Nach seinem Auftakterfolg in Hockenheim durfte Jürgen Oehler zum zweiten Mal in dieser Saison nach ganz oben aufs Treppchen. Beim zweiten Lauf in Zolder gab es prominente Unterstützung. Timo Glock, Timo Scheider und Jeroen Bleekemolen brachten jede Menge Profierfahrung mit. „Es war das erste Mal, dass Timo Glock und ich zusammen auf einem Auto fuhren. Mit dem 318ti Cup sogar zwei Autos an diesem Wochenende - also eine Weltpremiere. Es hat Spaß gemacht, das einmal zu erfahren“, erklärte ein gut aufgelegter Timo Scheider. Auch Timo Glock freute sich über die gemeinsame Premiere: „In Hockenheim hatten wir die Idee zusammen auf dem Auto zu fahren. Es war cool und hat auch Spaß gemacht.“
Die ersten Runden des auf 2.20 Stunden verkürzten Rennens waren indes ähnlich wie vor vier Wochen. Oehler verteidigte die Pole, während Heiko Hammel im Audi mächtig drückte. In der sechsten Runde ging der Audi-Pilot vorbei. Dann setzte der erste von mehreren Regenschauern ein. Während sich die Cerny Mannschaft für einen frühen Stopp entschied, blieb Hammel etwas länger auf der Strecke. Im Grunde zu früh, wie Florian Sternkopf später erklärte: „Durch die verkürzte Renndauer dachte ich, dass der Boxenstopp schon nach 15 Minuten aufgeht. Dann mussten wir über die Distanz den zusätzlichen Stopp rausfahren.“ Das gelang der erfahrenen Mannschaft, obwohl Heiko Hammel gegen Ende noch einmal auf 22 Sekunden verkürzte. „Es war natürlich sehr spannend mit den drei prominenten Fahrern. Gerade um auch zu sehen, wo man als Amateur so liegt. Wir mussten den einen Boxenstopp noch aufholen, haben das aber wunderbar durch unsere Strategie hinbekommen. Dementsprechend ist es super, dass es so gut geklappt hat. Es war ein schönes Gefühl als Sieger durch die Zielflagge zu fahren“, meinte Jürgen Oehler zum Sieg.
Heiko Hammel und Reinhard Nehls erneut auf Platz zwei
Platz zwei hieß für Heiko Hammel und Reinhard Nehls der erneute Sieg in der Cup TC. Spannung brachte die Schlussphase, als Hammel den zwischenzeitlich enteilten Seat Cupra TCR von Dennis Leissing und Kim Berwanger ins Visier nahm. Als sich Hammel rund 16 Minuten vor Schluss anschickte an Leissing vorbeizugehen, fehlte der Seat plötzlich. „Ich hatte die Kurve wie immer gekantet. Aber ich schätze es waren 20 cm zu viel. Dadurch wurde der Kühler beschädigt. Bis dahin hatte alles gepasst“, so Leissing. „Wir hatten es grundsätzlich heute taktisch richtig gemacht. Dennis fuhr den Start und hat die letzten fünf Minuten, als es stärker geregnet hat, quasi auf den Slicks bis zum Öffnen des Boxenstopp-Fensters gefahren. Wir wollten einen zusätzlichen Stopp vermeiden. Ich fuhr mit Regenreifen raus, bin auch ganz gut klar gekommen“, so Kim Berwanger. Es wäre wohl der souveräne dritte Gesamtplatz sowie Platz zwei in der Cup TC geworden. So sprang am Ende nur der unglückliche vierte Klassenrang heraus. Davor platzierten sich noch Arreffag/Arreffag (Seat Cupra TCR) und Neuhauser/Henggeler (BMW M135i).Ganz anders die Stimmung bei Pia Ohlsson, die das Rennen als Solistin auf dem VW Scirocco absolvierte. Als klare Klassensiegerin der CupM erzielte Ohlsson als Gesamtdritte ihr bisher bestes Resultat in der NES. Nur in der Anfangsphase hinter die Klassenkonkurrenz um Scholl/Olbrisch/Capliuk/Lenz (BMW 328i E36) kurzzeitig zurückgefallen, blieb die VW-Pilotin lange draußen, übernahm kurzzeitig die Spitze und belohnte sich für die starke Leistung mit der dritten Gesamtposition selbst. „Besser konnte es eigentlich nicht laufen. Ich hatte am Freitag schon viele Testkilometer im Regen absolviert. Deshalb habe ich mich heute im Regen auch sicher gefühlt. Wir sind lange auf Slicks draußen geblieben. Die Konkurrenz hat früher gewechselt als wir. Ich hatte mich sicher gefühlt und deshalb erst spät einen Stopp gemacht. Es hat alles gepasst heute. Den Start hatte ich leider etwas verpennt, konnte mich aber relativ schnell zurückkämpfen“, freute sich Ohlsson über ihren Erfolg. Die weiteren Plätze in der Cup M gingen an Scholl/Olbrisch/Capliuk/Lenz sowie Olbrisch/Erdmann/Capliuk im Nissan 370Z.