Dienstag, 21. Januar 2025
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Rallye WM
21.01.2025

Toyota Gazoo Racing startet Mission Titelverteidigung

Alles auf Anfang: Bei der Rallye Monte-Carlo (23. bis 26. Januar 2025) beginnt für das Toyota Gazoo Racing World Rally Team die Mission Titelverteidigung. Der Klassiker im Rennkalender markiert den Auftakt zur diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), die in diesem Jahr gleich 14 Rallyes umfasst. Neu dabei sind Wettbewerbe auf den Kanarischen Inseln, in Paraguay und Saudi-Arabien.

Auch in technischer Hinsicht bringt die neue Saison einige Änderungen mit sich: Da bei Rally1-Fahrzeugen keine Hybridantriebe mehr zum Einsatz kommen, wurde das Mindestgewicht von 1.260 auf 1.180 Kilogramm gesenkt und die Größe der Luftmengenbegrenzer von 36 auf 35 Millimeter reduziert. Durch diese Beschränkung soll ein ähnliches Leistungsgewicht wie bislang erreicht werden. Gleichzeitig wird Hankook erstmals alleiniger Reifenausrüster in der Rallye-Königsklasse.

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Auch das sportliche Reglement wurde überarbeitet. Die Punkte werden wieder auf der Grundlage der Gesamtplatzierung am Ende der Rallye vergeben: Der Sieger erhält 25 Punkte. Für die „Super Sunday“-Wertung am letzten Tag gibt es nun ebenso bis zu fünf Bonuspunkte wie für die Power Stage am Ende der Rallye.

Obwohl seit dem Gewinn des WRC-Herstellertitels bei der Rallye Japan zum Abschluss der vergangenen Saison gerade einmal acht Wochen vergangen sind, hat sich Toyota Gazoo Racing intensiv auf die Neuerungen vorbereitet. Der Toyota GR Yaris Rally1, der weiterhin mit 100 Prozent nachhaltigem, fossilfreien Kraftstoff betrieben wird, verfügt über eine modifizierte Auspuffanlage und Nockenwellen, um den neuen Motoregularien gerecht zu werden. Auch die Getriebeübersetzungen und weitere Details wurden optimiert.  

Toyota Gazoo Racing startet in diesem Jahr mit bis zu fünf Toyota GR Yaris in ausgewählten Rallyes – so auch zum Auftakt bei der Rallye Monte-Carlo. Hierbei setzt das Team auf ein erstarktes und erweitertes Fahrerfeld.

Die zweifachen Weltmeister Kalle Rovanperä und Jonne Halttunen sowie die Vize-Weltmeister von 2024, Elfyn Evans und Beifahrer Scott Martin, bestreiten die komplette WRC-Saison. In seiner Heimatstadt Gap in den französischen Alpen peilt zudem Sébastien Ogier gemeinsam mit Vincent Landais den zehnten Sieg bei der Rallye Monte-Carlo an. Das Trio kämpft rund um Monaco um wertvolle Herstellerpunkte für die Titelverteidigung. Unterstützt werden sie dabei von Takamoto Katsuta und Navigator Aaron Johnston im vierten Rallyefahrzeug.

Komplettiert wird das Aufgebot von Sami Pajari, dem WRC2-Champion von 2024: Er geht mit dem erfahrenen Co-Piloten Marko Salminen in die erste volle Rally1-Saison. Um seine Entwicklung bestmöglich zu unterstützen und einen ähnlichen Weg wie zuvor Katsuta einschlagen zu können, wird Pajaris Toyota GR Yaris Rally1 von einem zweiten Team (TGR-WRT2) eingesetzt, das auch in der Herstellerwertung mitmischen wird. Das Fahrzeug ist je zur Hälfte in Schwarz und Weiß lackiert.

Oliver Solberg, der im vergangenen Jahr mit Pajari um die WRC2-Krone kämpfte, wechselt für den diesjährigen Titelkampf in einen von Printsport eingesetzten Toyota GR Yaris Rally2. Im Rahmen der Rallye Monte-Carlo kann er sich bereits mit dem Fahrzeug vertraut machen, bevor die sieben Wettbewerbe umfassende WRC2-Saison beginnt. Ebenfalls in einem Toyota GR Yaris Rally2 unterwegs sind die Piloten Hikaru Kogure und Yuki Yamamoto aus dem TGR WRC Challenge Programm, die in Monte-Carlo debütieren und Erfahrungen für ihre zweite WRC2-Saison sammeln.

Die Rallye Monte-Carlo, die für ihre oft wechselhaften Wetterbedingungen mit Schnee und Eis bekannt ist, startet und endet vor dem prestigeträchtigen Casino. Nach dem Start am Donnerstagnachmittag werden die Teams bei Dunkelheit drei Prüfungen auf dem Weg zurück zum Service-Park in Gap absolvieren. Am Freitag steht eine Schleife von drei Prüfungen östlich und nördlich von Gap vor und nach dem Mittagsservice an. Der Samstag folgt einem ähnlichen Format mit drei sich wiederholenden Prüfungen im Westen, darunter die neue Prüfung von Aucelon nach Recoubeau-Jansac. Die letzte Prüfung am Sonntag beginnt in Gap, wo zwei der Prüfungen vom Donnerstagabend wiederholt werden, bevor die abschließende Power Stage über den legendären Col de Turini führt.

„Es fühlt sich an, als wäre die Saison 2024 gerade erst zu Ende gegangen – und schon geht es in die neue Saison, die mit vielen Neuerungen beginnt. Nach dem Wegfall der Hybrideinheit und dem reduzierten Gewicht haben wir hart daran gearbeitet, das Auto zu optimieren und die richtige Balance und Abstimmung zu finden“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Ich hatte die Gelegenheit, das neue Paket selbst zu fahren: Trotz der geringeren Leistung ist die Performance ähnlich gut wie zuvor – das Auto fühlt sich noch agiler an. Außerdem begrüßen wir mit Hankook einen neuen Reifenlieferanten. Wir können davon ausgehen, dass sich die Fahrer schnell an diese Änderung gewöhnen und früher an die Grenzen gehen können. Die Rallye Monte-Carlo ist aufgrund der wechselhaften Bedingungen die größte Herausforderung in puncto Reifenstrategie. Wir haben bei den Tests verschiedene Wetterbedingungen erlebt, darunter auch Schnee, aber die Rallye kann immer wieder Überraschungen bringen. Mit unserem erstarkten Aufgebot in diesem Jahr sind wir zuversichtlich, dass unsere Fahrer bei dieser Veranstaltung um die vorderen Plätze und um die Meistertitel kämpfen können. Für sein erstes komplettes Jahr in der Rally1 setzen wir Sami in einem zweiten Team ein, wie wir es zuvor mit Takamoto getan haben. Das bringt auch eine zusätzliche Dimension in die Herstellermeisterschaft. Während sein Hauptziel in Monte-Carlo darin besteht, das Ziel zu erreichen und Erfahrungen zu sammeln, hoffen wir, ihn im Laufe des Jahres wachsen und sich entwickeln zu sehen.“
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