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ATS Formel 3 Cup
17.08.2011

Spannung am Red-Bull Ring

Auch in der verdienten Sommerpause des ATS Formel-3-Cup hat Richie Stanaway nichts von seinem Speed verloren: der Neuseeländer gewann beide Rennen auf dem Red-Bull Ring in Österreich und baute damit seine Tabellenführung aus. Die schnellste deutsche Formel-Rennserie bot den vielen Fans in der Steiermark das gewohnte Spektakel, mit packenden Zweikämpfen und einigen Veränderungen im Fahrerfeld.

Die Veranstaltung
Der ATS Formel-3-Cup fuhr die Saisonläufe elf und zwölf im Rahmen des ADAC Masters Weekend aus. Nach jahrelanger Pause werden auf dem Red-Bull Ring wieder Rennen ausgetragen und die Vorfreude der Piloten des ATS Formel-3-Cup war groß. Nicht nur das Layout der Strecke selbst, sondern auch die Lage in den österreichischen Alpen begeisterte Fahrer und Teams. Nur das Wetter wollte am Freitag und Samstag nicht richtig mitspielen. Dafür zeigte sich am Sonntag die Sonne in voller Pracht.

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Aus dem Fahrerfeld
Riccardo Brutschin wechselte vom Team Performance Racing zum Team HS Engineering. Brutschin hatte die beiden Saisonläufe im belgischen Zolder ausgelassen, um sich in Ruhe auf die restliche Saison vorbereiten zu können.

Am Red-Bull Ring konnte der ATS Formel-3-Cup das Team Franz Wöss Racing wieder willkommen heißen. Das österreichische Team trat mit dem Schweizer Dominik Kocher und dem Österreicher Stefan Neuburger an, der bereits einzelne Gaststarts im Cup absolvierte hatte.

Mikhail Aleshin kehrte nach einigen Rennen Abstinenz wieder in den ATS Formel-3-Cup und ins Team STROMOS Artline zurück. Der Russe war in die GP2 gewechselt, hatte sich aber dort bei einem Rennunfall die Hände verletzt und musste einige Wochen Pause einlegen.

Mit Norbert Siedler konnte ein Ehemaliger aus dem ATS Formel-3-Cup glänzen: der Österreicher gewann als Gaststarter am Samstag das Rennen zum ADAC GT Masters.

Aus dem Fahrerlager
Die Piloten starten perfekt vorbereitet ins sechste Wochenende des ATS Formel-3-Cup auf dem Red-Bull Ring. Am Donnerstag standen den Fahrern vier einstündige Testsessions bei strahlendem Sonnenschein zur Verfügung, die fast vom gesamten Fahrerfeld genutzt wurden.

Während des Testtages präsentierte der ATS Formel-3-Cup den Volkswagen Power Engine. Audi-Werkspilot Edoardo Mortara pilotierte den Boliden und war in allen vier Sessions deutlich der Schnellste. 2012 wird der Formel-3-Cup mit diesem exklusiven Motor an den Start gehen, der zudem über ein Push-to-Pass-System verfügt. Satte 250 PS sorgen dann für noch schnelleren Formel-3-Sport.

Bei Jeroen Mul gab es in der Startaufstellung zum ersten Rennen eine kleine Schrecksekunde. Sein Grid-Girl hatte wohl Probleme mit dem Blutdruck und kippte plötzlich um. Doch der Niederländer war nicht der einzige, der mit seinem umwerfenden Charme glänzte. Auch bei Richie Stanaway konnte sich das Grid Girl nicht mehr auf den Beinen halten.

2003 war der Formel-3-Cup zum letzten Mal zu Besuch auf der österreichischen Rennstrecke - damals noch unter dem Namen A1-Ring. Da träumten die meisten Piloten, die nun im Cup unterwegs sind, noch von der Formel 3. Doch einer war damals schon im Feld vertreten: der Italiener Luca Iannacone!

Fahrer des Wochenendes
.. war am Red-Bull Ring der Niederländer Hannes van Asseldonk. Er konnte in beiden Rennen den dritten Rang einfahren und zeigt damit einen deutlichen Aufwärtstrend. In den vergangenen Läufen sah man den Van-Amersfoort-Piloten oft durchs Kiesbett pflügen. Dabei hatte Van Asseldonk mit der Pole am ersten Wochenende in Oschersleben gut angefangen. Doch im Anschluss zweigte ihm so mancher Ausrutscher und ein wenige Übermut die Grenzen auf. Seit Zolder allerdings geht es beim Niederländer bergauf. Für den Lausitzring hat er sich den zweiten Platz zum Ziel gemacht.

Die Rennen
Im ersten Rennen am Samstag sicherte sich Richie Stanaway seinen achten Saisonsieg vor Marco Sörensen und Hannes van Asseldonk. Während der Neuseeländer auf nasser Strecke, nach dem Sicherheitsstart hinter dem Safety Car vornewegfuhr, kämpften seine Konkurrenten hart um die Positionen. Als erstes arbeitete sich Sörensen von Rang vier auf zwei vor. Dann entbrannte ein Vierkampf zwischen Rene Binder, Tom Blomqvist, Klaus Bachler und Hannes van Asseldonk. Der Niederländer war der lachende Sieger und eroberte sich den dritten Rang.

Das Siegerehrungspodest des zweiten Rennens war ein Abbild des Samstages. Stanaway gewann vor Sörensen und Van Asseldonk. Sörensen hatte am Start den Neuseeländer überholen können, verbremste sich aber ein paar Kurven später, um Stanaway wieder die Führung zu überlassen.

Die Wertungen
In der Gesamtwertung konnte Richie Stanaway seinen Vorsprung weiter ausbauen. Er führt nun mit 117 Punkten auf Marco Sörensen mit 92 Zählern. Auf Rang drei liegt Klaus Bachler vor Tom Blomqvist, die allerdings beide 53 Punkte auf dem Konto haben. Alon Day liegt mit 47 Zählern auf Platz fünf.

Auch in der Rookie-Wertung führt Stanaway mit 112 Punkten - allerdings hat er hier einen Vorsprung von 38 Zählern auf Klaus Bachler. Theoretisch könnte Stanaway am Lausitzring den Rookie-Titel in trockene Tücher bringen. Damit hätte der Neuseeländer nicht nur seinen erste Formel-3-Titel, sondern auch den mit 10.000 Euro dotierten SONAX Rookie-Pokal in der Tasche. In der ATS Formel-3-Trophy führt weiterhin Maxim Travin vor Luca Iannacone. Mikhail Aleshin liegt nach seinen beiden Siegen am Red-Bull Ring auf der dritten Position.