Sportwagen Allgemein
10.09.2024
Laptime Performance meistert Michelin 992 Endurance Cup
Alle vier Piloten waren erstmals in Spa-Francorchamps am Start, so dass der bayrische Rennstall den Test am Donnerstag nutzte, dass die vier Fahrer den tückischen und schnellen Kurs in den Ardennen kennenlernen konnten. Dies funktionierte bei guten Witterungsbedingungen auch gut. Nach einem Wetterumschwung zum Freitag sammelten die Piloten noch zusätzliche Regenerfahrung, so dass der Porsche-Rennstall ein gutes Regensetup herausfahren konnte. „Interessant bei den Amerikanern ist, wie sie mit dem Michelin-Reifen zurechtkamen, da sie ja normalerweise Yokohama gewöhnt sind“, erläutert Simon Eibl. „Das lustige an der ganzen Geschichte ist, dass Reinhold Krahn erst das zweite Mal überhaupt in seinem Leben im Regen gefahren ist und das ein bisschen gedauert hat, bis er überhaupt verstanden hat, wie viel Grip so ein Reifen überhaupt hat.“
Das Qualifying fand in einem dreigeteilten Format statt. Drei verschiedene Fahrer mussten in je einem Segment eine Rundenzeit setzen, ehe die kombinierte Rundenzeit dann über die Startreihenfolge entschieden hat. „Das Qualifying war interessant, da es im ersten Segment noch nass war und wir mit Regenreifen fahren mussten und dann zum zweiten Segment auf Slicks wechselten“, fügt Teameigner Eibl an. Das dritte Segment fuhr der Le Mans-erfahrene Thomas Merrill, der als Profi auf dem Fahrzeug auf Top-Fünf-Niveau unterwegs war. In der Durchschnittsrundenzeit qualifizierte sich das Team auf dem neunten Startrang in der Am-Klasse, Position 25 in der Gesamtwertung.
Danach machte sich der Rennstall, welcher Langstreckenrennen unter anderem von der Nürburgring Nordschleife kennt, viele Gedanken über die Strategie und welche Piloten im Nachttraining fuhren. „Das Reglement besagt, dass die Fahrer, die nach Sonnenuntergang zum Einsatz kommen werden, im Nachttraining zwei gezeitete Runden fahren müssen“, gibt Simon Eibl einen Einblick in das Reglement des Michelin 992 Endurance Cup.
Am frühen Samstagmorgen wurde dann das zwölfstündige Rennen gestartet. Als Startfahrer stieg der erfahrene Charly Hayes in den Porsche 911 GT3 Cup ein. Hayes konnte im ersten Stint gleich elf Positionen gut machen und brannte ein wahres Feuerwerk ab! Thomas Merrill, der Pro im Aufgebot von Laptime Performance, fuhr den zweiten Stint und konnte sich erneut um viele Positionen vorschieben, so dass das Fahrzeug zur Rennhalbzeit auf Podestniveau in der Am-Klasse unterwegs war.
„Leider unterlief Reinhold dann ein kleiner Fehler, so dass er ins Kies gerutscht ist“, berichtet der Teamchef. „Er wurde daraufhin auf die Strecke zurückgezogen, woraufhin wir unseren geplanten Boxenstopp vorgezogen haben und auch den Bremsenwechsel eine Dreiviertelstunde eher gemacht haben, als wir es ursprünglich geplant hatten.“ Damit konnte Laptime Performance die selbst ausgelöste Full-Course-Yellow-Phase nutzen, um den notwendigen technical Pitstop zu absolvieren, womit relativ wenig Zeit verloren wurde. Der Gesamtverlust durch den Ausrutscher und dem Boxenhalt entsprach rund vier Minuten.
Daraufhin versuchten die Piloten und das gesamte Team mit einer guten Leistung den Zeitverlust wieder aufzuholen. Eine Zeit lang befand sich das Fahrzeug des bayrischen Teams noch auf der vierten Position in der Klassenwertung, ehe Reinhold Krahn durch seinen Ausrutscher Vertrauen verloren hatte und nicht mehr so gut klarkam und einige Positionen abgeben musste.
Nach zwölf Rennstunden beendete das Fahrerquartett mit dem Porsche 911 GT3 Cup mit der Startnummer #233 das Rennen auf der sechsten Position in der Am-Klasse. „Alle waren nach der Zieldurchfahrt sehr glücklich! Wir haben das Auto an einem Stück ins Ziel gebracht und haben keinen einzigen Kratzer am Fahrzeug. Das ist für zwölf Stunden auf so einer anspruchsvollen Strecke eine starke Leistung. Vor allem wenn man bedenkt, dass unsere Fahrer vorher noch nie in Spa waren. Thomas Merrill ist in der Nacht nochmal mit relativ frischen Reifen gefahren, so dass er dann teilweise das schnellste Auto auf der Strecke war! Das war schon beeindruckend. Somit sind wir alles im allen sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, fasst Simon Eibl abschließend zusammen.
Im Rahmenprogramm des Langstreckenrennens auf der Ardennenachterbahn nahm die ATS Wheels- und Laptime Performance-Förderpilotin Alexandra Vateva an der Porsche Sprint Challenge Benelux teil. Nach einem Test am Donnerstag fühlte sich die Bulgarin zunächst noch unwohl auf der Traditionsrennstrecke, aber das änderte sich nach einem verregneten Training am Freitagvormittag. „Sie fühlte sich richtig wohl und hatte viel Spaß im Auto“, bestätigte Eibl freudig. „Im Regen war das alles grandios, die Strecke ist super und sie hatte ein großes Vertrauen in das Auto.“ Die beiden Rennen nahm die schnelle Nachwuchspilotin vom zweiten Startplatz auf.
Der erste Lauf wurde nach einem Startunfall zunächst unterbrochen, ehe er hinter dem Safety Car wieder aufgenommen wurde. Das Rennen fand bei typischen Spa-Bedingungen statt, dass es leicht feucht wurde, während Vateva auf Slicks unterwegs war. Bei den Bedingungen hatte sie einige Probleme, da man nicht genau erkennen konnte, wo es feucht ist und wo nicht. Trotzdem konnte sie die Pro-Klasse für sich entscheiden und fuhr auf den dritten Rang in der Gesamtwertung.
Das zweite Rennen fand in der Dunkelheit auf dem weltberühmten Rundkurs statt. Über die komplette Renndistanz war Vateva in spektakuläre Kämpfe verwickelt. Nach einem Safety Car-Restart konnte sich die Rennfahrerin an die Spitze schieben, die sie nicht mehr hergab, so dass Alexandra Vateva ihren ersten Gesamtsieg im Porsche-Rennsport feiern konnte. „Zwei Rennen, zwei Siege, darunter ein Gesamtsieg – das war ein super starker Auftritt von Alexandra in Spa-Francorchamps! Wir sind alle sehr stolz auf sie!“, so Simon Eibl abschließend.
Weiter geht es für Laptime Performance bereits am kommenden Wochenende: Dann macht der Porsche Sports Cup Deutschland Station in Spa-Francorchamps. Die Mannschaft hofft, die frischgesammelte Erfahrung von der Ardennenachterbahn in Topergebnisse auf dem belgischen Geläuf umsetzen zu können.