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ATS Formel 3 Cup
27.12.2011

Saisonrückblick ATS F3 Cup (Teil 1)

Die neunte Saison des ATS Formel-3-Cup stand eindeutig im Zeichen des Neuseeländers Richie Stanaway. Doch in den 18 Rennen bei neun Veranstaltungen passierte immer wieder überraschendes, kurioses aber auch trauriges. Wir werfen in zwei redaktionellen Teilen einen Blick zurück und erinnern uns an diese Momente.

Motorsportarena Oschersleben - ADAC Masters Weekend
Die Saison hatte noch nicht mal richtig angefangen, da zeigte ein selbstbewusster Neuseeländer seinen Konkurrenten wo der Hammer hängt. Richie Stanaway sicherte sich in seinen beiden ersten Rennen im ATS Formel-3-Cup gleich den Sieg. Sein Teamchef Frits van Amersfoort hatte also wieder ein gutes Händchen bei der Fahrerwahl bewiesen. Schon im April fuhr Stanaway nach der Strategie, mit der er die gesamte Saison dominieren sollte: In der ersten Kurve in Führung liegen und sich dann so schnell wie möglich vom Rest des Feldes lösen. Anschließend hatte die Konkurrenz kaum eine Chance mitzuhalten.

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Spa-Francorchamps - Int. Le Mans Cup
Es gibt viele Wege seinen Start zu verpatzen. Marco Sörensen tat es auf eine ganz besondere Weise: Er dachte, dass er auf der ansteigenden Startgeraden rollen würde und schaute zur Kontrolle auf seine Räder. Allerdings verpasste er dadurch den Moment, in dem die Ampel an- und wieder ausging. Sörensen wunderte sich nur über den Fehlstart der Konkurrenz bis ihm klar wurde, dass er den Start verschlafen hatte. Er fiel von der Pole-Position auf den 17. Rang zurück und zeigte sein wohl bestes Rennen der Saison. Er pflügte durchs Feld und kam als Zweiter über die Ziellinie. Das beeindruckte sogar die hartgesottenen Streckensprecher aus Spa!

Sachsenring - ADAC Masters Weekend
Am Sachsenring bewiesen die Teilnehmer des ATS Formel-3-Cup echtes Teamwork. Ausgerechnet Tabellenführer Stanaway hatte seinen Boliden im Qualifying nachhaltig in den Reifenstapeln versenkt. Da auch seine Teamkollegen nicht untätig gewesen waren, hatte Van-Amersfoort-Racing nicht genügend Ersatzteile parat. Das gleiche galt auch für den Vor-Ort-Service von Dallara. Da trat die ‚Konkurrenz‘ auf den Plan: Performance Racing gab den Unterboden und einen neuen Seitenkasten. Brandl Racing brachte die Kühlerinnenverkleidung. Ein neuer Auspuff kam vom Team Motopark. Der Vater von Hannes van Asseldonk fuhr extra nach Oschersleben und holte dort das Ersatzteil ab. Motorentuner Spiess half noch dabei, den teilweise gerissenen Kabelstrang wieder zusammenzulöten. Stanaway danke es mit seinem nächsten Sieg.

Am Sonntag stand Stanaway zum ersten Mal nicht ganz oben auf dem Treppchen. Den Sieg im sechsten Lauf hatte sich der Österreicher Klaus Bachler gesichert. Er schoss am Start von der zweiten Position aus in Führung und war dann nicht mehr einzuholen. Bachler wollte schon in der Saison 2010 im ATS Formel-3-Cup an den Start gehen. Doch ein heftiger Unfall beim Vorsaisontest verhinderte seine Teilnahme. So standen Reha und Abitur zunächst im Vordergrund. 2011 griff er dann zusammen mit dem Team URD Rennsport bei allen Rennen an.

TT-Circuit Assen - Formula Superleague
Zum Rennen in den Niederlanden wechselte Markus Pommer vom Team Brandl Racing ins kleine Team von Jo Zeller. Das Pech, das ihn bis dahin verfolgt hatte, ließ ihn das Vertrauen ins Auto verlieren. Das neue Cockpit sollte für den Deutschen ein Neuanfang sein. Der Plan schien aufzugehen und er sicherte sich im zweiten Rennen in Assen den ersten Podiumsplatz der Saison.

Richie Stanaway verpasste in Assen nur knapp die volle Punktzahl. Er sicherte sich 23 der 24 möglichen Zähler. Nur der Zusatzpunkt für die schnellste Runde im ersten Rennen rutschte ihm durch die Finger. Überhaupt gelang es dem Neuseeländer in der ganzen Saison nicht, sich die 24 Punkte zu schnappen. Insgesamt sollte er drei Mal um nur einen Punkt danebenliegen.