Die Rallye Kroatien, erst seit 2021 Teil des WM-Kalenders, hat sich als Zuschauermagnet schnell einen Namen gemacht: In den vergangenen beiden Jahren säumten jeweils mehr als 300.000 begeisterte Fans die Wertungsprüfungen (WP) und sorgten für eine bemerkenswerte Atmosphäre. Die Strecken besitzen einen ganz speziellen Charakter mit ständig wechselnden Grip-Verhältnissen, mal engen und mal weiten Querschnitten und zahlreichen Kuppen, auf denen die Rallye-Fahrzeuge zu spektakulären Sprüngen abheben. Hinzu kommt die wechselhafte Witterung, die mit plötzlichen Regenschauern die Reifenwahl zu einer schwierigen Angelegenheit machen kann, während später startende Teilnehmer dann zunehmend verschmutzte Pisten vorfinden.
M-Sport bringt modifizierte Puma Hybrid Rally1 in den Servicepark in Zapresic unweit der Landeshauptstadt Zagreb: Die Turbo-Hybrid-Allradler erhalten jeweils einen neuen Heckflügel, der die Aerodynamik auf den oftmals sehr schnellen Prüfungen verbessern soll.
Adrien Fourmaux reist mit breiter Brust und als Dritter der Fahrerwertung nach Kroatien. Sowohl in Schweden als auch in Kenia hat der Franzose mit dritten Plätzen die besten Resultate seiner bisherigen Karriere erzielt. Diesen Lauf möchte er auf den südosteuropäischen Asphaltwegen am liebsten fortsetzen. 2021 ging Fourmaux bei dieser WM-Rallye erstmals mit einem Fahrzeug aus der Topkategorie an den Start und sicherte sich gleich den fünften Rang. Seither konnte er seine Asphaltqualitäten weiter verfeinern, wie er mit einem WRC-2-Klassensieg bei der Rallye Zentraleuropa im vergangenen Herbst unterstrichen hat.
Grégoire Munster fühlt sich auf befestigten Straßen ohnehin besonders wohl. Dies hat der Belgier mit luxemburgischer Lizenz zum Beispiel durch seinen WRC-2-Sieg bei der Rallye Japan unter Beweis gestellt. Jetzt will er das Gelernte am Steuer eines Puma Hybrid aus der Rally1-Kategorie umsetzen und zeigen, dass er auch in der Topklasse konkurrenzfähig ist.
William Creighton blickt seiner ersten WM-Rallye mit dem rund 213 kW (290 PS) starken, ebenfalls allradgetriebenen Fiesta Rally2 auf Asphalt entgegen. Dass er die Materie beherrscht, hat der Ire in der Rallye-Meisterschaft seiner Heimat sowie in der britischen Serie bereits deutlich gemacht. In Kroatien war er seit 2021 bereits drei Mal in der Junioren-WM mit von der Partie – die Charakteristik der Strecken sollte ihm damit vertraut sein.
Neben den drei von M-Sport eingesetzten Fahrzeugen gehen allein in der Junioren-WM insgesamt 17 Fiesta Rally3 an den Start. Diese Allradler setzen auf einen 1,5 Liter großen Turbo-Dreizylinder, der 173 kW (235 PS) leistet.
„Ich bin sehr stolz darauf, was wir mit unserem Team in dieser frühen Phase der Rallye-WM bereits erreichen konnten – offensichtlicht haben wir die richtige Herangehensweise gewählt“, betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Adrien Fourmaux hat mit zwei Podiumsplatzierungen einen fantastischen Job abgeliefert. Jetzt wird es spannend zu sehen, was er mit seiner Erfahrung und seinen Streckenkenntnissen in Kroatien leisten kann. Grégoire Munster hat sein Können und seine Entschlossenheit bereits zum Ausdruck gebracht. Leider war ihm nicht immer das Glück hold. Auf Asphalt fühlt er sich aber besonders wohl. Ich rechne durchaus mit einigen guten WP-Zeiten von ihm. Insgesamt freue ich mich auf Kroatien. Mit all den Fans im Service-Park und entlang der Prüfungen besitzt sie eine tolle Atmosphäre.“