Schon auf den ersten beiden Prüfungen der kurzen Prolog-Etappe am Donnerstag kam es zu einem sehr spannenden und äußerst knappen Schlagabtausch der WRC-Stars, bei dem Toyota-Speerspitze Sébastien Ogier am Ende die Nase vorne hatte. Der derzeitige WRC-Dritte liegt vor der zweiten Etappe am Freitag mit 0,9 Sekunden denkbar knapp in Führung. Informationen zum Event, News und Stimmen der Piloten gibt es stets aktualisiert auf der offiziellen Homepage unter centraleuropeanrally.eu.
Viele Fans aus aller Welt strömten am Donnerstag zum Prager Präsidentenpalast, vor dem die Startrampe für den zwölften von 13 WRC-Läufen aufgebaut war. Sie erlebten einen stimmungsvollen Start, um den herum sich ein volles Programm mit Autogrammstunden und Interviewrunden spannte. Besonders euphorisch: Die Fans aus Belgien, denn bei der Central European Rally hat WRC-Tabellenführer Thierry Neuville (Hyundai, 207 Punkte) die Chance, den WM-Titel erstmals in das Land der Flamen und Walonen zu holen. Er führt im Kampf gegen seinen zweitplatzierten Teamkollegen Ott Tänak (EST, 178) und Toyota-Ass Sébastien Ogier (166) derzeit komfortabel. Die WM-Krone setzt sich der Belgier bei maximal 30 zu vergebenden Punkten am Wochenende auf, wenn er mindestens zwei Punkte mehr holt als Tänak und nicht mehr als zehn Punkte des Vorsprungs auf Ogier verlieren. „Unser Plan ist, die Rallye in einem guten Rhythmus zu absolvieren, unsere Linie zu finden und sie zu genießen“, gab sich Thierry Neuville am ersten Tag relaxt. „Wir hoffen alle, dass wir an diesem Wochenende den Titel holen können, aber wir müssen abwarten. Wenn wir uns wohl fühlen und alles gut läuft: warum nicht? Andererseits sind es noch zwei Monate bis Saisonende, und wir müssen weitermachen, in unserem Rhythmus und unserer Strategie.“
Ogier und Neville im Fight um Sekundenbruchteile
Schon beim Shakedown ließ Neuville allerdings keine Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen, als er auf der 2,1 km kurzen Test-Strecke die schnellste Zeit markierte. Doch beim ersten Schlagabtausch nach dem stimmungsvollen Start auf dem Prager Hradschin war es dann Toyota-Mann Ogier, der die Nase vorne hatte: Vor den vollen Zuschauerrängen der Galopprennbahn Velká Cuchle zeigte der achtfache WRC-Champion auf der Super Special Stage einen Blitzstart und holte die WP-Bestzeit 0,6 Sekunden vor seinem Markenkollegen Takamoto Katsuta. Neuville dagegen erlebte einen Aha-Moment, als er einen Strohballen der Streckenbegrenzung touchierte und dabei seinen Kotflügel lädierte. Der Belgier konterte aber bereits auf der stimmungsvollen Abendprüfung von Klatovy, auf der er vor Teamkollege Tänak und Ogier die Bestzeit notieren ließ. Dennoch hatte am Ende Ogier die Nase vorne, denn in der Addition beider Prüfungen lag er 0,9 Sekunden vor dem Neuville uns sorgte damit für denkbar spannende Vorzeichen für den zweiten Rallyetag. „Thierry hat einen ziemlich komfortablen Vorsprung in der WRC, das erinnert mich an meine erste Meisterschaftssaison“, analysiert Spitzenreiter Ogier und verspricht einen harten Kampf: „Aber er muss den Job trotzdem erst zu Ende bringen. Es ist nie vorbei, bis es vorbei ist.“ Nach der kurzen Auftaktetappe freut er sich deshalb auf Tag zwei: „So ist es oft an einem Donnerstag, morgen wird es mehr Action geben.“