6h Abu Dhabi
20.01.2025
BMW und Team WRT gewinnen die 6h Abu Dhabi
Für Team WRT und BMW war der Rennsieg die Krönung von einigen überaus erfolgreichen Wochen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, denn am vergangenen Sonntag hatte das Team unter der Bewerbung von AlManar Racing bereits den Gesamtsieg bei den Michelin 24H DUBAI gefeiert.
Das heutige Rennen bot jede Menge Spektakel. Der BMW M4 GT3 EVO mit der Startnummer 32 gewann schließlich mit zwei Sekunden Vorsprung. Rang zwei ging an Winward Racing mit dem Mercedes-AMG GT3 EVO von Sergey Stolyarov und Victor Shaytar, die den Pro-Am-Fahrertitel gewinnen, sowie Sergei Borisov und Gabriele Piana. Winward Racing ist damit vorläufig auch Gewinner der GT3- und GT3-Pro-Am-Titel.
„Ich bin sehr happy. Das war in erster Linie Vorbereitung für Timur und Yasser“, sagte Weerts nach seinem Sieg in Abu Dhabi. „Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde. Das Niveau war hoch und wir brauchten ein gutes Rennen, um vorne fahren zu können. Das haben wir geschafft. Danke an Timur und Yasser sowie an das Team WRT für dieses großartige Rennen. Ich glaube, dass es auch für BMW mit zwei Siegen in zwei Wochen ein recht schöner Erfolg ist!“
Die letzten paar Runden sorgten für unerwartetes Drama mit wiederholtem Kontakt zwischen dem McLaren 720S GT3 EVO mit der Startnummer 33 von Optimum Motorsport und dem Porsche 911 GT3 R (992) mit der Startnummer 80 von Herberth Motorsport, die für den McLaren mit dem dritten Platz und für den Porsche mit dem sechsten Platz und erheblichen Schäden endete.
Gesamtrang fünf und der Sieg in der GT3-Am-Klasse ging an HOFOR Racing mit dem Mercedes-AMG GT3 Nr. 11, gesteuert von dem Ehepaar Alexander und Chantal Prinz, Michael Kroll und Timo Rumpfkeil. Das reichte zum vorläufigen Gewinn der Fahrer- und Teamtitel in der Klasse. Chantal Prinz sicherte sich außerdem den Ladies Cup.
Saalocin by Kox Racing gewann mit dem KTM X-BOW GT2, gefahren von Nico Pronk, Dennis Retera und Peter Kox die GTX-Klasse, 111 Racing sichert sich jedoch den Titel. In der 992-Klasse setzte sich Mühlner Motorsport mit Martin Rump und Valters Zviedris im Porsche 911 GT3 Cup (992) mit der Startnummer 918 durch, gefolgt vom neuen 992- und 992-Am-Titelträger QMMF by HRT mit den Fahrern Abdulla Ali AL Khelaifi, Ghanim Al Ali, Ibrahim Al Abdulghani und Julian Hanses.
Der Simspon Motorsport-BMW M4 GT4 (G82) mit der Startnummer 438, gefahren von Takashi Hata, Taiyo Ida und Kenji Suzuki, gewann die GT4-Klasse und den Titel, nachdem der Toyota GR Supra GT4 EVO von Continental TTR Racing mit der Nummer 496 Benzindruckprobleme hatte. In der TCE-TCXKlasse ging der Sieg an CHAZEL Technologie Course mit dem Alpine A110 mit der Startnummer 110 und den Fahrern Felix Crepet, Guillaume Masset, Stephane Lipp und Michel Abattu. AsBest Racing sicherte sich den Titel.
Rinat Salikhov hatte von der Pole-Position aus im Nr. 87 Winward Racing-Mercedes-AMG GT3 EVO einen guten Start, aber der aufstrebende Sergey Sirotkin setzte sich im SMP Racing-Mercedes-AMG auf der Außenseite der ersten Kurve im Duell um die Führung durch.
Salikhov rutschte zunächst auf den vierten und im weiteren Verlauf der ersten Rennrunde sogar auf den sechsten Rang ab, während der Optimum-McLaren 720S in den Händen von Michael Porter den zweiten Platz belegte und Alex Arkin Aka den dritten Platz im Nr. 99 Tresor Attempto Racing Audi R8 LMS GT3 EVO II innehatte, gefolgt von Louis Prette auf Position vier im Garage 59 McLaren 720S GT3 EVO und Joel Sturm auf Platz fünf im Herberth-Porsche mit der Startnummer 80.
Die ersten drei lagen anfangs dicht beieinander, aber Sirotkin konnte sich im Mercedes-AMG schon bald etwas absetzten. Die erste Code-60-Phase des Rennens kam kurz vor der 25-Minuten-Marke und viele Teams entschieden sich für einen Stopp. Sirotkin blieb auf der Strecke, Prette rückte auf den zweiten Platz vor und Jake Hill eroberte im Nr. 81 Era Motorsport-Ferrari 296 GT3 die dritte Position.
Früh in der zweiten Rennstunde absolvierte Sirotkin einen Tank- und Reifenwechselstopp und nachdem Prette kurz zuvor bereits an der Box geswesen war, erbte Hill die Führung, gefolgt vom Team Motorpark-Mercedes-AMG GT3 EVO mit der Startnummer 5, gefahren von Levente Révész. Aufgrund unterschiedlicher Boxenstoppstrategien gab es bis zur zweiten Code-60-Neutralisierung des Rennens wegen des mit Elektrikproblemen ausgerollten Nr. 2 Climax Racing-Mercedes-AMG GT3 EVO noch mehrere Positionswechsel.
Nach einem Drittel der Renndistanz wurde das Rennen wieder freigegeben, wobei Chantal Prinz nach einem hervorragenden ersten Stint ihres Ehemanns Alexander im HOFOR Racing-MercedesAMG mit der Startnummer 11 die Gesamtführung sowie den ersten Platz in der GT3-Am-Klasse innehatte. Nach weniger Runden jedoch rangierte das SMP Racing-Auto mit der Startnummer 7 mit Denis Remenyako wieder an der Spitze.
Nach der Hälfte der dritten Stunde war eine weitere Code-60-Neutralisierung erforderlich, da der Nr. 701-Vortex 2.0 aufgrund eines Problems mit der Antriebswelle auf der Strecke stehen blieb und Remenyako sofort zum Nachtanken an die Box fuhr. Charles Weerts übernahm daraufhin mit dem BMW M4 GT3 EVO mit der Startnummer 32 die Gesamtführung, fuhr aber bald ebenso an die Box. Remenyako übernahm erneut die Führung, verlor diese aber später an Loek Hartog im Herberth Motorsport-Porsche.
Nach einer Vielzahl von Boxenstopps gab es ein weiteres Mal Code 60, dann kam es zu einem großen Drama für SMP Racing, als der Mercedes-AMG ausrollte und geborgen werden musste. In der fünften Stunde wurde der BMW M4 mit der Nummer 32 vom Optimum McLaren herausgefordert und auch Gabriele Piana meldete seine Ambitionen an.
Es gab weitere Positionswechsel in der Spitzengruppe und die Spannung stieg, wobei Weerts eine halbe Stunde vor Rennende in Führung lag. Trotz dichten Verkehrs gelang es ihm, vorne zu bleiben, und nach einem sehr späten Code 60 wenige Minuten vor Rennende fuhr er den Sieg nach Hause. Hinter dem BMW und dem zweitplatzierten Mercedes-AMG Nr. 16 ging es im Kampf um Platz drei eher rustikal zu.
Der Optimum-McLaren, gefahren von Thomas Ikin, und der Herberth Porsche mit der Startnummer 80 mit Joel Sturm am Lenkrad berührten sich mehrmals. Der McLaren kam auf Rang drei ins Ziel, der Porsche steuerte mit erheblichen Beschädigungen an der vorderen und hinteren Karosserieverkleidung sowie zwei Reifenschäden die Box an, wurde aber dennoch auf Rang sechs gewertet.
Den engsten Wettbewerb bei den 6H ABU DHABI zeigte sich einmal mehr in der 992-Klasse, und zwar von Anfang an. Bereits in der ersten Rennrunde fiel der von der Pole-Position gestartete Red Camel-Jordans.nl-Porsche 911 GT3 Cup (992) mit der Startnummer 909, gefahren von Rik Breukers, auf den fünften Platz zurück. Paul Meijer übernahm im Auto von SebLajoux Racing mit der Startnummer 888 aus der Am-Klasse die Führung, wurde aber bald darauf von Martin Rump im Nr. 918 Mühlner Motorsport-Porsche überholt.
Breukers war einer der ersten, der bei der ersten Code-60-Phase an die Box fuhr, aber nach der Wiederaufnahme – und nur 40 Minuten nach Rennbeginn – musste die Nr. 909 aufgrund eines Defekts an der rechten hinteren Aufhängung langsamer fahren. Nach einer längeren Reparaturpause von etwa einer Viertelstunde beendete das Team das Rennen auf dem elften. Platz.
Meijer und Rump waren in der ersten Stunde ziemlich dicht hintereinander gefahren, mit einem Abstand von etwa einer Sekunde, bis die Boxenstrategie eingriff und der -Porsche 911 GT3 Cup (992) von TFT Racing aus der Am-Klasse die Führung übernahm. Nach der zweiten Code-60-Phase des Rennens saß Patrick Charlaix am Steuer des TFT-Racing-Autos und führte am Anfang der dritten Stunde die 992-Klasse an. Eine halbe Stunde später fuhr er während einer Code-60-Phase an die Box.
