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Formel 1
14.11.2011

Mark Webber weiter mit Chancen auf Vizetitel

Der Große Preis von Abu Dhabi auf dem Yas Marina Circuit lief für die Partnerteams von Renault Sport F1 nicht optimal: Der als Weltmeister bereits feststehende Sebastian Vettel im Red Bull-Renault schied nach einem unverschuldeten Reifenplatzer schon in der Startphase aus.

Teamkollege Mark Webber wurde für sein kämpferisch starkes Rennen mit Rang vier belohnt und wahrte seine Chancen auf den Titel des Vizeweltmeisters. Die Fahrer von Lotus Renault GP und Team Lotus kamen nicht in die Punkteränge.

Sebastian Vettel startete beim 18. Saisonlauf der Formel 1 bereits zum 14. Mal in dieser Saison von der Pole Position. Damit stellte der Deutsche in Abu Dhabi die bisherige Rekordmarke von Nigel Mansell im Williams-Renault aus dem Jahr 1992 ein. Doch schon kurz nach dem Start machte ein Reifenschaden jede Chance auf eine Top-Platzierung zunichte. Vettel brachte den beschädigten Red Bull RB7 zwar noch bis in die Box, dort stellte der Heppenheimer seinen Boliden jedoch endgültig ab. Seine Mechaniker konnten das defekte Rad wegen verschiedener Folgeschäden nicht wechseln.

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Teamkollege Mark Webber wurde nach einem kämpferischen Grand Prix Vierter hinter Rennsieger Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Jenson Button. Vitaly Petrov und Bruno Senna von Lotus Renault GP kamen auf die Ränge 13 und 16, Heikki Kovalainen und Jarno Trulli erreichten für das Team Lotus die Plätze 17 und 18.

Rennstenogramm Team für Team

Red Bull Racing
Die Einstellung des Qualifying-Rekordes von Nigel Mansell aus dem Jahr 1992 sollte für Sebastian Vettel das einzige Erfolgserlebnis auf dem Yas Marina Circuit bleiben. Er lag nach einem guten Start zunächst in Front – doch schon in den ersten Kurvenkombinationen verlor sein rechter Hinterreifen Luft. Vettel drehte sich von der Strecke, konnte sein Auto aber auf drei Rädern noch bis in die Red Bull-Box steuern. Dort wurden irreparable Schäden am RB7 festgestellt – das frühe Rennende. Für den elffachen Saisonsieger war es der erste Ausfall seit dem Großen Preis von Südkorea 2010. Lewis Hamilton erbte die Führung, der von Startplatz fünf an Mark Webber und Jenson Button vorbeigezogene Fernando Alonso richtete sich auf Rang zwei ein.

Webber lieferte sich ein interessantes Duell mit Button und lag auf Podestkurs – auch, weil er seinen ersten Boxenstopp eine Runde später einlegte als die Top-Drei. Beim Reifenwechsel kam es jedoch zu Problemen. In der Folge fiel der Australier hinter Felipe Massa auf Rang fünf zurück, der Brasilianer drehte sich jedoch sechs Runden vor Rennende. Das Team wechselte die Strategie und holte Webber erst in der letzten Runde für den finalen Reifenwechsel herein. Zuvor hatte er sich mit einer Reihe sehr schneller Runden in Schlagdistanz zu Jenson Button gebracht, letztlich konnte er aber nicht mehr an dem Briten vorbeigehen.

