Rallye Allgemein
11.03.2025
Liam Müller auf Gesamtrang 6 bei Rally Città di Foligno
Für die Müller Brothers Jonas und Liam (beide Hemhofen) begann das Rallye-Wochenende bereits am Donnerstag mit einigen Testkilometern. In dieser Saison fahren die jungen Franken erstmals auch auf Schotter mit den Reifen von Sponsor Hankook. Da war die Gelegenheit, die Autos vom Team RB Motorsport mit den ungewohnten Pneus vorab in der Praxis zu erfahren, höchst willkommen.
Am Wochenende folgte dann in der 57.000-Einwohner-Stadt Foligno der Startschuss für die Italienische Schottermeisterschaft (CIRT). Bei der Rally Città di Foligno waren neun Wertungsprüfungen (WP) über 76 Kilometer und 286 Kilometer Gesamtdistanz zu absolvieren. Viele Geraden und schnelle, langgezogene Kurven bei trockenen Pisten und traumhaftem Frühlingswetter sorgten für perfekte Rallyebedingungen.
Für Liam Müller war es die erste Schotter-Rallye im neuen Škoda Fabia RS Rally2 (213 kW / 289 PS), den er zuvor bereits einmal auf Asphalt bei der Rally Kumrovec im September 2024 pilotierte. Neben ihm auf dem Beifahrersitz: Alexander Hirsch (Tannenberg).
Im stark besetzten Starterfeld mit 61 Fahrern – darunter viele erfahrene italienische Piloten – konnte sich der Youngster von Anfang an gut behaupten. Gesamtrang fünf auf WP 2 und 5, viertschnellster auf WP 8 – und dabei immer nur wenigen Sekunden Rückstand zu den Schnellsten der Gesamtwertung. Auch auf den anderen Etappen war er – trotz zweier schleichender Platten – immer in den Top Ten der Gesamtwertung zu finden. Am Ende brauchte er für die 76 Wertungskilometer 51:41 Minuten – und damit nur knapp 40 Sekunden mehr als der Gesamtsieger.
Diese Leistung wurde mit dem sechsten Rang der Gesamtwertung belohnt. Außerdem durfte der 20-Jährige den Pokal für den dritten Platz in der Wertung “Unter 25” in Empfang nehmen. “Es war ein tolles Wochenende, für uns war es eine sehr gute erste Rallye in der Italienischen Schottermeisterschaft”, so Liam nach der Rallye. “Wir haben viel gelernt, über das Auto und die Hankook-Reifen auf Schotter – bei der nächsten Rallye können wir noch mehr Gas geben.”
Auch für Jonas Müller und seinen Beifahrer Detlef Ruf (Rennertshofen) im Peugeot 208 Rally4 (154 kW / 212 PS) lief zunächst alles nach Plan. Nach der Klassen-Bestzeit im Shakedown und der Absage der ersten WP legten sie auf der zweiten Prüfung direkt mit einer Top-Zeit los: Klassenrang zwei mit lediglich 0,1 Sekunden Rückstand, knapper geht es nicht. Dann Bestzeit auf der dritten Etappe – das Duo Müller/Ruf zeigte einmal mehr, wie gut sie harmonieren.
Ein Missgeschick nach WP 4 beendete die Rallye dann aber vorzeitig: “Ich bin nach dem Ziel ein bisschen zu spät auf die Bremse und dann ging es runter in einen Graben. Da sind wir dann nicht mehr rechtzeitig rausgekommen, haben die Karenzzeit überschritten und wurden aus der Wertung genommen”, sagte Jonas nach dem bitteren Aus. “Es hätte für uns heute natürlich schöner enden können, aber wir konnten ein paar gute Zeiten zeigen und sind damit auch zufrieden”.
Als nächstes steht für die Müller Brothers eine Premiere auf dem Programm: Bei der ADAC Rallye Erzgebirge (27. – 29. März) starten Jonas und Liam Müller mit dem Team Pole Promotion in ihre erste Saison der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Schon zum Auftakt wird packender Rallyesport geboten: Die traditionsreiche Asphalt-Rallye in Sachsen bietet zwölf Wertungsprüfungen über 162 Wertungskilometer.