Morris stellte in der Saison 2023 auf dem Sachsenring einen neuen Rekord als jüngster Laufsieger in der Historie des deutschen Carrera Cup auf. Flynt Schuring hat – ebenso wie der noch ein Jahr jüngere Deutsche Janne Stiak – am kommenden Wochenende die Chance, seinen Bruder als Rekordhalter abzulösen.
In der Teamwertung konnte sich Proton Huber Competition bereits leicht von den Verfolgern absetzen. Für die Mannschaft aus Bayern punkten außer Larry ten Voorde auch die beiden Deutschen Alexander Tauscher und Sebastian Freymuth. Tauscher feierte zuletzt auf dem Nürburgring seinen ersten Sieg im Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland.
Talent Pool besucht Talent Pool
Der Talent Pool des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland begrüßt bei der sechsten Runde auf dem Sachsenring besondere Gäste: die ebenfalls von Porsche Deutschland geförderten Kollegen aus dem erstmals gebildeten Talent Pool des Porsche Sports Cup Deutschland. Im deutschen Carrera Cup existiert der Talent Pool seit 2018. Die aktuell sieben Youngster erhalten umfassende Unterstützung in den Bereichen Fitness, Ernährung und Medien sowie eine professionelle Betreuung durch den ehemaligen Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler. Mit Beginn der laufenden Saison hat Porsche Deutschland die Talent-Pool-Förderung auf den Porsche Sports Cup Deutschland ausgeweitet. Diese Serie ist die Einsteigerkategorie in die Markenpokal-Welt der Stuttgarter Sportwagenmarke. Sechs junge Piloten, darunter die Bulgarin Alexandra Vateva, erhalten eine dem Carrera Cup vergleichbare Unterstützung.
„Das Konzept des Talent Pool hat sich hervorragend bewährt. Heutige Profis aus dem Kader von Porsche Motorsport und auch aus den Werksteams anderer Marken haben einen ersten großen Karriereschritt im Talent Pool des deutschen Carrera Cup absolviert. Dieser Erfolg hat Porsche Deutschland dazu angeregt, auch im Porsche Sports Cup Deutschland einen Talent Pool ins Leben zu rufen. Ich freue mich darauf, die jungen Fahrerinnen und Fahrer am Sachsenring willkommen zu heißen. Die Mitglieder unseres Talent Pools werden ihnen die Welt des professionellen Motorsports näherbringen“, blickt Thorsten Rückert voraus, der Projektleiter des Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland.