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18.09.2024

Porsche zurück am Schauplatz des ersten Doppelsieges

Porsche Penske Motorsport kehrt an den Schauplatz des ersten Doppelsieges mit dem Hybridprototypen 963 zurück. Auf dem Indianapolis Motor Speedway findet am kommenden Sonntag (22. September) der vorletzte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship statt. Porsche geht als Führender in der Herstellermeisterschaft an den Start.

Porsche Penske Motorsport sowie die Werksfahrer Felipe Nasr aus Brasilien und Dane Cameron aus den USA sind an der Spitze von Team- und Fahrerwertung. Der „Battle On The Bricks“ läuft erstmals über die Distanz von sechs Stunden. Das Rennen zählt damit neben den Veranstaltungen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und auf der Road Atlanta erstmals zum IMSA Michelin Endurance Cup. Die Kundenteams Proton Competition und JDC-Miller MotorSports schicken zwei weitere Porsche 963 in den Wettbewerb. In den beiden GT-Klassen treten insgesamt fünf Porsche 911 GT3 R auf der Traditionsstrecke an.

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Porsche Penske Motorsport reist mit besten Erinnerungen zum sogenannten "Brickyard". Im vergangenen Jahr, beim Debüt der IMSA-Serie in Indianapolis, feierte die Werksmannschaft mit den beiden Porsche 963 einen Doppelsieg. Einen solchen Erfolg wollen Team und Fahrer am kommenden Wochenende wiederholen, um sich für das Saisonfinale auf der Road Atlanta am 12. Oktober in eine optimale Ausgangsposition für den Kampf um die Titel in Hersteller-, Team- und Fahrermeisterschaft zu bringen. Porsche Penske Motorsport will zudem eine beeindruckende Serie fortsetzen: Die Mannschaft mit Sitz in Mooresville (North Carolina) stand bei allen bisherigen IMSA-Rennen des Jahres mit mindestens einem Porsche 963 auf dem Podest.

„Ich bin enorm stolz auf das, was unser Team an den Strecken und daheim in Weissach sowie unsere Werksfahrer im bisherigen Verlauf der IMSA-Saison 2024 geleistet haben“, freut sich Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir liegen in den Meisterschaftswertungen an der Spitze, haben vier Siege auf dem Konto und standen bei allen Rennen auf dem Podium. Es gibt nur noch ein größeres Kompliment für hervorragende Arbeit: Titelgewinne. Wir werden in Indianapolis alles daransetzen, unsere Ausgangsposition für das Saisonfinale auf der Road Atlanta zu maximieren. Das gilt nicht nur für unsere Werksmannschaft Porsche Penske Motorsport in der Topklasse GTP, sondern selbstverständlich auch in der engen Zusammenarbeit mit unseren Kunden in den GT-Kategorien.“

„Wir reisen als Spitzenreiter in den Meisterschaftswertungen nach Indianapolis. Ich erwarte nichts anderes, als dass wir auch als Führende von dort wieder abreisen“, bringt Urs Kuratle seine Erwartungen auf den Punkt. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Wir haben im vergangenen Jahr dort gewonnen und hegen den Anspruch, einen solchen Erfolg in diesem Jahr zu wiederholen. Es ist die Heimstrecke von Roger Penske, weil ihm die Anlage gehört. Niemand konnte seit dem Rennen 2023 dort testen. Wir können aus dem Vorjahr auf umfangreiche Daten und Erkenntnisse zugreifen, damit sollten wir für den bevorstehenden Wettbewerb gerüstet sein.“

„Zur Saison 2024 wurde die Rennlänge auf sechs Stunden erweitert. Somit haben wir nun einen echten Langstrecken-Wettbewerb, der alle Teile unserer Mannschaft einem harten Test unterziehen wird und unsere Porsche 963 ebenso“, so Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Unser Team hat hart daran gearbeitet, dass unsere Performance in Indianapolis besser sein wird. Interessanterweise haben wir im vergangenen Jahr auf dem Indianapolis Motor Speedway einen Doppelsieg errungen. Das möchten wir am kommenden Wochenende wiederholen. Die Mannschaft arbeitet schon die gesamte Saison auf absolutem Topniveau. Das müssen wir jetzt einfach so beibehalten.“

In der GTD-Pro-Kategorie möchte das Kundenteam AO Racing einen weiteren Podesterfolg verbuchen. Die Mannschaft um Laurin Heinrich aus Deutschland könnte damit einen weiteren Schritt in Richtung Titelgewinn machen. Der ehemalige Porsche-Junior teilt sich den „Rexy“ genannten, knallgrün folierten Porsche 911 GT3 R im Dinosaurier-Design mit Werksfahrer Michael Christensen aus Dänemark. Heinrich belegt in der Fahrerwertung Rang eins, Porsche führt die Herstellermeisterschaft an. In der GTD-Klasse setzen MDK Motorsports und Wright Motorsports zwei weitere der bis zu 416 kW (565 PS) starken Neunelfer ein. In der Amateurkategorie kehrt Andretti Motorsports mit einem Neunelfer in den Wettbewerb zurück und Kellymoss with Riley steigt in Indianapolis mit der Startnummer 90 ein.