Lotus Renault GP
Nach einem schwierigen Qualifying mussten sich Vitaly Petrov und Bruno Senna mit den Startplätzen 12 und 14 zufrieden geben. Der Brasilianer riskierte eine mutige Strategie und wechselte schon nach einer Rennrunde erstmals die Reifen. Wegen eines nur sporadisch funktionierenden Energierückgewinnungssystems KERS und der Überrundungen durch die Spitze zahlte sich dieser Kunstgriff allerdings nicht aus. Zudem erhielt er wegen des Ignorierens der Blauen Flaggen eine Durchfahrtsstrafe. Am Ende landete er auf Platz 16. Vitaly Petrov lieferte sich in der Anfangsphase einen schönen Dreikampf mit Paul di Resta und Sébastien Buemi um Rang neun. Dann versagte an seinem R31 jedoch die Heckflügelverstellung DRS – weitere Platzgewinne waren ausgeschlossen. Weil er durch diesen Defekt praktisch keinen direkten Gegner mehr überholen konnte, setzte der Russe auf ein Einstopp-Rennen. Die geringe Haltbarkeit der härteren Reifenmischung vereitelte jedoch auch diese Strategie. Ein zusätzlicher Boxenstopp führte schließlich zu Platz 13.

Team Lotus
Heikki Kovalainen gelang erneut ein brillanter Start. Bis zu seinem ersten Reifenwechsel hielt sich der Finne auf Position 13. Teamkollege Jarno Trulli verlor am Start wegen einer rutschenden Kupplung einige Plätze, die er sich jedoch bald zurückeroberte. Mit beiden Autos setzte das Team auf dieselbe Strategie: Nach zwei Stints auf den weicheren folgte einer auf den härteren Reifen. Beide Fahrer liefen in ihren dunkelgrünen T128-Renault auf Bruno Senna im R31 auf. Für ein Überholmanöver reichte es nicht, da beide Piloten immer wieder durch die Blauen Flaggen aufgefordert wurden, die Spitze vorbeizulassen. Am Ende liefen Kovalainen und Trulli auf den Plätzen 17 und 18 ein..

Renault Sport F1 Einsatzleiter Rémi Taffin analysiert das Rennwochenende

Der Yas Marina Circuit zählt zu den Strecken, auf denen der RS27-Motor nur durchschnittlich starken Belastungen ausgesetzt ist. Bei einem Vollgasanteil von 55 Prozent und einer relativ geringen Durchschnittsgeschwindigkeit besteht die größte Herausforderung vor allem darin, dass sich im Verlaufe des Rennens die Temperaturen und die Gripverhältnisse verändern. Wir hatten all unsere Fahrer vor diesem Rennwochenende mit neuen Triebwerken ausgestattet. Davon erhofften wir uns zu diesem späten Zeitpunkt in der Saison eine größere Flexibilität sowie eine nochmals gesteigerte Zuverlässigkeit. Darüber hinaus sollen unsere Partner beim letzten Rennen der Saison in Brasilien einen Vorteil haben. Denn Sao Paulo liegt vergleichweise hoch, hier verlieren die Motoren aufgrund des geringeren Sauerstoffgehaltes in der Luft an Leistung.

Hier in Abu Dhabi konnten wir nicht das gewünschte Ergebnis erzielen. Dieses Rennen war nicht repräsentativ für die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Teams. Sebastian war sehr unglücklich darüber, dass er zum ersten Mal in dieser Saison nicht ins Ziel gekommen ist – noch dazu, weil ihn selbst keine Schuld traf. Mark fuhr ein gutes Rennen. Die Strategie, in der letzten Runde noch einmal zu stoppen, war ein Lotteriespiel. Aber das war es wert. Mit Platz vier ist er am Ende auf der Position ins Ziel gekommen, von der er auch gestartet war.

Die Qualifying-Ergebnisse von Lotus Renault GP haben ein besseres Abschneiden auf dieser Strecke erschwert, auf der das Überholen besonders schwierig ist. Zusätzlich hatten beide Autos mit technischen Problemen zu kämpfen, was die Sache nicht eben erleichterte. Aber es steht noch ein Rennen aus und es wäre schön, wenn Lotus Renault GP die Saison mit einem guten Ergebnis beschließen könnte.

Team Lotus konnte seine Pace im Rennen weiter verbessern und beide Fahrer zeigten erneut eine gute Leistung. Es sieht so aus, als könne das Team in der Meisterschaft den so wichtigen zehnten Gesamtrang behaupten. Beim Finale in Brasilien werden wir alles geben, um dieses Ziel zu erreichen.
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