In Führung liegend trat er er seinen nächsten Stopp an. Kurz vor Halbzeit übernahm so Valters Zviedris im Porsche mit der Startnummer 918 die erste Position. Charlaix im Porsche mit der Nummer 911 drehte sich am Anfang der vierten Stunde und krachte in die Leitplanke, was den vierten Code 60 auslöste.
Innerhalb weniger Minuten war ein weiterer Code 60 erforderlich, und als sich die Reihenfolge schließlich knapp zwei Stunden vor Schluss einpendelte, führte Rump im Nr. 918 mit einer knappen Minute Vorsprung vor dem führenden Nr. 974 QMMF von HRT mit Abdulla Ali Al Khelaifi. Zviedris saß im letzten Stint im Auto von Mühlner und gewann schließlich mit eineinhalb Minuten Vorsprung auf dem QMMF-Porsche mit Julian Hanses die 992-Klasse.
Der WS Racing-BMW M4 GT4 (G82) bestimmte mit Jeroen Bleekemolen am Lenkrad in der Anfangsphase das Tempo in der GT4-Klasse, aber der von Stanislav Novikov gefahrene Toyota GR Supra GT4 EVO, der von der Pole-Position gestartet war, übernahm nach einigen Runden wieder die Führung. Da sich die beiden Fahrzeuge gegenseitig nur wenig schenkten, verlief die erste Stunde sehr spannend, wobei Bleekemolen sich wieder nach vorne kämpfte und sich von Novikov absetzen konnte.
Gegen Ende der zweiten Stunde, als das Rennen nach dem zweiten Code 60 wieder freigegeben wurde, führte Tudor Tudurachi im Nr. 470 WS Racing-BMW die GT4 -Klasse mit fünf Sekunden Vorsprung auf von Ilia Sidorov im Toyota an, beide mit komfortablem Abstand zum Rest des Feldes. Sidorov übernahm jedoch bald die Führung und zeigte eine souveräne Leistung.
Etwas mehr als 90 Minuten vor Schluss wurde der Toyota jedoch durch Probleme mit dem Kraftstoffdruck langsamer, was durch Probleme mit dem Boxenfunk noch verstärkt wurde. Das Team schaffte es zwar in langsamer Fahrt in die Tankzone zurück, musste das Auto dann aber die Boxengasse hinaufschieben. Aufgrund des Zeitverlusts übernahm der BMW M4 mit der Nummer 438 die Führung und Taiyo Ida holte sich schließlich mit einem Vorsprung von mehr als fünf Runden den Sieg.
Mikkel Mac setzte sich zu Beginn des Rennens mit dem Scott Sport-Lamborghini Super Trofeo EVO von der Pole-Position in der GTX-Klasse ab und schien unschlagbar. In Runde 11 jedoch beschädigte ein Reifenschaden hinten rechts bei hoher Geschwindigkeit auf der Geraden die Karosserie des Wagens und führte zu einem vorzeitigen Ausfall. Nach der anschließenden Code-60-Phase übernahm die Nr. 748 Saalocin by Kox Racing-KTM die Führung.
Die Positionen änderten sich durch die Boxenstopps und zur Halbzeit hatte das IRC GT-Auto mit der Nummer 111, das von Grant Donaldson gefahren wurde, einen komfortablen Vorsprung. Im zweiten Teil des Rennens startete jedoch die Dominanz des KTM und schließlich gewann das Team mit acht Runden Vorsprung vor dem IRC GT-Auto, das ein spätes Problem hatte, aber mit Donaldson, Darren Currie und Jake Camilleri den GTX-Titel holte.
Johny Khazzoum zeigte in der Anfangsphase eine gute Leistung für den Nr. 102 AsBest Racing-Seat Leon Cup Racer und führte deutlich vor den beiden Alpine A110 Cup-Fahrzeugen von CHAZEL Technologie Course. Während der Stopps wechselten die Positionen, aber kurz vor der Halbzeit unterlief dem Team einen Fehler, indem es vor dem Boxenstopp nicht in den Tankbereich fuhr. Das machte einen weiteren ungeplanten Stopp erforderlich.
Zusätzlich zu den mechanischen Problemen verlor AsBest die Chancen auf den Klassensieg, aber das Team gewinnt trotzdem den TCE-TCX-Titel. Der Alpine mit der Nummer 193 sah wie der sichere Sieger aus, aber 50 Minuten vor Schluss sorgten ein Reifenschaden hinten rechts und ein Problem mit dem ABS-Sensor dafür, dass der Sieg an das Schwesterauto mit der Nummer 110 ging.
Nachdem die 24H SERIES Middle East Trophy nun für dieses Jahr beendet ist, starten die Teams und Fahrer mit den Vorbereitungen für die 24H European Series, die am Wochenende des 22./23. März mit den Michelin 12H MUGELLO in Italien beginnt.