Der Indianapolis Motor Speedway im US-Bundesstaat Indiana zählt zu den ältesten permanenten Rennstrecken der Welt. Die wegen ihrer aus Backsteinen bestehenden Start-Ziel-Linie oftmals „Brickyard“ genannte Anlage wurde 1909 als vier Kilometer (2,5 Meilen) langer Ovalkurs erbaut. In der fast 260.000 Zuschauer fassenden Arena findet jährlich das berühmte Indy 500 statt – das Highlight jeder IndyCar-Saison. Ende Mai vergangenen Jahres trug sich der amerikanische Penske-Pilot Josef Newgarden in die Siegerliste des Klassikers ein. Im Januar 2024 zählte der US-Amerikaner zur erfolgreichen Crew im Porsche 963 bei den 24 Stunden von Daytona.

Die IMSA WeatherTech SportsCar Championship nutzt für ihr erstes 6-Stunden-Rennen in Indianapolis unter dem offiziellen Titel „Battle on the Bricks“ den 3,925 Kilometer langen Grand Prix Road Course. Diese Kombination aus langen Geraden, schnellen Ovalpassagen und enger Strecke im Infield umfasst 14 Kurven. Von 2000 bis 2007 gastierte die Formel 1 auf einem ähnlichen Layout. Der Indianapolis Motor Speedway befindet sich seit 2020 im Besitz der Penske Entertainment Group und gehört somit zum Firmenkonstrukt von Roger Penske.

Die Internetseite imsa.tv überträgt das Rennen für Nutzer außerhalb der USA und Kanadas über die volle Distanz live im kostenlosen Stream. Die Internetseite scoing.imrsa.com bietet ein übersichtliches Livetiming. Start des zehnten und vorletzten Saisonlaufs ist am Sonntag, 22. September um 11:40 Uhr Ortszeit (17:40 Uhr MESZ).

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Endlich geht die IMSA-Saison weiter! Wir hatten seit dem vergangenen Rennen auf der Road America eine Pause von über sechs Wochen – das war gewöhnungsbedürftig, denn in der ersten Jahreshälfte gab es nur wenig Zeit zum Durchschnaufen. Nun müssen wir wieder in einen guten Rhythmus kommen, um unsere Erfolgsserie in Nordamerika fortzusetzen. 2023 durften wir in Indianapolis unseren ersten Doppelsieg feiern. Dennoch müssen wir vorsichtig sein: Im vergangenen Jahr war es ein Sprintrennen über 2:40 Stunden, nun geht es über mehr als die doppelte Distanz. Ich hoffe, dass wir erneut ein gutes Resultat realisieren können.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Ich freue mich darauf, endlich wieder ein Rennen zu fahren. Indianapolis ist eine legendäre Strecke im IMSA-Kalender. Wir hatten dort im vergangenen Jahr sehr viel Erfolg. Das Wettbewerbsumfeld hat sich seither allerdings verändert: Es geht deutlich enger zu. Die neue Distanz von sechs Stunden stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir erneut um ein großartiges Ergebnis kämpfen können. Das Team ist vorbereitet, und wir sind bereit, auf der Strecke alles zu geben.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #5): „Hoffentlich können wir in Indianapolis dort anknüpfen, wo wir auf der Road America aufgehört haben. Kurz gesagt: Wir wollen weitere Fortschritte machen. Ich werde wieder mit Bent Viscaal zusammenarbeiten, zusätzlich unterstützt uns Alessio Picariello. Der Lauf in ‚Indy‘ zählt neuerdings zu den echten Langstreckenrennen in der IMSA. Ich freue mich schon sehr darauf, den Porsche 963 auf dieser beeindruckenden und traditionsreichen Strecke zu bewegen. Hoffentlich können wir für Proton Competition und für Porsche ein starkes Resultat einfahren.“

Richard Westbrook (Porsche 963 #85): „An die Strecke in Indianapolis habe ich großartige Erinnerungen von meinen Einsätzen im Porsche Supercup. 2005 war ich erstmals in Indy, im Folgejahr habe ich dort jeweils von der Pole-Position beide Rennen gewonnen – das war die Grundlage für meinen ersten Supercup-Titelgewinn. Ich habe also dort eine ganz besondere Geschichte mit Porsche. Nun geht es nach einer längeren Pause in der IMSA-Serie endlich wieder hinter das Steuer des 963. Ich hoffe, dass wir unseren guten Trend des vorherigen Rennens fortsetzen. Allerdings ist die Strecke in Indianapolis eigentlich das genaue Gegenteil der Road America: Sie verlangt viel Traktion, guten mechanischen Grip und maximalen Topspeed auf der langen Geraden. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Wettbewerb darstellen wird.“

Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Mit dem vorletzten Rennen des Jahres geht es nun in die ganz heiße Phase der Saison. Zuletzt hatten wir eine kleine Durststrecke, unser Vorsprung in der Meisterschaft ist auf 17 Zähler zusammengeschrumpft – das ist angesichts des Punktesystems in der IMSA-Serie fast gar nichts. Wir werden in den beiden Finalrennen wieder mit unserem grünen Dino namens ‚Rexy‘ antreten. Außerdem unterstützt mich Michael Christensen als Fahrerkollege. Er besitzt sehr viel Erfahrung, das ist für einen jungen Fahrer wie mich eine enorme Hilfe. In Indianapolis und anschließend auf der Road Atlanta geht es über größere Distanzen, das entschärft die Rennen bestimmt etwas. Wir sind zuversichtlich.“
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