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Automobilsport
05.09.2011

ADAC Masters Weekend zieht die Lausitz in seinen Bann

Für die Einen war es ein erlebnisreiches Motorsport-Festival, für Andere das glücklichste Wochenende in ihrem Leben: Neben sehenswerten Rennen, überraschenden Siegern und begeisterten Fans diente das ADAC Masters Weekend auf dem EuroSpeedway Lausitz (vom 2. bis 4. September) bei herrlichstem Spätsommer-Wetter auch als Bühne für ein Brautpaar, das sich an gleicher Stelle vor neun Jahren kennenlernte und hier nun Hochzeit feierte.

Bei der fanfreundlichen Motorsportplattform trugen vor 16.500 Zuschauern neben den Supersportwagen des ADAC GT Masters auch die Nachwuchspiloten des ATS Formel-3-Cup und des ADAC Formel Masters sowie die Tourenwagen der ADAC Procar und der ADAC Haigo Historic Cup verteilt auf Samstag und Sonntag insgesamt 13 Rennen aus.

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ADAC GT Masters: Porsche und Mercedes feiern Premieren-Siege
Im ersten von zwei Rennen in der „Liga der Supersportwagen“ am Lausitzring siegten Sebastian Asch/Michael Ammermüller (D/D) im a-workx-Porsche. Der Sohn von Rennfahrerlegende Roland Asch (D), der sich das Schwesterauto mit Wolfgang Hageleit (D) teilte, und der ehemalige Red-Bull-Formel-1-Testfahrer Ammermüller feierten ihren ersten Saisonerfolg vor Daniel Keilwitz/Diego Alessi (D/I) in einer Callaway-Corvette.

Für Asch/Ammermüller war es auch aus einem anderen Grund ein besonderer Erfolg: Vor drei Wochen auf dem Red Bull Ring in Österreich waren sie die großen Pechvögel, als sie mit ihrem 911er in Führung liegend ausschieden. Das Podium komplettierten Stefan Wendt/Nicolas Armindo (D/F) im Hegersport-Porsche. Den an Spannung kaum zu überbietenden zweiten Lauf am Sonntag hatte ebenfalls einen Debüt-Sieger parat: Florian Stoll und Thomas Jäger im MS RACING-Mercedes entschieden erstmals gemeinsam ein ADAC GT Masters-Rennen für sich. In einem bis zur Ziellinie geführten Duell setzten sich Jäger/Stoll gegen den lange führenden Ferrari des Teams Farnbacher ESET Racing mit Dominik Farnbacher und Niclas Kentenich (D/D) durch.

Platz drei ging an Lance-David Arnold/Andreas Zuber (D/UAE) im Heico-Mercedes vor den Tabellenführern Dino Lunardi/Alexandros Margaritis (F/GR) im BMW Alpina des Liqui Moly Team Engstler. Das BMW-Duo baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Die ehemaligen Tabellenführer Ferdinand und Johannes Stuck blieben in beiden Rennen punktelos und gerieten unter Druck der Tabellendritten Luca Ludwig/Christopher Mies (D/D). Das Audi-Duo von ABT Sportsline erkämpfte in den beiden Rennen die Plätze sechs und sieben. Bei den Amateuren verbesserte Corvette-Pilot Sven Hannawald (D) an der Seite von Heinz-Harald Frentzen (D) mit einem Laufsieg seine Titelchancen.

Die ostdeutschen Lokalmatadoren von NK Racing hatten sich rund 50 Gäste von zwei sozialen Projekten eingeladen, die das Team unterstützt. Das zusätzliche Daumendrücken bescherte dem bisher leidgeprüften Lamborghini-Duo Carsten Seifert/Michael Golz (D/D) immerhin zwei Zielankünfte.

ATS Formel-3-Cup: Stanaway krönt sich vorzeitig zum Rookie-Champion
Der erste Titel der Saison wurde am EuroSpeedway Lausitz vergeben: Vier Rennen vor Saisonende des ATS Formel-3-Cup krönte sich Richie Stanaway (NZ) vom Team Van Amersfoort Racing zum Rookie-Champion. Den ersten Lauf am Lausitzring gewann allerdings Marco Sörensen (DK). Nach acht zweiten Plätzen feierte der Brandl-Racing-Pilot im ersten Rennen in der Lausitz seinen zweiten Saisonsieg.

