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ADAC Formel Masters
08.06.2011

Wenn Nachwuchsrennfahrer Entdecker werden

In Zolder betritt die Formel ADAC Neuland. Am Pfingstwochenende vom 10. bis 12. Juni 2011 startet die stark besetzte Nachwuchsrennserie erstmals auf dem belgischen Traditionskurs unweit der Grenze zu Deutschland. Für Teams und Fahrer ist der erste Renneinsatz auf einer ungewohnten Strecke eine besondere Herausforderung.

Wie bereitet man sich darauf vor? Idealerweise reist man bereits im Vorfeld der Veranstaltung auf die neue Strecke und sammelt Daten bei Testfahrten. Viele Teilnehmer der Formel ADAC nutzten diese Möglichkeit – aber nicht alle. Denn solche zusätzlichen Testeinheiten kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Sollten Terminkalender oder Budget einer „Voraberkundung“ im Wege gestanden haben, müssen Teams und Fahrer andere Wege finden, ihre 145 PS starken Formel ADAC powered by Volkswagen möglichst optimal auf das Neuland vorzubereiten. „Wir nutzen Daten aus anderen Rennserien, um beispielsweise eine passende Getriebeübersetzung zu erarbeiten. Für Zolder greifen wir auf Datenmaterial aus der Formel 3 zurück“, erklärt Harald Ungar, Teamchef der 2008er-Meistermannschaft URD Rennsport. „Außerdem bedienen wir uns bei unseren Vorabstimmungen auch der Erfahrungen, die wir auf vergleichbaren Strecken gesammelt haben. So sollte ein Auto, das auf dem Lausitzring funktioniert, auch in Zolder schnell sein.“

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Und was kann der Fahrer tun, um bei der Erkundung des Neulandes keinen Schiffbruch zu erleiden? URD-Teamchef Ungar: „Sollten – wie bei uns – vor Ort keine Testfahrten möglich gewesen sein, können sich die Fahrer im Simulator oder zumindest auf der Playstation mit der Streckenführung vertraut machen. Die Programme sind heute so gut, dass man auch auf diesem Wege viel lernen kann. Außerdem erkunden wir am Abend, bevor die Trainingssitzungen losgehen, gemeinsam mit unseren Fahrern Lucas Wolf und Luca Stolz die Strecke noch mal zu Fuß, um neuralgische Punkte zu inspizieren. In Zolder werden wir dies wegen der fehlenden Praxiserfahrung besonders gründlich tun.“

Der erfahrene Teamchef weiß aber: „Letztlich geht nichts über die Fahrpraxis auf der Strecke, andere Teams haben uns hier durch ihre Testfahrten in Zolder einiges voraus. Aber zum Glück lässt es der Zeitplan des Rennwochenendes zu, ein zusätzliches Freies Training zu absolvieren. Diese Extra-Minuten können Gold wert sein.“

40 Minuten sind für diese Extra-Trainingseinheit am Freitagmorgen eingeplant. Am Nachmittag folgt eine weitere 35-minütige Trainingssitzung. Im Zeittraining wird am Samstag die Startaufstellung für das erste Rennen (Start 15.15 Uhr) ermittelt. Die Wochenendläufe zwei und drei werden am Sonntag (11 bzw. 15 Uhr, alle Rennen als Livestream auf der Homepage der Serie) ausgetragen.