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Automobilsport
25.05.2011

Starke Leistung der H.M.S.C.-Piloten in Zolder

Das zweite Rennwochenende der Cup & Tourenwagen Trophy (CTT) verlief für die Piloten des H.M.S.C. wieder einmal äußerst erfolgreich. Durch seine zwei Klassensiege in Zolder kletterte René Freisberg (Ford Fiesta ST) an die Tabellenspitze. Weitere Pokale holten Marcel Ernst (VW Golf), Sascha Ernst (Ford Puma), Günter Göbel (Citroen Saxo) und Vivien Volk (Ford Fiesta). Schnellster H.M.S.C.ler war aber an diesem Wochenende Fabian Göbel im Seat Leon.

Beim ersten Rennen in Hockenheim noch im Saxo unterwegs, zeigte der Mainzer im gut doppelt so starken Leon eine sehenswerte Leistung. Mit zwei siebten Plätzen in der Gesamtwertung war Fabian Göbel bester Fahrer des H.M.S.C. an diesem Wochenende. Seinen Markenkollegen Christian Ladurner hatte Fabian Göbel jedenfalls voll im Griff. In beiden Rennen platzierte er sich vor dem gelben Seat Leon, dem man sogar noch mit Ersatzteilen hilfreich zur Seite gestanden hatte. Dass es am Ende doch nicht für das Treppchen in der Klasse gereicht hatte, war der unglücklichen Klasseneinteilung geschuldet. Der Seat musste gegen gut 200 bis 300 PS stärkere GT-Fahrzeuge wie eine Chevrolet Corvette oder Porsche 996 GT3 Cup antreten.

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Günter Göbel hatte im Gegensatz zu seinem Sohn noch einmal mit dem Citroen Saxo vorlieb nehmen müssen. Vor allem im ersten Rennen stellte er sein Können unter den schwierigen Bedingungen unter Beweis. In der Nacht hatte es geregnet und die Strecke war stellenweise noch sehr feucht. Der Saxo-Pilot kam damit aber blendend klar und belegte in der Klasse bis 1600 ccm den zweiten Platz. Im zweiten Rennen reichte es knapp hinter Clubkollege Julien Schlenther zur vierten Position.

Die Klasse selbst konnte zweimal René Freisberg für sich entscheiden. Dabei hatte der Kelkheimer ein wahres Marathonwochenende hinter sich. Gleich nach dem Zeittraining düste der Fiestapilot zum Daubornring, um dort an einem Autocross-Langstreckenrennen teilzunehmen. Da auch dort gewonnen wurde, gab es gleich drei Pokale auf zwei unterschiedlichen Rennstrecken. In Zolder zurück wurde bereits am frühen Morgen nach nur zwei Stunden Schlaf das erste Rennen gestartet. Auf der feuchten Piste fand Freisberg schnell seinen Speed, was sich am Ende auszahlte. „Die Bedingungen waren heute nicht einfach. Gerade am Anfang war die Strecke noch sehr rutschig. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung mit Slicks zu starten“, äußerte sich Freisberg zum ersten Durchgang. Im zweiten Durchgang war es dann etwas knapper. Der Fiesta sah 2,287 Sekunden vor Vivien Volk das schwarz-weiß karierte Tuch.

Vivien Volk hatte es im ersten Rennen zunächst etwas vorsichtiger angehen lassen. Auf der abtrocknenden Strecke kam die einzige Frau im 23 köpfigen Starterfeld aber immer besser in Fahrt. Mit der schnellsten Rennrunde der Klasse gelang dennoch der Sprung aufs Klassenpodest. „In den ersten Runden habe ich einiges an Zeit verloren. Die Strecke war nass und ich bin aber mit Slicks losgefahren. Da ich noch nicht so viel Erfahrung mit diesen Bedingungen habe, bin ich zunächst eher etwas vorsichtig gefahren“, so Volk. Im zweiten Rennen konnte Volk die Rundenzeit von René Freisberg mit einer 1.56,763 erneut unterbieten.

Jeweils hinter Vivien Volk wurde der jüngste Pilot des H.M.S.C. gewertet. Julien Schlenther bot mit seinen gerade einmal 16 Jahren eine tolle Performance. „Das Rennen fand ich spannend, aber auch sehr anstrengend. Nachdem es im Quali noch nicht so gut für mich gelaufen war, lief es im Rennen schon deutlich besser und ich war vier Sekunden schneller“, so Schlenther. Nach Platz vier im ersten Heat gelang es Julien Schlenther beim zweiten Durchgang den dritten Platz in der Klasse zu holen. Positiv ist vor allem die stetige Steigerung des jungen Motorsportlers, der von den sieben Piloten über die geringste Rennerfahrung verfügt. So steigerte sich Julien Schlenther gegenüber dem Qualifying noch einmal um beachtliche sieben Sekunden.

Marcel Ernst musste seinen VW Golf im ersten Qualifikationstraining noch stehen lassen. Somit konnte er nur von ganz hinten starten und hatte Pech, dass die vor ihm fahrenden Teilnehmer in der Einführungsrunde nicht zum restlichen Feld aufschlossen. „Der Anfang des Rennens ist richtig blöd gelaufen. Da die Fahrzeuge vor mir die Lücke nicht zugefahren haben, war schon ein recht großer Abstand entstanden“, ärgerte sich Ernst über den Rennbeginn. Den Rückstand machte der19jährigejedoch schnell wieder wett. Knapp hinter René Freisberg wurde der Eppsteiner Zwölfter im Gesamtklassement. In der Klasse kam der Golf-Pilot auf einen achtbaren zweiten Platz, vor allen Dingen wenn man bedenkt, dass der Klassensieger mit einem ehemaligen STW-Hightech-Renner unterwegs war. Beim zweiten Rennen quittierte der Golf schon beim Start den Dienst. Da aber jeweils nur das beste Ergebnis des Wochenendes zählt, kann Marcel Ernst den Ausfall verkraften.

Etwas allein auf weiter Flur unterwegs war Sascha Ernst. Im Ford Puma war der Bruder von Marcel Ernst in der Division IV bis 2000 ccm der einzige Starter. Somit gab es in beiden Rennen einen Pokal für den Klassensieg. Richtig zufrieden war Sascha Ernst indes nicht. So richtig zufriedenstellend wollte der Puma nicht laufen.
Nach dem erfolgreichen Wochenende in Zolder geht es nach einer Pause von neun Wochen in Spa-Francorchamps weiter. Die belgische Traditionsstrecke ist mit knapp sieben Kilometern die längste Strecke im Kalender und besonders anspruchsvoll.