Der Däne gewann vor Stanaway und dem Briten Tom Blomqvist. Mit seinem zehnten Sieg im 14. Saisonlauf kam Stanaway im zweiten Durchgang dem ganz großen Ziel ein Stück näher: dem Titelgewinn in der Gesamtwertung. Hinter dem Neuseeländer, der in der Gesamtwertung nun mit 29 Punkten Vorsprung führt, landeten Sörensen und der Niederländer Hannes van Asseldonk auf dem Podest.

ADAC Formel Masters: Wehrlein ist der Titel kaum noch zu nehmen
Auch wenn das Wochenende für Pascal Wehrlein (D) nicht ganz optimal verlief, machte er dennoch einen großen Schritt in Richtung Titelgewinn. Denn während sein größter Rivale Emil Bernstorff (GB) am gesamten Wochenende punktlos blieb, verbuchte Wehrlein beim Heimspiel seines Berliner Teams Mücke Motorsport nach einem Sieg noch zwei dritte Plätze.

Seinen achten Saisonsieg holte er auf kuriose Weise: Er profitierte von Durchfahrtsstrafen, die gegen das Führungsduo Mario Farnbacher (D) und Artem Markelov (RUS) verhängt wurden. Die Plätze zwei und drei belegten so Maximilian Buhk (D) und Kean Kristensen (DK). Im zweiten Durchgang erlebte das Team Motopark eine kleine Sternstunde: Kristensen feierte seinen dritten Saisontriumph vor Teamkollege Markelov. Wäre Farnbacher, der als Zweiter ins Ziel kam, nicht wegen zu geringen Gewichts nachträglich aus der Wertung genommen worden, hätte das Oscherslebener Team sogar einen Dreifach-Sieg zu feiern gehabt.

So schob sich Wehrlein noch aufs Podest. Da das Team Motopark gegen Farnbachers Bestrafung Berufung einlegte, sind die Ergebnisse aus Rennen zwei und drei unter Vorbehalt. Im Abschlussrennen siegte (vorläufig) Farnbacher vor Markelov und Wehrlein.

ADAC Procar: Leidinger baut Gesamtführung weiter aus
Ein Sieg und ein zweiter Platz reichten Johannes Leidinger (D), um beim sechsten Rennwochenende der ADAC Procar dem Titelgewinn in der Division 1 einen großen Schritt näher zu kommen. Der Nalbacher war im ersten Rennen mit seinem BMW 320si von der Pole-Position gestartet, musste nach zehn Runden im Ziel allerdings seinem ärgsten Verfolger und Markenkollegen Jens Weimann (D) den Vortritt lassen. Im zweiten Rennen erlitt der Gesamtzweite Weimann einen herben Rückschlag im Titelkampf.

Er kassierte eine Durchfahrtsstrafe wegen Verstoßes gegen die Parc Fermé-Regel. Die Strafe kostete ihn einen möglichen Podestplatz und brachte ihm den undankbaren vierten Platz ein. Leidinger fuhr zum Sieg und verwies Christian Fischer (D, Honda) und Mikhail Stepanov (RUS, Toyota) auf die Plätze. In der Division 2 übernahm Nils Mierschke (D, Ford) mit einem Sieg und einem dritten Platz die Führung in der Gesamtwertung. Der bisherige Spitzenreiter Guido Thierfelder (D, Peugeot) kam nur in Rennen eins als Achter ins Ziel.

Umfangreiche TV-Berichterstattung
„kabel eins“ strahlt unmittelbar nach dem Rennsonntag, am 5. September um 01.15 Uhr eine Zusammenfassung der Ereignisse aus. Der Sportsender „SPORT1“ sendet die Höhepunkte des ADAC GT Masters vom EuroSpeedway Lausitz im ADAC Masters Weekend-Magazin am 9. September um 15.45 Uhr.