Formel 1
25.10.2011
Neuland für alle Teams und die P Zero Mischungen
Unüblich ist, dass der weichere Pneu in Indien als Primärreifen nominiert wurde und die harten Reifen als optionale im Einsatz sind. Das bedeutet, dass den Teams beim freien Training am Freitag mehr weiche als harte Reifen zur Verfügung stehen. Das erste Training ist auch die erste Möglichkeit für die Teams, auf der 5,137 Kilometer langen Strecke zu fahren. Außerdem bekommen alle am Freitag einen zusätzlichen Satz weicher Reifen, um möglichst viele Runden zu fahren und Pirelli wertvolle Informationen für die Zukunft zu liefern.
Vor dem Qualifying und dem Rennen so viele Daten wie möglich zu sammeln, wird für alle sehr wichtig sein. Aber der Kurs ist wahrscheinlich „grün“ und rutschig, da er noch nie genutzt wurde. Wie beim letzten Rennen in Korea wird sich der Belag im Verlauf des Wochenendes verändern, da sich immer mehr Gummi ablagert und den Grip verbessert. Dieser Effekt wird auch durch die neue Oberflächenreinigung verursacht, bevor die Öle den Asphalt abbauen und er beginnt zu altern.
Ein Höhepunkt des im Uhrzeigersinn gefahrenen Buddh Circuits sind die Kurven 10 und 11: Sie ähneln in ihrer Art der berühmten Kurve 8 in der Türkei. Sie sind langgezogen und werden mit hoher Geschwindigkeit durchfahren. Dadurch wirken hohe laterale Kräfte auf die Reifen. Aber abweichend zur türkischen Kurve 8 sind die Kurven 10 und 11 in Indien enger.
Dazu der Direktor Motorsport von Pirelli, Paul Hembery: „Mit der Wahl der harten und der weichen Reifen haben wir uns für eine bewusst konservative Nominierung entschieden. Ganz einfach weil man sich auf einer brandneuen Strecke nie ganz sicher sein kann, welche Rennbedingungen einen erwarten. Aber wir haben die Reifenzuteilung so aufgebaut, dass unserer Meinung nach die Teams mehr mit den weichen Reifen fahren werden, insbesondere da wir für den Freitag einen extra Satz softer Pneus mitbringen. Das wird uns bei einigen Entscheidungen für unsere Strategie des nächsten Jahres helfen, insbesondere nachdem wir die exzellente Haltbarkeit der weicheren Mischungen gesehen haben. Es ist zu früh, um über die Zahl der Boxenstopps an diesem Wochenende zu sprechen. Aber wir erwarten einen ziemlich deutlichen Unterschied bei den Rundenzeiten der beiden Mischungen.“
Narain Karthekiyan (Hispania Racing Team): „Das wird einer der schwierigsten Kurse der diesjährigen Saison. Und da neue Strecken immer unbekanntes Terrain sind, kann ich die Reifenwahl von Pirelli verstehen. Der Belag ist im Vergleich zu den meisten anderen Rennstrecken besonders glatt. Ich denke, das ist ein Vorteil. Der Zeitunterschied zwischen dem harten und dem soften Reifen wird riesig sein, vielleicht bis zu zwei Sekunden pro Runde. Ich erwarte, dass die Teams den harten Reifen so wenig wie möglich einsetzen werden: Vielleicht nur für einen kurzen letzten Stint während des Rennens. Denn die Vorteile bei der Rundenzeit sollte die kürzere Lebensdauer des soften Reifens aufwiegen, da der Asphalt nicht so rau ist und die Streckentemperaturen meiner Meinung nach an diesem Wochenende unter 40 Grad Celsius liegen sollten. Die lange Boxengasse wird bei der Strategie eine Rolle spielen. Die Teams werden versuchen, das Rennen mit möglichst wenig Boxenstopps zu absolvieren. Das Design des Kurses führt dazu, dass eine enorme Menge an Energie durch die Reifen geleitet wird – insbesondere bei der erhöhten Kurve 10, die eine langgezogene Rechtskurve mit mehreren Scheitelpunkten ist, ähnlich der Kurve 8 in der Türkei. Der linke Vorderreifen wird dort definitiv stark belastet – und es gibt einige langsame Kurven, die eine Herausforderung für die Hinterreifen sein werden. Daher wird es insgesamt eine ziemliche Aufgabe für die Reifen werden. Und es wird interessant sein zu beobachten, wie sich das Wochenende entwickelt. Ich freue mich darauf.“