Nach seinem ersten Gesamtsieg in Zolder ließ Julian Jansen in Assen zwei weitere Siege folgen. Dabei begann das erste Rennen mit einem Paukenschlag. Bei einem Startunfall havarierten gleich vier Fahrzeuge, die Folge war ein Startabbruch. Beim Restart nach den langwierigen Aufräumarbeiten schaltete Jansen am schnellsten, zumal Polemann Jürgen Oehler zu weit rausgetragen wurde. Als engster Verfolger zeigte sich wie schon in Zolder Christoph Driescher. Diesmal mit dem besseren Ende für Jansen. Zwar kam Driescher zeitweise näher heran, doch gegen Ende wurde dessen BMW plötzlich immer langsamer. Während sich Driescher noch auf Platz vier ins Ziel quälte, siegte Jansen am Ende mit deutlichem Vorsprung. „Es war ein schwieriges Rennen. Nach dem Restart fuhr ich als erster innen in die Kurve rein. Ich habe immer nach hinten geschaut, ob die Konkurrenz näherkommt“, so der Gesamtsieger. Driescher schilderte die Probleme gegen Ende wie folgt: „Ich hätte vielleicht noch eine Chance gehabt Julian Jansen noch zu erwischen. Jürgen Öhler konnte ich noch überholen. Danach hatte ich Aussetzer am Auto und der Motor lief nicht mehr rund. Dadurch habe ich leider die Plätze wieder verloren. Das Auto hat auch ein wenig gebrannt.“ Rang zwei holte sich dadurch Jürgen Oehler vor dem überraschenden Gesamtdritten Jos Koster (M2 CS). „Der erste Start ist gut gelaufen und ich konnte gleich einige Meter gutmachen. Aber nach dem Restart bin ich nicht richtig ins Rennen gekommen. Der zweite Platz war ja mehr oder weniger durch die Probleme des eigentlich Zweiten möglich“, so Oehler.
Beim zweiten Rennen am frühen Samstagmorgen blieb Driescher zwar immer in Sichtweite, kam aber nicht entscheidend an Jansen heran. Dieser fuhr mit über sechs Sekunden Vorsprung zu seinem zweiten Gesamtsieg an diesem Wochenende. „Wir sind auf Platz eins gestartet und bis zum Schluss vorne geblieben, trotz Full Course Yellow und Code 60. Wir haben einen guten Restart erwischt und konnten die Führung ins Ziel bringen. Gegen Schluss konnte ich ein wenig Tempo rausnehmen“, berichtete Jansen. „Ich bin sehr dankbar, dass es so gut funktioniert hat. Ich konnte auch einigermaßen die Pace mitgehen. Aber Julian war immer so hundert Meter vorne, dann gingen die Überrundungen los. Da ist es halt entscheidend, wie gut man durchkommt“, erzählte Driescher. Platz drei ging mit knapp über zehn Sekunden Rückstand an Jürgen Oehler.
Sieben verschiedene Klassensieger
Abwechslungsreich zeigten sich an diesem Wochenende die einzelnen Klassen. Nachdem Arnd Meier (AVP ST 3,2 E90) wegen Motorproblemen gleich zu Beginn des ersten Rennens seinen BMW abstellen musste, kämpfte sich der Routinier in Rennen zwei bis auf den vierten Gesamtrang nach vorne. Der zweimalige Meister war in der GTR 2 alleine unterwegs. In der GTR 3 fuhr im ersten Durchgang Dirk Lauth (Mini R56 JCW) den Sieg ein, nachdem Stefan Hupfer (320i Evo E46) in Folge der Kettenreaktion beim Start zunächst wegen einer gebrochenen Spurstange stehen blieb. Das Team von A.V.P. Motorsport machte den Wagen in Rekordzeit wieder fit, durfte aber nicht in die erste von zwei Einführungsrunden. Die eine Runde Rückstand auf Lauth konnte Hupfer nicht mehr aufholen. Dafür lief es im zweiten Heat umso besser, wo er als Gesamtsechster und Sieger der GTR 3 das Ziel sah. „Ich kam gleich an allen Cup Fahrzeugen vorbei und nach der ersten Kurve auch hinter meinen Klassenkonkurrenten. Ihn konnte ich noch in der ersten Runde überholen. Danach hieß es nur noch Gas geben“, erzählte Hupfer.
Spannung brachte die Cup Klasse, wo sich im ersten Rennen Fabian Petzold knapp gegenüber Lutz Obermann (beide 325iS E90) durchsetzte. Die Entscheidung brachte eine fünf Sekunden Strafe für Obermann. „Ich hatte in der Schikane den Reifenstapel touchiert. Das Rennen war sehr wild. Nach dem Restart konnte ich mich gleich etwas absetzen. Von den Zeiten her war es mit dem direkten Klassenkonkurrenten eng. Am Ende fuhr ich als Erster über die Ziellinie, aber die fünf Sekunden fehlten am Schluss“, so Obermann. Am Samstag hatte sich Petzold bereits einen kleinen Vorsprung erarbeitet, als Christian Bock immer näherkam. Kurz darauf musste Petzold den Klassenkontrahenten passieren lassen, der sich damit den Sieg sicherte. „Wir haben über Nacht noch etwas am Setup geändert. Damit hatte ich am Anfang noch ein paar Probleme mich zurecht zu finden. Dann konnte ich aber von zwei auf eins vorfahren. Ich bin zufrieden mit dem Rennen“, berichtete Christian Bock. Zweimal Dritter wurde Björn Freier (325iS E46).
Noch enger ging es im 318ti Sprint Cup zu, wo sich Marius Schmid mit nur 0,231 Sekunden Vorsprung auf Tobias Klatte den Sieg holte. Dabei hatte der spätere Sieger für eine Runde die Führung verloren, diese aber umgehend wieder zurückerobert. Am Samstag drehte Deyon Cibis den Spieß um. Nach einem packenden Zweikampf konnten sich Deyon Cibis in der letzten Runde von Schmid absetzen und zum Klassensieg fahren. Während Torsten Dittmar im ersten Rennen auf Platz drei fuhr, holten sich Zinnäcker/Marx im zweiten Heat den dritten Platz in der Klassenwertung.