Freitag, 29. November 2024
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Rallye WM
17.04.2024

M-Sport Ford setzt in Kroatien auf optimierte Puma Hybrid Rally1-Aerodynamik

Gemischte Straßenbedingungen in den Seealpen, rasante Schnee- und Eispisten in Schweden, dann Staub und Schlamm bei der „Safari“ in der kenianischen Savanne und jetzt kroatische Asphaltsträßchen mehr oder minder guter Qualität: Der Start in das Rallye-WM-Jahr 2024 ist ein klarer Fall für echte Allround-Könner am Steuer. M-Sport Ford rechnet sich nach zwei Podestresultaten in Folge auch für den vierten Saisonlauf gute Chancen auf ein Spitzenergebnis aus. Das werksunterstützte Team schickt zwei der über 368 kW (500 PS) starken Ford Puma Hybrid Rally1 ins Rennen. Sie werden pilotiert von den Crews Adrien Fourmaux/Alexandre Coria aus Frankreich und Grégoire Munster/Louis Louka aus Belgien. Als drittes Fahrzeug kommt ein Fiesta Rally2 für Williams Creighton/Liam Regan hinzu. Die Iren haben im vergangenen Jahr die Junioren-Weltmeisterschaft gewonnen.

Die Rallye Kroatien, erst seit 2021 Teil des WM-Kalenders, hat sich als Zuschauermagnet schnell einen Namen gemacht: In den vergangenen beiden Jahren säumten jeweils mehr als 300.000 begeisterte Fans die Wertungsprüfungen (WP) und sorgten für eine bemerkenswerte Atmosphäre. Die Strecken besitzen einen ganz speziellen Charakter mit ständig wechselnden Grip-Verhältnissen, mal engen und mal weiten Querschnitten und zahlreichen Kuppen, auf denen die Rallye-Fahrzeuge zu spektakulären Sprüngen abheben. Hinzu kommt die wechselhafte Witterung, die mit plötzlichen Regenschauern die Reifenwahl zu einer schwierigen Angelegenheit machen kann, während später startende Teilnehmer dann zunehmend verschmutzte Pisten vorfinden.

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M-Sport bringt modifizierte Puma Hybrid Rally1 in den Servicepark in Zapresic unweit der Landeshauptstadt Zagreb: Die Turbo-Hybrid-Allradler erhalten jeweils einen neuen Heckflügel, der die Aerodynamik auf den oftmals sehr schnellen Prüfungen verbessern soll.

Adrien Fourmaux reist mit breiter Brust und als Dritter der Fahrerwertung nach Kroatien. Sowohl in Schweden als auch in Kenia hat der Franzose mit dritten Plätzen die besten Resultate seiner bisherigen Karriere erzielt. Diesen Lauf möchte er auf den südosteuropäischen Asphaltwegen am liebsten fortsetzen. 2021 ging Fourmaux bei dieser WM-Rallye erstmals mit einem Fahrzeug aus der Topkategorie an den Start und sicherte sich gleich den fünften Rang. Seither konnte er seine Asphaltqualitäten weiter verfeinern, wie er mit einem WRC-2-Klassensieg bei der Rallye Zentraleuropa im vergangenen Herbst unterstrichen hat.

Grégoire Munster fühlt sich auf befestigten Straßen ohnehin besonders wohl. Dies hat der Belgier mit luxemburgischer Lizenz zum Beispiel durch seinen WRC-2-Sieg bei der Rallye Japan unter Beweis gestellt. Jetzt will er das Gelernte am Steuer eines Puma Hybrid aus der Rally1-Kategorie umsetzen und zeigen, dass er auch in der Topklasse konkurrenzfähig ist.

William Creighton blickt seiner ersten WM-Rallye mit dem rund 213 kW (290 PS) starken, ebenfalls allradgetriebenen Fiesta Rally2 auf Asphalt entgegen. Dass er die Materie beherrscht, hat der Ire in der Rallye-Meisterschaft seiner Heimat sowie in der britischen Serie bereits deutlich gemacht. In Kroatien war er seit 2021 bereits drei Mal in der Junioren-WM mit von der Partie – die Charakteristik der Strecken sollte ihm damit vertraut sein.

