Prototype Cup Germany
08.09.2024
Markus Pommer / Valentino Catalano Champions 2024
„Nachdem ich es 2023 nicht geschafft hatte, obwohl wir teilweise wirklich schnell waren, bin ich heute umso glücklicher“, strahlte Catalano, Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport. Sein Teamkollege schaffte sogar das Kunststück, seinen Titel aus 2023 erfolgreich zu verteidigen. „Wir hatten in dieser Saison teilweise echt Pech, haben aber nie aufgegeben. Die Titelverteidigung macht mich schon stolz, denn ich habe gezeigt, dass ich auch in einer anderen Konstellation mit einem anderen Team und einem anderen Teamkollegen als im vergangenen Jahr Champion werden kann.“
An der Spitze des Finalrennens war schnell alles klar, Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) übernahm mit seinem Duqueine am Start die Spitze und setzte sich sofort vom Feld ab. Auch nach dem obligatorischen Boxenstopp lag er noch in Führung; im Ziel hatte er fast 55 Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierten Julien Apothéloz (23/CHE) / Riccardo Leone Cirelli (16/ITA, beide BWT Mücke Motorsport), die ebenfalls einen Duqueine pilotierten. „Ich bin sehr zufrieden. Wichtig war, am Start Rang eins zu halten. Danach konnte ich mich absetzen und zeigen, wie schnell ich bin und wie gut das Auto von Mühlner Motorsport ist. Im kommenden Jahr würde ich gerne wiederkommen und dann den Titel in Angriff nehmen.“
Hinter Al Azhari reihten sich am Start Catalano und Felipe Laser (36/Leipzig, Frikadelli Racing Team) ein. Nach zehn Runden zog Laser vorbei an Catalano; diese Reihenfolge war auch noch aktuell, als das Boxenstoppfenster öffnete. Nach Ausführung aller Boxenstopps war Mücke-Mann Apothéloz neuer Dritter, Pommer rutschte in seinem Duqueine auf Platz vier zurück. Weil Ligier-Mann Klaus Abbelen (63/Barweiler, Frikadelli Racing Team) den zweiten Rang nicht halten konnte, schoben sich sowohl Apothéloz wie auch Pommer in der Folge um je eine Position nach vorne und freuten sich über Podestplätze.
Weit weniger positiv verlief der Nachmittag für Torsten Kratz (53/Mönchengladbach) und Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport). Eine Durchfahrtsstrafe, nachdem die Mindeststandzeit beim Boxenstopp um 0,1 Sekunden unterboten wurde, warf das Konrad-Duo im Ligier im Klassement weit zurück, so dass ihre Titelambitionen mehr und mehr schwanden. Einen kurzen Moment konnten sie noch einmal hoffen, denn Pommer legte aufgrund ansteigender Getriebetemperatur eine deutlich langsamere Runde ein. Doch danach konnte er wieder schnellere Rundenzeiten fahren und lief auch nicht Gefahr, durch einen Getriebeschaden auszurollen. Für Kratz / Soufi blieb im Rennen der sechste Rang hinter Sven Barth (43/Eberbach) / Michael Lyons (33/GBR, beide Momo Gebhardt Racing) sowie Abbelen / Laser. Barth und Lyons wiederholten damit den vierten Rang von gestern und egalisierten so auch das beste Resultat eines Ginetta-Chassis in diesem Jahr.
Für Antti Rammo (41/EST, MRS GT-Racing) war es ein Renntag mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Este schied nach einem Dreher schon frühzeitig aus, doch er holte trotzdem den Titel des besten Trophy-Piloten. Der war dem Ligier-Piloten sowieso nur noch theoretisch zu nehmen. Die Lorbeeren des besten Teams gingen an Gebhardt Motorsport.
Julien Apothéloz (Zweiter): „Ich denke, es war ein guter Abschluss der Saison. Wir haben es hier auf dem Sachsenring zweimal auf das Podest geschafft, damit können wir glücklich sein. Das Rennen war nicht einfach, denn das Auto war vor allem auf der Hinterachse sehr instabil. Ich habe dementsprechend nicht viel riskiert, denn ich wollte diesen Podestplatz nach Hause bringen.“
Riccardo Leone Cirelli (Zweiter): „Erst einmal Glückwunsch an Markus und Valentino zum Titelgewinn, ihnen ist eine fehlerfreie Saison gelungen. Aber auch ich bin mit meiner ersten Saison im LMP3-Sport sehr zufrieden. Wir haben zwei Rennen gewonnen, womit ich vorher nicht gerechnet hätte. Und wir sind in der Abschlusstabelle knapp hinter Danny Soufi und Torsten Kratz Dritter. Auch das Auto finde ich klasse und sehr gut zum Lernen. Außerdem natürlich ein großes Dankeschön an Julien und das ganze Mücke-Team, die mir meine erste Saison im LMP3 leicht gemacht haben.“
Valentino Catalano (Dritter): „Es war wichtig, den zweiten Platz am Start zu halten – was gar nicht so einfach war, weil die Seite der Fahrbahn einfach die schlechtere ist. Als ich wusste, dass das Konrad-Duo weit hinter uns lag, bin ich kein Risiko mehr eingegangen und habe Markus das Auto auf Rang drei übergeben.“
Markus Pommer (Dritter): „Schon früh in meinem Stint wurde mir gesagt, dass Konrad eine Drive-Through bekommt, was die Lage den Titelkampf betreffend etwas entspannt hat. Ich konnte schnell auf Julien aufholen, aber dann stieg meine Getriebetemperatur auf 119 Grad Celsius. Ich habe mich mit meinem Ingenieur über Funk besprochen und wir haben uns entschieden, null Risiko einzugehen. Also habe ich mich zurückfallen lassen, was ein komisches Gefühl war. Aber vielleicht hat uns das vor einem Getriebeschaden bewahrt und das war es natürlich wert.“