Neben den drei von M-Sport eingesetzten Fahrzeugen gehen allein in der Junioren-WM insgesamt 17 Fiesta Rally3 an den Start. Diese Allradler setzen auf einen 1,5 Liter großen Turbo-Dreizylinder, der 173 kW (235 PS) leistet.

„Ich bin sehr stolz darauf, was wir mit unserem Team in dieser frühen Phase der Rallye-WM bereits erreichen konnten – offensichtlicht haben wir die richtige Herangehensweise gewählt“, betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Adrien Fourmaux hat mit zwei Podiumsplatzierungen einen fantastischen Job abgeliefert. Jetzt wird es spannend zu sehen, was er mit seiner Erfahrung und seinen Streckenkenntnissen in Kroatien leisten kann. Grégoire Munster hat sein Können und seine Entschlossenheit bereits zum Ausdruck gebracht. Leider war ihm nicht immer das Glück hold. Auf Asphalt fühlt er sich aber besonders wohl. Ich rechne durchaus mit einigen guten WP-Zeiten von ihm. Insgesamt freue ich mich auf Kroatien. Mit all den Fans im Service-Park und entlang der Prüfungen besitzt sie eine tolle Atmosphäre.“


Adrien Fourmaux / Alexandre Coria (F/F, Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 16); WM-Rang: 3; Rallye-Kroatien-Starts: 5. Bestes Ergebnis: Platz 59 (2021)

„Die Rallye Kroatien ist für mich eine ganz besondere Veranstaltung: Hier habe ich zum ersten Mal am Steuer eines ,World Rally Car' gesessen und bin 2021 gleich Fünfter geworden“, bestätigt der 28-jährige Fourmaux. „Ich mag die Strecken mit ihren teilweise sehr ebenen Abschnitten. Dennoch zählt sie zu den eher schwierigen Asphalt-Rallyes im WM-Kalender, denn die ständig wechselnden Grip-Bedingungen lassen sich nur schwierig einschätzen. Zudem können wir in den Innenkurven oftmals ,cutten', also abkürzen. Dies verlangt aber hohe Präzision und stellt für alle Teams eine große Herausforderung dar. Dennoch macht die Rallye sehr viel Spaß, was insbesondere auch an den vielen begeisterten Zuschauern liegt.“


Grégoire Munster / Louis Louka (NL/NL, Ford Puma Hybrid Rally1, Startnummer 13). WM-Rang: 17; Rallye-Kroatien-Starts: 2. Bestes Ergebnis: Platz 26 (2023, 11. in der WRC2)

„Ich freue mich, dass es jetzt wieder auf Asphalt zur Sache geht – auf diesem Straßenbelag fühle ich mich am wohlsten“, so der 25-jährige Munster. „Unser Test vor dieser Rallye lief sehr vielversprechend, ich konnte ein sehr gutes Gefühl für den Ford Puma Hybrid Rally1 entwickeln. Die Rallye Kroatien zeichnet sich zumeist durch schnelle Prüfungen, aber auch viele Kuppen, Senken und ausgefahrene Innenkurven aus, wodurch viel Schmutz auf die Straßen gelangt. Das macht es noch schwieriger, aber genau das mag ich.“


Williams Creighton / Liam Regan (IRL/IRL, Ford Fiesta Rally2, Startnummer 30). Rallye-Kroatien-Starts: 2. Bestes Ergebnis: Platz 24 (2021, 5. in der Junior-WM)

„In der irischen und der britischen Rallye-Meisterschaft konnte ich gute Erfahrungen mit dem Fiesta auf befestigten Straßen sammeln, darum freue ich mich jetzt darauf, dies in Kroatien umsetzen zu dürfen“, so der 26-jährige Creighton. „Dennoch wird die Veranstaltung mit seinem zum Teil doch recht rutschigen Asphalt und der hohen Wettbewerbsdichte in der WRC2-Klasse eine ziemliche Herausforderung für uns. Wir setzen auf einen gelungenen Test vor dem Start und werden uns auch bei der Erstellung des Aufschriebs viel Mühe geben. Danach hoffe ich, dass wir uns im Laufe der Rallye möglichst weit verbessern können.“
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